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Jenseits des Bösen

Jenseits des Bösen

Titel: Jenseits des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Barker
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Fernsehgeschichte statt, als sich etwa zweihundert Gäste - die Großen und Mächtigen von Hollywood - in dem auf dem Hügel gelegenen Haus von Buddy Vance versammelt hatten, der Anfang der Woche hier in Palomo Grove ums Leben gekommen ist. Sein unter ebenso tragischen wie geheimisvollen Umständen
    eingetretener Tod setzte eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihren Höhepunkt darin fanden, daß gestern nacht eine Anzahl der Gäste der Gedenkfeier aus der uns bekannten Wirklichkeit gerissen wurden. Die vollständige Liste der Opfer ist noch nicht bekannt; aber Vance' Witwe Rochelle war mit Sicherheit darunter. Auch über das Schicksal der Ver-schwundenen kann man unmöglich Auskunft geben.
    Möglicherweise sind sie tot. Vielleicht leben sie auch in einer anderen Existenzebene weiter, in die sich nur die närrischsten Abenteurer vorwagen würden. Auf jeden Fall sind sie schlicht und einfach vom Antlitz der Erde verschwunden.«
    Er rechnete damit, daß Abernethy ihn an dieser Stelle unter-brechen würde, aber am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Ein so langes Schweigen, daß Grillo sagte: »Sind 613
    Sie noch da, Abernethy?«
    »Sie sind wahnsinnig, Grillo.«
    »Dann legen Sie doch einfach auf. Das können Sie nicht, was? Hören Sie, wir haben hier ein echtes Paradoxon. Ich kann Sie nicht ausstehen, aber ich glaube, Sie sind der einzige Mann, der genügend Mumm hat, das zu drucken. Und die Welt muß es erfahren.«
    »Sie sind wahnsinnig.«
    »Sehen Sie sich heute die Nachrichten an. Sie werden
    sehen... heute morgen werden eine Menge berühmter Leute verschwunden sein. Studiobosse, Filmstars, Agenten...«
    »Wo sind Sie?«
    »Warum?«
    »Ich muß ein paar Telefongespräche führen, dann rufe ich Sie zurück.«
    »Weshalb?«
    »Um festzustellen, ob es Gerüchte gibt. Geben Sie mir nur fünf Minuten Zeit. Mehr verlange ich nicht. Ich sage nicht, daß ich Ihnen glaube. Ich glaube Ihnen nicht. Aber es ist eine verdammte Geschichte.«
    »Es ist die Wahrheit, Abernethy. Und ich will, daß die Leute sie erfahren. Sie müssen es wissen.«
    »Wie schon gesagt, geben Sie mir fünf Minuten. Sind Sie noch unter derselben Nummer zu erreichen?«
    »Ja. Aber Sie kommen vielleicht nicht durch. Der Ort ist praktisch verlassen.«
    »Ich komme durch«, sagte Abernethy und legte den Hörer auf.
    Grillo sah Tesla an.
    »Ich habe es getan«, sagte er.
    »Ich finde es trotzdem nicht klug, die Leute zu informieren.«
    »Fang nicht schon wieder damit an«, sagte Grillo. »Tesla, ich wurde geboren, um diese Geschichte zu erzählen.«
    »Sie war so lange ein Geheimnis.«
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    »Ja, für Menschen wie deinen Freund Kissoon.«
    »Er ist nicht mein Freund.«
    »Nicht?«
    »Herrgott, Grillo, du hast doch gehört, was er getan hat...«
    »Und warum klingt deine Stimme dann immer so neidisch, wenn du von ihm sprichst, hm?«
    Sie sah ihn an, als hätte er sie gerade geschlagen.
    »Willst du mich einen Lügner nennen?« sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Was fasziniert dich so?«
    »Ich weiß nicht. Du warst derjenige, der dem Jaff einfach zugesehen hat. Du hast nicht versucht, ihn aufzuhalten. Was hat dich so fasziniert daran?«
    »Du weißt genau, daß ich keine Chance gegen ihn gehabt hätte.«
    »Du hast es nicht einmal versucht.«
    »Wechsle nicht das Thema. Ich habe recht, oder nicht?«
    Tesla war zum Fenster gegangen. Coney Eye war von
    Bäumen abgeschirmt. Von hier aus konnte man nicht sagen, ob sich der Schaden ausbreitete.
    »Glaubst du, sie leben noch?« sagte sie. »Howie und die anderen.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Du hast die Essenz gesehen, nicht?«
    »Einen Blick«, sagte Grillo.
    »Und?«
    »Es war wie unsere Telefongespräche. Plötzlich unterbrochen. Ich konnte nur eine Wolke sehen. Keine Spur von der Essenz selbst.«
    »Und keine Iad.«
    »Keine Iad. Vielleicht existieren sie gar nicht.«
    »Wunschdenken.«
    »Sind deine Quellen zuverlässig?«
    »Könnten nicht zuverlässiger sein.«
    615
    »Das gefällt mir«, bemerkte Grillo etwas verbittert. »Ich wühle tagelang herum, und mir wird nur ein kurzer Blick ge-gönnt. Aber du - du bist mittendrin.«
    »Geht es nur darum?« sagte Tesla. »Daß du eine Story bekommst?«
    »Ja. Vielleicht. Und, daß ich sie erzählen kann. Die Leute müssen begreifen, was in Happy Valley vor sich geht. Und ich habe den Eindruck, daß du das gar nicht willst. Du wärst glücklicher, wenn es unter uns Auserwählten bliebe. Du, Kissoon, der verdammte Jaff...«
    »O. K., du willst über

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