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Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Titel: Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte.
    An der Metropolitan Xvenue verließ er den Bus. Er befand sich damit schon an der South-Brooklyn-Grenze. In einer Cafeteria genehmigte er sich zwei Tassen Kaffee und zwei Hamburger. Dann rief er die South Brooklyn Drivers Corporation an.
    »Schicken Sie mir ein Taxi zur Metropolitan Avenue, Haus Nummer 392, rechte Straßenseite.«
    »In Ordnung, Sir«, antwortete eine Mädchenstimme. »Ich habe einen freien Wagen in der Nähe. Warten Sie bitte am Fahrbahnrand.«
    Bryan ging hinaus und stellte sich an den Rand der Straße. Knapp zwei Minuten später tauchte ein gelb-schwarzes Cab im Strom der Fahrzeuge auf und kämpfte sich an den Straßenrand, als Dave den Arm hob. Er stieg ein.
    »Ihr Ziel, Sir?« fragte der Fahrer, während er seinen Wagen wieder in den Verkehr einschleuste.
    »Douglass Street! Fahren Sie mich bis zum Ufer des Gowanus-Kanals.«
    Unterwegs begann er ein Gespräch mit dem Fahrer. »Manche Driver sind verdammt stur«, sagte er. »Manche sind auch einfach dämlich. Gestern bot ich einem deiner Kollegen vier Dollar statt zwei. Er weigerte sich, sie zu nehmen, weil es eine fremde Währung war.«
    Der Wagen ruckte, als der Driver den Fuß erschrocken vom Gas nahm. Für Bryan ein sicheres Zeichen, daß sich die Geschichte unter den Fahrern der Genossenschaft schon herumgesprochen hatte.
    »Fahr ruhig weiter, mein Freund!« sagte er. »Es geschieht dir nichts, solange du dein Funksprechgerät nicht einschaltest. Habt ihr eigentlich immer noch nicht genug davon, für die Corporation zu arbeiten? Dibbin kassiert achtzig Prozent eures Verdienstes, kauft davon neue Taxis, verpachtet sie an andere Driver, die hohe Zinsen für das Geld bezahlen müssen, das ihr verdient habt. Du siehst, ich weiß gut über euren Laden Bescheid.«
    Der Fahrer sah geradeaus. Auf seiner Stirn standen Schweißtropfen.
    »Ich frage mich, warum ihr noch nicht den G-men erzählt habt, was sie wissen wollen. Die Aussagen von zweihundert Drivern brechen auch einem großen Boß das Genick.«
    Der Fahrer schwieg. Im Rückspiegel konnte Bryan die aufgerissenen Augen des Mannes sehen. Er klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. »Stopp deinen Schlitten jetzt!«
    Er steuerte hastig rechts heran. Dave gab ihm zwei Dollar, ohne nach dem Preis zu fragen. Zu Fuß ging er bis zur nächsten Subway Station. Er hatte für heute seine Aufgabe erfüllt. Falls er darauf Appetit bekam, konnte er Mr. Millers Whisky austrinken, ohne gegen die Dienstanweisungen zu verstoßen.
    ***
    Am Freitag, kurz vor fünf Uhr, fuhr Chester Dibbin mit dem Personenlift zur dritten Parkplattform. Er stürzte in sein Büro und prallte um ein Haar mit Edna zusammen, die im Begriff war, fortzugehen.
    »Wo warst du, Chess?«
    Er antwortete mit einem Knurren, riß eine Schublade seines Schreibtisches auf. Edna sah, daß er einen kurzläufigen Colt in seine Jacke stopfte.
    »Wo ist Shigg?« blaffte er.
    »Noch unterwegs. Er war für vier Uhr mit Buston Hard verabredet.«
    »Verdammt«, brummte Chess. »Wir können nicht auf ihn warten.« Er stürmte auf die Tür zu.
    »Was ist passiert?« rief Edna und versuchte, ihn aufzuhalten. Er blieb für wenige Sekunden stehen und blies ihr sein Gelächter ins Gesicht. Seine Goldzähne funkelten. »Ärger mit einigen Drivern. Es ist rasch erledigt.«
    »Kann ich den Lincoln nehmen?«
    »Wozu?«
    »Du weißt doch, daß ich zu meinem Modesalon muß.«
    »Wir brauchen den Lincoln. Rufe eine der Taxen!«
    Er schob Edna so grob zur Seite, daß sie gegen die Wand torkelte. Sie raffte sich auf und folgte ihm. Guy Pine saß schon hinter dem Steuer des Lincoln. Neben ihm auf dem Beifahrersitz hockte Brusca. Dibbin ließ sich gerade in die Polster der Fondsitze fallen. Der Lincoln schoß die Abfahrt hinunter.
    Edna benutzte den Lift. Die Mädchen in der Funksprechzentrale waren im Begriff, Feierabend zu machen. »Wer übernimmt die Zentrale?« fragte Edna.
    »Keine Ahnung, Miß Graford!« antwortete eines der Mädchen. »Mr. Dibbin hat uns keine Anweisungen gegeben.«
    »Rufen Sie mir bitte einen Wagen!«
    »Gern, Miß Graford.« Sie hantierte am Gerät und bestellte Taxi Nummer 57 zum Parkhaus. »Der Wagen kommt in wenigen Minuten. Guten Abend, Miß Graford.«
    Das Cab erschien sehr bald auf der Bildfläche. Der Fahrer kannte Edna als die Freundin des Chefs. Er sprang aus dem Wagen und öffnete ihr den Schlag. »4. Avenue!« befahl Edna. »Nummer 625. Modesalon Charme.«
    Während der Fahrt sprach sie kein Wort. Sie drehte ihre Handschuhe

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