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Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Titel: Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schreibereien, informierte die Einsatzleitung und fuhr los, um Phil abzulösen. Es war Freitag, zehn Uhr am Vormittag.
    ***
    Am Mittag gegen ein Uhr rollte Dibbins Lincoln die Auffahrt zur dritten Plattform hoch. Edna Graford steuerte den schweren Wagen auf den ständig für das Auto des Chefs reservierten Platz. Dibbin wälzte sich vom Beifahrersitz, wartete nicht auf seine Freundin, sondern ging in sein Büro. Er war schlecht gelaunt und zerkaute eine kalte Zigarre zwischen den Zähnen.
    Shigg saß am Schreibtisch. Er hob den Kopf. »Hallo, Chess!« grüßte er. Dibbins Antwort bestand aus einem Knurrlaut.
    »Irgendwelche Nachrichten über Elzon?«
    »Nein«, antwortete Shigg kühl. Edna kam herein. Sie trug ein blaues Kostüm. »Morning, Irv!« rief sie. Shigg folgte ihr mit Blicken, während sie zum Barschrank ging und ihr? öffnete. »Mich plagt der Nachdurst«, erklärte sie lachend.
    Dibbin feuerte die verknautschte Zigarre in den Aschenbecher. »Es macht mich verrückt, daß wir den Burschen noch immer nicht gefunden haben. Unter meinen Augen killt er zwei Leute, und ich kann ihn nicht fassen. Zum Teufel, Shigg, wir verfügen über alle Hilfsmittel, die man sich nur wünschen kann, um einen Mann in New York aufzustöbern, und trotzdem stehen wir noch immer mit leeren Händen da.«
    »Sei froh, daß auch die Hände der FBI-Jungs noch leer sind«, knurrte Shigg.
    Der Gang-Boß schmetterte die Faust auf die Schreibtischplatte. »Geh zur Hölle mit deinen Tröstungen!« brüllte er. »Soll ich warten, bis Elzon den G-men über den Weg stolpert?«
    »Wahrscheinlich ergäbe sich daraus ein großes Feuerwerk. Wenn Elzon genug Löcher in die Figur gebrannt bekommen hat, bist du deine Sorgen los.«
    »Ich kann mich nicht darauf verlassen, daß die G-men Elzon abknallen. Du kennst die Burschen nicht. Glaubst du, dieser Cotton wäre so dämlich, Joe mit einer voreiligen Kugel stumm zu machen? Der redet ihm noch gut zu, wenn Elzons Kanone schon knallt — und falls Elzon auf das Zureden nicht reagiert und den G-man nicht nahe genug heranläßt, daß er es mit einem Fausthieb versuchen kann, wirft er mit Tränengas oder Chloroform oder sonst irgendeinem Zeug, das Joe zur Aufgabe zwingt. Auf keinen Fall schießt er zurück, denn ihn interessiert in Wahrheit nicht Joe, sondern er will mir das Genick brechen.«
    Er schnaufte vor Anstrengung. Zu langen Reden mangelte es ihm an Luft.
    Edna kam von der Bar herbeigeschlendert, in beiden Händen Gläser mit Whisky und Eis. Sie hielt ein Glas dem Boß hin. Dibbin nahm es, ohne zu danken.
    »Vielleicht machst du dir völlig überflüssige Sorgen, Chess. Ich habe das Gefühl, als hätte Elzon New York längst wieder verlassen.«
    »Auf deine Gefühle lassen sich keine Häuser bauen!« blaffte er.
    Edna warf ihm einen verdeckten Blick zu, der voller Haß war.
    Clark Brusca und Guy Pine betraten den Raum. Dibbin stellte sein Glas ab. Er ging seinen Schlägern entgegen.
    »Gut, daß ihr kommt, Jungs. Wir müssen ernsthaft Maßnahmen besprechen, die uns einen Erfolg garantieren. Setzt euch an den runden Tisch. Shigg, komm du auch her!«
    Die Gangster und ihr Chef verteilten sich um den runden Tisch. Edna schlenderte herbei und blieb, das Glas in der Hand, hinter ihm stehen und hörte interessiert zu. Dibbin entschied im Laufe dieser Besprechung, daß Shigg die Gang-Bosse von Manhattan, der Westside und der Bronx aufsuchen und um Unterstützung bitten sollte. Shigg widersprach zuerst. »Es ist gefährlich, andere Bosse in die eigenen Schwierigkeiten blicken zu lassen.«
    »Es ist nicht so gefährlich wie ein vom FBI geschnappter Elzon.« Mit diesem Satz wischte Dibbin den Einwand vom Tisch.
    Guy Pine erhielt den Auftrag, sich um die Kartenhaie des Hafens zu kümmern. Kartenhaie wurden die Gangster und Falschspieler genannt, die in den Kneipen auf betrunkene Seeleute lauerten, denen sie die Heuerreste abknöpften, oft mit Hilfe einer fragwürdigen Lady.
    Brusca, der italienischer Abkunft war, sollte den Capos der kleinen italienischen Banden kräftige Belohnungen für eine erfolgreiche Suche nach Elzon versprechen.
    Hinter Dibbins Rücken kicherte Edna. Dibbin fuhr sie an. »Was soll das Gelächter?«
    »Entschuldige, Darling! Ich stellte mir vor, wie sinnlos der ganze Aufwand ist, wenn dein alter Freund sich längst aus dem Staub gemacht hat.«
    »Edna scheint über Elzons Pläne besser Bescheid zu wissen als wir«, sagte Shigg, ohne den Kopf zu heben.
    Lähmendes Schweigen senkte sich

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