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Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Handelskammer. Als ich das las, hatte ich den Eindruck, als ob der Verfasser nur die drei angenehmsten Frühlingstage in New York zugebracht hätte.«
    Wir überquerten den Hof und betraten die Halle durch die Hintertür. Mit dem Lift fuhren wir hinauf zu unserem Office. Wir legten die Hüte und die Mäntel ab und rieben uns die frostigen Finger. Die Wärme im Büro hatte etwas Wohltuendes.
    »Als ob man nach Hause käme«, sagte Phil zufrieden und ließ sich in seinen Drehstuhl fallen. »Wenn die Kälte anhält, werde ich ganz gegen meine sonstige Art doch lieber mal ein paar Tage Papierkrieg einlegen.«
    Ich griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer eines Hausanschlusses.
    »Schickt uns noch einmal Rissotkins herauf«, bat ich.
    »Wer ist das?« fragte Easton.
    »Ein junger Bursche, der sich als Marihuana-Kleinhändler betätigt hat. Heute früh beteiligte er sich an einem Mordanschlag auf eine College-Studentin, bei der wir ebenfalls Marihuana-Zigaretten fanden. Entweder gehörte sie zu seinem Kundenkreis und wollte — der eine Fall unter tausend — der Sucht entkommen und die Lieferanten auffliegen lassen, oder aber sie war ihm zufällig auf die Schliche gekommen. Das Mädchen schwebt in Lebensgefahr und ist natürlich nicht vernehmungsfähig. Deshalb kommen wir in der Sache vorläufig nicht recht voran. Aber Rissotkins hat uns etwas erzählt, das Sie interessieren könnte, Easton.«
    Ein paar Minuten später brachten sie ihn. Bis jetzt hatte der junge Mann erst einen einzigen Nachmittag in einer Zelle zugebracht, aber man sah doch schon gewisse Anzeichen einer aufkommenden Haftpsychose bei ihm. Nachdem er sich auf den Stuhl gesetzt hatte, den ich ihm zeigte, sagte ich: »Beschreiben Sie uns doch noch einmal, wie der Mann aussieht, der Sie und Cullow zu der kleinen Ann Logan schickte, Rissotkins.«
    »Er ist knapp sechs Fuß groß und sieht aus wie tausend andere junge Männer in seinem Alter auch. Bis auf die Hasenscharte.«
    Easton wurde hellhörig. Er stellte ein paar Fragen und nickte uns schließlich zu: »Das könnte tatsächlich der Kerl gewesen ein, der bei Odgens gesehen wurde. Im Treppenhaus.«
    »Das dachten wir auch. Deshalb haben wir Sie ja gebeten, sich das selbst anzuhören.«
    Easton wandte sich jetzt an Rissotkins: »Wie heißt dieser Mann, den Sie da gerade beschrieben haben? Wo wohnt er? Wo hält er sich mit Vorliebe auf?«
    »Aber das habe ich doch schon alles x-mal ausgesagt!« maulte Rissotkins. »Er heißt Nick Qualler.«
    »Wo wohnt er?«
    »In der Fulton Street«, erwiderte ich an Rissotkins’ Stelle. »Also gar nicht weit von Odgens entfernt. Die Hausnummer wissen wir auch.«
    »Dann nichts wie los!« rief Easton.
    Wir blieben sitzen. Ich fragte: »Wohin?«
    »Na, diesen Kerl erst einmal vorläufig festnehmen und sein Alibi prüfen! Es besteht doch der begründete Verdacht, daß er Odgens…«
    Ich winkte ab.
    »Trotzdem, Easton«, sagte ich mit Betonung, »trotzdem wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie vorläufig auf eine Festnahme dieses Mannes verzichten würden. Das FBI hat eigene Pläne mit dem Burschen…«
    ***
    Wir hatten sogar ganz bestimmte Pläne mit einer Menge Leute an diesem Tage, und dennoch wäre es beinahe dazu gekommen, daß all unsere Pläne geplatzt wären. Schuld daran war eine Dame mit einem etwas anrüchigen Ruf: eine gewisse Sarah Conroy, die als Bardame in einem zwielichtigen Lokal am Broadway arbeitete.
    Sarah Conroy betrat, wie wir später ermitteln konnten, das Hotel Morellas abends um ungefähr sieben Uhr zwanzig. Der Türsteher erinnerte sich, daß er einen Augenblick zögerte, ob er die zu auffällig geschminkte Frau überhaupt in die Halle lassen sollte, aber noch bevor er zu einer Entscheidung gekommen war, hatte ein zufällig nahe der Tür herumstehender Page auch schon die Tür weit aufgerissen, und Sarah Conroy war an ihnen wortlos vorbeigegangen. Achselzuckend sah ihr der uniformierte Türhüter nach. Er erinnerte sich, daß sie nicht zur Rezeption ging, sondern sofort -auf die Fahrstühle zusteuerte.
    Dank eines glücklichen Umstandes konnten wir später sogar das ganze Gespräch zwischen Sarah Conroy und John Morella dem Gericht im Wortlaut vorlegen. Es begann damit, daß Sarah an M'orellas Apartment klopfte. Morella rief: »Herein!« Und noch bevor sich die 'Für öffnete, fügte er halblaut hinzu: »Möchte wissen, was jetzt schon wieder los ist. Hier geht es zu wie in einem Bienenkorb.«
    Sarah kam herein. Sie blieb stehen, sfth sich um und

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