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Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufpassen müssen. Der Bursche ist jetzt offenbar völlig durchgedreht. Ich bin davon überzeugt, daß er uns vorhin warnen wollte. Wahrscheinlich hat er den Mord an der Frau beobachtet. Das würde jedenfalls sein seltsames Benehmen erklären.«
    »Ich habe eigentlich den Eindruck, daß er harmlos ist.«
    »Das nehme ich auch an, Phil. Aber wer gibt uns eine Garantie dafür, daß der Bursche nicht den restlichen Verstand auch noch verliert? Und dann zu einer reißenden Bestie wird!«
    »Ich werde mich einmal gründlich nach ihm umsehen«, meinte Phil.
    Mit schnellen Schritten verließ er den Raum.
    ***
    Steve hatte Jane Baker einen Stuhl hingeschoben und sie aufgefordert, Platz zu nehmen. Harbin stand mit betretenem Gesicht etwas abseits. Es war ihm ausreichend unbehaglich, den Tod Bakers verschuldet zu haben.
    Jane Baker starrte mit tränenlosen Augen vor sich hin.
    »Mrs. Baker«, redete ich sie an. »Sind Sie bereit, mir einige Fragen zu beantworten?«
    Ihr Blick glitt langsam an mir vorbei, als habe sie mich gar nicht verstanden, heftete sich starr an Harbins Gesicht, als wolle sie jede Einzelheit seines Ausdrucks in sich aufnehmen.
    »Mrs. Baker?« versuchte ich es noch einmal.
    Sie achtete nicht auf mich. Plötzlich bröckelte die Starre aus ihrem Gesicht. Wie der Mörtel aus einem schlechtgefugten Mauerwerk. Ihr Teint wurde fahl und grün. Ihre Augen waren trübe und leer wie ungeputzte Fensterscheiben in einer zerstörten Fassade.
    »Du hast ihn umgebracht«, sagte sie mit tonloser Stimme zu Sheriff Harbin. Sie starrte ihn an. »Und er hat geglaubt, dein Freund zu sein! Du bist ein Schwein, Larry Harbin!« fuhr sie auf, als sie bemerkte, daß Harbin etwas zu seiner Verteidigung entgegnen wollte. »Ich habe es genau gehört, als ihr euch darüber unterhalten habt. Du bist es gewesen, der ihn umbrachte. Auch wenn der G-man den Revolver in der Hand hielt.«
    »Mrs. Baker«, unterbrach ich sie. »Sheriff Harbin trägt an dem Unglück keine Schuld. Jedenfalls nicht so, wie Sie es annehmen. Ich hatte auf die Hinterräder gezielt, als Harbin mir den Arm hochschlug. Er wollte verhindern, daß der Wagen beschädigt würde. Harbin konnte nicht ahnen, daß die Kugel Ihren Mann treffen würde. Es ist ein bedauerlicher Unfall!«
    »Unfall!« Jane Baker spie Harbin das Wort förmlich ins Gesicht.
    »Glaub mir, Jane«, stammelte Harbin betroffen. »Was Robby auch immer getan haben mag, das habe ich nicht gewollt.« Auf der Stirn des sonst so kühlen, beherrschten Mannes schimmerten winzige Schweißperlen.
    »Kommen wir zur Sache«, ergriff ich wieder das Wort. »Wir sind nicht hier, um über die Schuld oder Unschuld Sheriff Harbins zu diskutieren. Mrs. Baker, mich interessiert vor allem, warum Sie und Ihr Mann fliehen wollten. Warum haben Sie uns verschwiegen, daß Sie doch ein Fahrzeug besitzen? Was wissen Sie von der Toten in der Scheune? Wer hat Sie ermordet? Und wer stahl das Geld Wades, nachdem er ermordet wurde?«
    Wir bombardierten Jane Baker eine halbe Stunde mit Fragen. Versuchten sie in die Enge zu treiben. Wir hielten ihr das Verwerfliche ihres Tuns vor Augen. i
    Nichts konnte sie beeindrucken.
    Jane Baker schwieg wie ein Grab.
    Sie ließ mir keine andere Wahl, als sie unter dem dringenden Verdacht der Beihilfe an einem Mord festzunehmen. Jane Baker blieb gelassen. Sie zuckte mit keiner Wimper, als ich ihr erklärte: »Mrs. Baker, Sie dürfen diesen Raum bis zu unserer Abfahrt nach Somerton nicht mehr verlassen. Sie stehen ab sofort unter Bewachung meines Kollegen Steve Dillaggio. Wenn man Sie in Somerton inhaftiert hat, werden Sie Gelegenheit bekommen, mit einem Anwalt zu sprechen. — Kommen Sie, Harbin!« wandte ich mich an den Sheriff. »In einer Stunde wird es so hell sein, daß wir abfahren können.«
    »Moment, Mr. Cotton!«
    Ich drehte mich überrascht zu Mrs. Baker um. »Haben Sie es sich anders überlegt?« fragte ich erstaunt.
    »Nein, Sie irren sich, G-man! Ich möchte nur wissen, wer mich nach Somerton bringen wird.«
    »Sheriff Harbin und ich«, erwiderte ich. »Und ich hoffe, daß unsere Begleitung ausreichen wird, Sie wohlbehalten nach Somerton zu bringen.« Somit .hatte ich ihre Hoffnung auf eine eventuelle Flucht zunichte gemacht. Ich war daher erstaunt, als ich Jane Baker auf atmen sah.
    Ich überlegte krampfhaft, ob mir ein Fehler unterlaufen war. Aber das Gesicht Jane Bakers war schon wieder glatt und teilnahmslos. Schließlich glaubte ich, mich getäuscht zu haben.
    Wir ließen Steve bei

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