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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle Kostenlos Bücher Online Lesen
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überzeugt, daß er sehr bald anrufen wird. Er will nicht den Kontakt verlieren. Und dann sollte man ihm folgende Nachricht zukommen lassen…«
    Mr. High und Phil blickten mich gespannt an.
    Ich erklärte ihnen meinen Plan.
    ***
    Eine Stunde später war ich im Untersuchungsgefängnis und ließ mir Mike Hounders vorführen. Ich hatte eine Genehmigung des Untersuchungsrichters, allein mit dem Gefangenen zu sprechen.
    Mike Hounders machte einen müden Eindruck. »Ich danke Ihnen, Mr. Cotton, daß Sie sich so für mich einsetzen. Aber es wird nichts nützen. Man hat Beweise gegen mich zusammengetragen, nach denen ich mich eigentlich selbst verurteilen müßte. Ich weiß nicht, wo sie herkommen. Es ist wie bei meinem ersten Prozeß. Die Indizien sind lückenlos.«
    »Diesesmal werden Sie nicht verurteilt werden, das verspreche ich Ihnen. Ich verspreche Ihnen sogar, daß das erste Urteil gegen Sie vom Bundesgerichtshof aufgehoben wird. Sie werden vollkommen rehabilitiert ins öffentliche Leben zurückkehren.«
    Er schüttelte den Kopf. Seine Augen waren ohne Glanz. Er hatte den Glauben an die Menschen und an die Gerechtigkeit verloren. Außerdem schien er keinen Lebenswillen mehr zu haben.
    »Möchten Sie etwas Besonderes essen oder trinken?« fragte ich ihn, um ihn etwas aufzulockern. Denn von Mike Hounders hing mein Plan ab.
    »Ich würde gern einen richtigen Mokka trinken«, sagte er leise. »Aber das ist sicher zu unbescheiden.«
    Ich klingelte nach dem Aufseher und bestellte das Gewünschte. Bis der Mokka aus dem Drugstore geholt war, rauchten wir eine Zigarette.
    »Erinnern Sie sich noch einmal«, begann ich vorsichtig. »Als die Gangster Sie zusammenschlugen und vorher, als man Ihnen das Geld anbot, was wollten sie da als Gegenleistung?«
    »Ich habe es doch schon gesagt«, antwortete er müde. »Ich sollte ihnen das Versteck preisgeben. Das Versteck der Bande, das nur Joey kannte. Ich habe Joey nur einmal gesehen, und das war in der Bank. Kurz bevor er starb.«
    »Joey war so eine Art Schatzmeister der Bande?«
    »Ja, jedenfalls hat man mir das gesagt.«
    »Und die Gangster glauben, daß er Ihnen'das Geheimnis anvertraut hat?«
    »Ja, das glauben sie. Aber es stimmt nicht.«
    Ich weiß nicht, wie oft ich Mike Hounders nach diesen Dingen schon gefragt hatte. Aber er antwortete immer dasselbe. Er konnte nichts wissen, sonst hätte er sein Geheimnis längst preisgegeben. Andererseits schienen die Gangster ihrer Sache absolut sicher zu sein. Sonst hätten sie nicht solche Anstrengungen gemacht, Mike Hounders unter Druck zu setzen und ihm sogar einen Mord anzuhängen.
    Der Aufseher brachte den Mokka und stellte ihn vor mich hin.
    »Für den Gefangenen«, sagte ich.
    »Das ist nicht…«
    Ich winkte ab. »Tun Sie, was ich sage. Ich kann das verantworten.«
    Kopfschüttelnd setzte der Mann den Mokka vor Hounders hin. Danach verließ er wieder den Raum.
    Ich sah zu, wie Hounders andächtig den Mokka schlürfte. Sein Gesicht belebte sich, und auf seine Wangen kehrte sogar etwas Farbe zurück.
    Ich ließ ihm Zeit, obwohl es mir unter den Nägeln brannte. Endlich hatte er ausgetrunken. Ich gab ihm noch eine Zigarette.
    »Beginnen wir noch einmal mit dem Tag des Überfalls in der Bank. Joey erhielt mehrere Schüsse in die Brust. Aber er lebte noch ein paar Minuten. In dieser Zeit waren Sie bei ihm. Was sagte er?«
    »Nichts, oder so gut wie nichts.«
    »Was heißt das?«
    »Er nahm mir das Versprechen ab, mich um seinen Vater zu kümmern.« Mike Hounders lächelte wehmütig. »Er setzte hinzu, daß es nicht mein Schaden sein würde. Sein Vater lebt auf einem einsamen Hof in der Nähe eines Sees. Er ist taubstumm. Der Ort fällt mir leider nicht ein.«
    »Davon haben Sie nie etwas erzählt«, sagte ich atemlos.
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das ist doch völlig belanglos, Mr. Cotton. Ich konnte mich nie um den alten Mann kümmern. Gleich danach wurde ich verhaftet. Wahrscheinlich ist er längst gestorben.«
    »Erinnern Sie sich an den Namen des Ortes«, bat ich eindringlich. »Es ist wichtig!«
    Mike Hounders schüttelte den Kopf. »Den habe ich vergessen. Ich weiß nur, daß er sehr kurz war. Richtig, es war so ein frommer Name.«
    »St. Johns!« sagte ich aufs Geratewohl.
    »St. Johns, ja, so war der Name.«
    ***
    Vom Untersuchungsgefängnis fuhr ich ins Büro zurück. Phil empfing mich mit Neuigkeiten.
    »Benjamin Cook ist aufgetaucht«, sagte er mit ernstem Gesicht. »Reiner Zufall. Er ist einem Fischer ins

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