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Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine

Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine

Titel: Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
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innen gebeult, als hätte eine Riesenfaust sie als Punchingball benutzt. Staub hing in der Luft und scharf riechender Rauch. Da krachte es weit hinter uns auf einem der Dächer, etwas schlug gegen die verbeulten Jalousien und klktschte in den Raum dahinter. Eine Sekunde später schon quoll dichter weißer Qualm aus den Fensterlöchern.
    Ich zog den Revolver aus der Schulterhalfter und hastete zu der einzigen Tür, die es hier vorn gab. Kollegen kamen von allen Seiten hinzu. Wir warteten, während die beiden Gewehrschützen von den Dächern her eine Ladung Tränengas nach der anderen in die Bude schossen. Natürlich quoll ein Teil des Gases gleich wieder zum Fenster heraus. Aber der Rest genügte. Die Burschen kamen hustend, keuchend und vorübergehend halbblind aus ihrer Räuberhöhle herausgestolpert. Es waren insgesamt sechs Mann. Handschellen rasteten ein, bevor die Gangster ihre Umwelt überhaupt wiedererkennen konnten.
    »Na also«, sagte Phil. »Hätten sie das nicht auch ohne den ganzen Rummel haben können?«
    »Sie hätten«, sagte ich. »Aber sie waren eben darauf aus, eine schärfere Strafe zu kriegen.«
    »Pfeifen Sie zum Sammeln!« röhrte Hywood und rieb sich zufrieden die Hände. »Ich lasse euch den ganzen Verein mit einem Transportwagen zum Distriktgebäude bringen. Einverstanden?«
    »Gern, Captain. Und rufen Sie die Mordkommission an, Hywood«, fuhr ich fort. »Da drüben in der Backsteinbude liegt eine Leiche.«
    Der Captain sah mich mit offenem Mund an.
    »Das ist kein Witz, Hywood«, sagte ich. »Ich fand sie, als wir den Hof hier absuchten. Bevor wir das Lagerhaus mit der Diebesbeute entdeckten. Aber dann blieb uns keine Zeit mehr, weil wir ja den Verein ausheben mußten. Ich bin zwar kein Gerichtsmediziner, aber daß die Leiche da schon seit ein paar Wochen liegt, das kann ich doch sagen. In dem Falle, denke ich, wird es mir die Mordkommission nicht übelnehmen, daß wir sie erst jetzt verständigen, nachdem wir die Gang ausgehoben haben.«
    »Glauben Sie, daß die Leiche irgendwas mit den Kerlen da zu tun hat?« fragte Hywood.
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Keine Ahnung, Captain. Das wird sich schon noch herausstellep. Ich finde, daß wir uns jetzt allmählich das Mittagessen verdient haben. Können Sie sich noch an Sarah Conroy erinnern? Sie war ein paar Jahre in der Kriminalabteilung der City Police.«
    Hywood verdrehte die Augen.
    »Die Schwarzhaarige?« brüllte er begeistert.
    »Genau die«, bestätigte ich.
    »Das schönste Girl, das wir je hatten!« stellte Hywood mit der Stärke einer voll aufgedrehten Stereoanlage fest. »Was ist mit dem Mädchen?«
    »Sie sitzt keine fünf Minuten von hier und wartet auf Phil und mich, weil wir sie zum Essen eingeladen haben.«
    »Danke«, brüllte der Captain. »Danke! Ich nehme die Einladung an!«
    »Warum konntest du das nicht für dich behalten?« maulte Phil.
    »Ich finde, wir sind ihm einen kleinen Dank schuldig für die Unterstützung, die er uns gewährt hat. George, übernimm du bitte die genaue Durchsuchung des Lagerhauses und die Sicherstellung der Beute. Wir treffen uns dann im Distriktgebäude wieder zur Vernehmung der Festgenommenen.«
    »Okay, Jerry. Aber meldet euch vorsichtshalber bei der Zentrale für die Zeit ab, die ihr zum Essen braucht.«
    »Yes, Sir«, sagte ich und grinste ihm zu.
    Was hier noch zu tun war, konnten wir beruhigt den Kollegen überlassen. Also machten sich Hywood, Phil and ich auf den Weg. Vorn in der Straße hatte sich eine riesige Menge neugieriger Gaffer eingefunden, die ein energischer Lieutenant mit einer Handvoll Cops tatkräftig daran hinderte, Zugang zu jenem Hausflur zu gewinnen, der nach hinten in unseren Hof führte. Wir bedankten uns bei ihm und baten ihn, seine Absperrung noch so lange aufrechtzuerhalten, bis die Pelze und die Leiche abtransportiert waren. Danach bahnten wir uns mühsam einen Weg durch die Menge, bis wir Hywoods Wagen erreicht hatten.
    »Ich gebe nur rasch unserem Chef einen kurzen Bericht und melde uns dann bei unserer Zentrale vorübergehend ab«, sagte ich, während ich in den Wagen stieg und mir den Hörer des Sprechfunkgerätes angelte.
    Da es ein Wagen der Stadtpolizei war, erhielt ich automatisch auf meinen Ruf hin die Leitstelle für den Sprechfunkverkehr der City Police. Sie verband mich mit der Funkleitstelle des FBI. Myrna Sanders, eine unserer jungen Telefonistinnen, sagte mit ihrer sympathischen, immer ein wenig an eine Nachtklubsängerin erinnernden Stimme: »Sind

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