Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine

Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine

Titel: Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
niemand wissen, daß Sie hier sind.«
    Verdammt logisch, dachte Sarah, zauberte aber ein tiefgründiges Lächeln auf ihr Gesicht, zuckte mit den Achseln und sagte: »Unterschätzen Sie meine Möglichkeiten nicht.«
    »Unterschätzen Sie meine Intelligenz nicht«, meinte Helen Dieland kühl. »Mit einem Bluff lasse ich mich nicht ’reinlegen. Sie bleiben erst einmal hübsch brav in Ihrem Sessel sitzen, meine Liebe. Sie sind später an der Reihe. Jetzt muß ich mich um etwas anderes kümmern.«
    Helen Dieland ging hinüber zu der Couch, auf der ein Mann in einem graublauen Berufskittel lag. .Er hatte eine große aufgeplatzte Beule auf der Stirn und war bewußtlos. Seit Sarah das Haus betreten hatte, hatte sich der Mann nicht bewegt. Nur bei genauem Hinsehen konnte man erkennen, daß er überhaupt noch atmete.
    »Warum hast du ihn zusammengeschlagen?« fragte die blonde Frau.
    Johnny Dieland zog den Kopf ein, als fürchtete er sich.
    »Er wollte die Polizei anrufen. Von der Tankstelle auf dem Highway aus.«
    »Warum bist du zu einer Tankstelle gefahren?«
    »Weil ich tanken mußte. Der verdammte Schlitten hatte kein Benzin mehr. Plötzlich stand der Kerl neben mir und zeigte mir diesen Revolver!« Johnny hielt seiner Schwester den schweren Fünfundvierziger hin.
    »Vom Bankwächter«, sagte Helen Dieland und nickte. »Aber ich dachte nicht, daß er ihn verwenden würde. Ich hatte ihn doch stark genug unter Druck gesetzt, daß er nicht abspringen konnte. Was mag er sich plötzlich gedacht haben?«
    »Woher soll ich das wissen?« maulte Johnny.
    »Jedenfalls hatte er keinen Erfolg. Wo steht der Mercury?«
    »In der Garage.«
    »Okay. Da kann er bleiben, bis es dunkel geworden ist. Außer dieser supergescheiten Privatdetektivin weiß niemand, daß wir etwas mit der Banksache in der Bronx zu tun haben. Die Polizei wird eine Gangsterbande suchen, die es gar nicht gibt. Heute nacht bringst du alles weg, was uns belasten' könnte. Das Tonband, die Leiche aus dem Badezimmer und den Kerl dort.«
    Johnny nickte gehorsam. Helen Dieland fuhr fort, ihre Gedanken auszusprechen, um sie zu ordnen und vor sich selbst zu prüfen.
    »Ich habe der Polizei in der Bank einen kleinen Wink gegeben, der sie auf seine Spur bringen müßte«, murmelte sie. »Ein Elektriker in Jersey City. Das müßte genügen. Wir lassen ihn verschwinden. Dann wird die Polizei denken, daß er mit dem Geld das Weite gesucht hat.«
    »Und sein Lieferwagen?« wandte Johnny ein.
    »Der muß natürlich auch weg. Und zwar schnellstens. Den könnte die Polizei noch am ehesten suchen, sobald sie einmal seine Fährte aufgenommen hat. Am besten wird es sein, du fährst ihn gleich weg. Bring ihn hinüber nach Manhattan und laß ihn irgendwo stehen. Aber achte darauf, daß du keine Spuren im Wagen zurückläßt! Kapiert? Du mußt Handschuhe anziehen!«
    Johnny wollte Intelligenz beweisen und grinste breit.
    »Fingerabdrücke!« sagte er gewichtig und sah Sarah beifallheischend an. »Meine Schwester denkt an alles!«
    »Aber nicht weit genug, um heil aus dieser Sache herauszukommen«, sagte Sarah. »Sie müssen verrückt sein, wenn Sie glauben, daß Sie gleich mit einer ganzen Mordserie durchkommen! Eine Leiche im Badezimmer? War das Ihr Ernst?«
    »Es war der Mann, der die Idee mit dem Tonband hatte«, sagte Helen Dieland und lächelte. »Aber seine Idee war nicht ausgereift. Sie können es ruhig erfahren, meine Liebe, denn Sie werden keinen Gebrauch davon machen können. Wir sind im Mittleren Westen geboren, Johnny und ich. Ich habe noch eine alte Freundin dort. Die schreibt mir ab und zu. Sie ist ein bißchen sentimental und legt ihren Briefen manchmal die Lokalzeitung bei. Das brachte mich vor einer Woche, als ich den letzten Brief erhielt, auf einen ungewöhnlichen Einfall.«
    »Da bin ich aber neugierig«, warf Sarah ein und dachte: Wenn ich Zeit gewinne, kommt der Mann auf der Couch vielleicht zu sich. Und dann sind wir zwei. Sie ahnte nicht, daß Ben Carson schon seit geraumer Zeit Wieder bei Bewußtsein war.
    »In der Zeitung, die mir meine Freundin schickte, sah ich das Bild eines Mannes, den ich schon hier in der Stadt gesehen hatte. Es war das Bild dieses Mannes dort!« Ihr Zeigefinger deutete zur Couch. »Unser Mitbürger Morton bei seiner Entlassung aus dem Zuchthaus, wo er eine Strafe wegen Totschlags verbüßte, stand unter dem Bild. Im Artikel daneben stand seine ganze Geschichte. Irgendein Kerl hatte sein Mädchen beleidigt, und er hatte zugeschlagen. Etwas

Weitere Kostenlose Bücher