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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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Platz, Miß Thorn. Darf ich Ihnen Mr. Shibell aus New York vorsteilen.«
    Ich lächelte ihr zu, ließ mich wieder in den Sessel fallen und sagte anzüglich: »Ich hatte bereits das Vergnügen, Miß Thorn kennenzulernen. Allerdings waren die Umstände wenig erfreulicher Natur«, stichelte ich. »Ihre schauspielerischen Fähigkeiten übrigens, Miß Thorn, überflügeln fast die Kunst Ihres Gesanges.«
    Sie fing sofort den Ball auf. »Es war ein Riesenspaß für mich, Mr. Shibell.« Ihr Blick war voll auf mich gerichtet. Und dieser Blick strafte ihre Worte Lügen. »Wir wollten uns einen Scherz mit Ihnen erlauben. Daß es solche Ausmaße annehmen würde, hatten wir selbstverständlich nicht erwartet.«
    Ich zeigte grinsend meine Zähne. »Hier scheinen überhaupt alle darauf aus zu sein, sich einen Scherz mit mir zu erlauben.«
    »Mr. Shibell benötigte eine gewisse Zeit, um sich zu akklimatisieren, Sandra«, beeilte sich Lazaro zu versichern, als er meinen Seitenblick bemerkte.
    »So könnte man es auch bezeichnen!« nickte ich verständnisvoll und wandte mich intensiv meinem Essen zu.
    Sandra verweilte vielleicht zehn Minuten an unserem Tisch, dann war ihre Pause vorüber und sie mußte aufs Podium zurück.
    »Ich hoffe, wir sehen uns bei Gelegenheit, Mr. Shibell«, sagte sie zum Abschied. Ihre Hände drehten nervös das Notenblatt zu einer unansehnlichen Rolle zusammen.
    »Das zu beurteilen, möchte ich Mr. Capucine überlassen, dessen Gast ich bin«, sagte ich, ohne den Blick zu heben. »Ich fürchte aber, daß mein Aufenthalt in Los Angeles nicht von Dauer sein wird.«
    Sandras Befangenheit war jetzt nicht mehr zu übersehen. Wie ein Blitzschlag tauchte ein Verdacht in mir auf.
    »Vielleicht wird sich vor Ihrer Abreise noch ein Zusammentreffen arrangieren lassen«, meinte Capucine ohne die geringste Begeisterung. Er blickte mit einem eigenartigen Ausdruck Sandra Thorn nach und sagte leise, während seine Finger wie liebkosend über die Tischkante strichen: »Ein liebenswertes Geschöpf,-diese Person.«
    »Ja, und so talentiert!« sagte ich trocken.
    Lazaro überhörte geflissentlich meine Ironie. Sein gewohntes Lächeln trat auf seine Lippen. Er musterte mich mit auffallender Eindringlichkeit, dann fragte er: »Sind Sie bereit, unsere Verabredung einzuhalten, Shibell?«
    »Darauf warte ich seit einer Stunde!« antwortete ich und war schon vom Tisch aufgestanden.
    Ich folgte Lazaro quer durch das Lokal. Vorbei an den langbeinigen Girls, den Musikanten und dem Empfangschef, der neben einer Tür stand, die in die privaten Gemächer des Scandia führte. Er sah über mich hinweg, als sei ich weniger als eine Laus für ihn.
    Hinter der Tür befand sich ein langer Gang, der etwa nach fünf Yard im rechten Winkel nach links abbog. Capucine öffnete eine Tür und ließ mich eintreten. »Nehmen Sie bitte Platz, Shibell!« bat er höflich.
    Ich sah verblüfft auf das spärliche Mobiliar. In dem fensterlosen kahlen Raum entdeckte ich lediglich einen etwas eigenartigen Tisch mit zwei Stühlen.
    »Setzen Sie sich!« forderte mich Lazaro wieder auf. Er wartete, bis ich Platz genommen hatte, dann setzte ersieh mir gegenüber. Seine Hand griff unter den Tisch, während er mich gespannt beobachtete. Mit leisem Surren schob sich die geteilte Tischplatte auseinander und legte ein kompliziertes Armaturenfeld frei. Eine rote Birne blinkte in kurzen Abständen auf. Wieder betätigte Capucine einen Kontakt Ich spürte die Bewegung über mir und sah an die Decke, aus der sich ein Gegenstand löste und sich langsam abwärts bewegte, bis er in Mundhöhe zwischen unseren Köpfen hing.
    »Ich werde jetzt das Licht löschen und einen Scheinwerfer auf Sie richten, Shibell. Bitte, erschrecken Sie nicht!«
    »Was soll das?« preßte ich durch die Zähne. Meine Hand tastete sich zum Jackenausschnitt.
    »Nehmen Sie die Hand zurück!« befahl Lazaro. Seine sanfte Stimme war nicht wiederzuerkennen. Sie wirkte plötzlich hart wie Granit. Langsam verlöschte das Licht. Dann stach der grelle Kegel eines Scheinwerfers in meine Augen, daß ich geblendet die Augen schloß. Gleichzeitig erfüllte ein helles Summen den Raum.
    »Sie werden sich jetzt dem Leiter unserer Organisation vorstellen, Shibell«, hörte ich Capucine sagen. »Geben Sie Ihre Antworten in das Mikrofon, das vor Ihnen hängt. — Sir«, sprach Capucine weiter, »der Verbindungsmann von Donevan möchte sich Ihnen vorstellen.«
    Eine geisterhafte Stimme erfüllte plötzlich den Raum. Sie

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