Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Titel: Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Sie gewonnen. Ich bin Cotton, und ich bin ein G-man. Wie geht es jetzt weiter?«
    »Ich bin nicht so eitel, mir einzubilden, daß Sie sich für mich interessierten. Genausowenig wie Ihr angeblicher Professor, der angeblich Dillaggio heißt.«
    Ich grinste belustigt. »Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber er heißt tatsächlich so.«
    »Ja? Nun, meinetwegen. Jedenfalls ist er kein Professor.«
    Auch wenn sie wußte, was ich bin, bestand kein Anlaß, Steves Identität preiszugeben. Also zuckte ich mit den Achseln und sagte: »Kein Kommentar. Aber schweifen wir nicht zu weit vom Thema ab. Sie wären unter Umständen bereit, offen zu spielen. Unter welchen Umständen?«
    »Sie sichern mir zu, daß ich nicht unter Anklage gestellt werde, und ich lege sämtliche Karten offen auf den Tisch. Und glauben Sie mir, daß ich ein ganzes Paket hochinteressanter Trümpfe für Sie habe.«
    »Lady«, brummte ich, »Sie sind im falschen Kahn. Ein G-man darf keinerlei Versprechungen machen. Ob Sie unter Anklage gestellt werden oder nicht, entscheidet einzig der Distriktoder der Bundesanwalt. Wenn es ein Fall für die Zuständigkeit der City Police ist, müssen Sie sich an den Distriktanwalt wenden. Ist das FBI zuständig, wird der Bundesanwalt die Anklage vertreten.«
    »Und welche Rolle spielen Sie?«
    »Das FBI ist ein Ermittlungsbüro. Wir ermitteln Tatsachen, suchen das Beweismaterial zu ihrer Erhärtung und geben das Ganze kommentarlos an den Bundesanwalt. Wir haben nicht anzuklagen und nicht zu richten.«
    Sie begann, in ihrer Kaffeetasse zu rühren, obgleich sie den Kaffee schwarz trank. Irgend etwas schien sie stark zu beschäftigen. Nach einer Weile hob sie den Kopf und fragte in ihrer leisen Art: »Würden Sie mir eine einzige Auskunft geben?«
    »Das kann ich nicht versprechen.«
    Sie verzog mißmutig das Gesicht. Aber gleich darauf beherrschte sie ihren Ärger.
    »Okay. Ich bin der Meinung, daß Sie sich für einen bestimmten Mann interessieren und daß Sie den Kontakt mit mir suchen, weil Sie glauben, daß ich Ihnen bei Ihren Ermittlungen gegen diesen bestimmten Mann helfen kann. Vielleicht haben Sie recht. Aber ich bin nicht so dumm, einfach draufloszureden. Etwas muß für mich dabei herausspringen.«
    »Wenn wir weiter so um den heißen Brei herumstreichen, sitzen wir morgen früh noch hier«, brummte ich.
    »Ihre Schuld. Sie wollen ja nicht offen spielen.«
    In einem Punkte hatte sie natürlich recht. Wenn ich verschlossen wie eine Auster blieb, konnte ich kaum erwarten, daß sie mir einen Berg von Beweisen gegen Eddy Marshall nur so hinwarf.
    »Heute nacht wurde die Tochter von Senator Jackson ermordet«, sagte ich, nachdem ich kurz darüber nachgedacht hatte und zu der Überzeugung gekommen war, daß ich damit nichts preisgab, was ja nicht ohnehin schon bekannt gewesen wäre. Ich wußte von Easton, daß bereits um zehn in einer lokalen Nachrichtensendung einer Rundfunkgesellschaft darüber berichtet worden war.
    Hellen Oaks nickte ernst. »Ich wollte nur sichergehen, daß es stimmte. Mein Gefühl hat mich nicht, betrogen. Ich bin kein Engel, Mr. Cotton. Aber ich bin auch keine Furie. Für alles gibt es irgendwo Grenzen. Können Sie mich zum Bundesanwalt bringen?«
    Ich sah sie abwartend an. »Warum?«
    Sie lächelte eiskalt. »Ich möchte mich den Behörden als Zeugin der Anklage zur Verfügung stellen. Ich werde die Beweise erbringen, daß Eddy Marshall sich in zahllosen Fällen der Zuhälterei, der Erpressung, der Anstiftung zur Körperverletzung und der Anstiftung zum Mord schuldig gemacht hat. Ich kann den Behörden eine Liste von 114 Mädchen übergeben, die von der Prostitution leben und an Eddy Marshall fünfzig Prozent der so erzielten Einnahmen abführen müssen. Ich kann Männer namhaft machen, die im Aufträge von Eddy Marshall in wenigstens neun Fällen Mädchen schwer mißhandelt haben, weil sie angeblich nicht ehrlich abgerechnet hatten. Des weiteren kann ich Ihnen die Namen von vierzehn bekannten Schauspielerinnen und Schauspielern nennen, die von Eddy Marshall erpreßt werden.«
    »Auch Tony Tibbers?« fragte ich. »Und Rita Santos?«
    »Ich weiß, daß sie heute nacht gefoltert worden sind, weil sie sich geweigert haben, fünfzig Prozent ihrer Einkünfte an das abzuführen, was Eddy Marshall eine Agentur nennt. Ich kann Ihnen sogar sagen, wo und von wem die beiden gefoltert worden sind, Mr. Cotton.«
    Ich schluckte und drückte meine Zigarette aus. Rings um uns hing das Stimmengewirr eines

Weitere Kostenlose Bücher