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Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
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als ich einem widerwärtigen Triebverbrecher zutraue.«
    »Stolpern Sie nicht über die Schiene!« warnte Phil.
    Diane Jagg blickte auf die Stahlschiene hinunter, die in zwei oder drei Fuß Abstand vom Rand des Daches in den Beton eingelassen war. »Wozu dient sie?«
    »Zur Verschiebung des Außenaufzugs der Fensterputzer!«
    Sie blieb mit einem Ruck stehen. »Außenaufzug der Fensterputzer!« wiederholte sie. »G-man, könnte der Mörder nicht damit…«
    »Kommen Sie vom Dachrand weg!« sagte Phil. »Es macht mich nervös zu sehen, wie jemand sich unnötig einer Gefahr aussetzt.« Sie tat ihm den Gefallen und trat zwei Schritte zurück. »Der Mörder konnte mit dem Außenaufzug…«
    »Nein, das konnte er nicht«, unterbrach Phil. »Sie kennen die Untersuchungsakte nicht. Nach Aussagen des Hausmeisters wurde der Außenaufzug seit beinahe zehn Jahren nicht mehr benutzt, weil die Mieter die Gebühren für das Fensterputzen nicht bezahlen wollten.«
    Sie passierten drei eng nebeneinanderstehende Ventilationskamine, die ihnen den Blick auf einen Teil des Daches versperrt hatten. Mit einem Ruck blieb Phil stehen. Diane folgte seinem Blick, und obwohl sie sich niemals dafür interessiert hatte, wie ein Fensterputzeraufzug aussah, riet sie richtig.
    »Ein Außenaufzug?« fragte sie und zeigte auf die beiden nach außen gebogenen Stahlträger. Zwischen ihnen stand ein rechteckiger offener Drahtkorb auf dem Dach. Verbindungsseile liefen von den Rollen im Kopf der Stahlträger zu einer Kurbelvorrichtung an der Seitenwand des Korbes.
    »Genau!« knurrte Phil. »Ein Außenaufzug, der durchaus intakt und funktionsfähig aussieht.« Er ging nahe heran. Diane folgte ihm. Sie hielt sich mit einer Hand an einem Träger fest und beugte sich nach außen. »Wir befinden uns hier aber nicht oberhalb des 17. Apartments.«
    »Die Träger und damit der ganze Aufzug lassen sich auf den Schienen verschieben.«
    »Ein Mann!« sagte Diane. Dann schrie sie: »Heh, da war ein Mann!«
    Phil sprang auf. »Wo?« brüllte er, und seine Hand zuckte schon zum Jackenausschnitt.
    »Hinter dem grünen Luftschacht!« Das Mädchen hatte sich umgedreht, hielt sich aber noch immer mit einer Hand am Stahlträger. In dieser Sekunde stand Diane so nahe am Dachrand, daß die Absätze ihrer Sandalen schon eine Daumenbreite darüber hinausragten.
    »Da ist er!« schrie sie und streckte die freie Hand aus. Phil sah den Mann im selben Augenblick. Er trug einen blauen Overall und eine flache Mütze. Er wandte Phil den Rücken zu und rannte in Richtung auf die Falltür.
    »Stehenbleiben!« Phil riß den 38er aus der Halfter. Der Mann wirbelte herum, Er feuerte, aber merkwürdigerweise galten seine Kugeln Diane Jagg, nicht dem G-man. Zwei schlugen Funken aus dem Stahlträger, an dem sie sich festhielt. Die Querschläger wimmerten jaulend durch die Luft. Diane zuckte zusammen und ließ den Träger los. Sie schwankte. Phil blieb das Herz stehen. »Miß Jagg!« schrie er.
    Aus der Hüfte heraus schnellte sich Diane nach vorne. Sie fiel auf das Dach, schob die linke Schulter vor und verwandelte den Sturz in eine elegante Halbrolle, die sie sofort wieder auf die Beine brachte. Pfeifend stieß Phil die angehaltene Luft aus.
    Der Mann war hinter einem Kamin verschwunden. »Bleiben Sie hier!« rief Phil und zischte ab.
    Diane dachte nicht daran, dem Befehl zu gehorchen. In langen Sätzen, die den Sprüngen einer Pantherkatze glichen, federte sie an den Fernsehantennen vorbei. Sie und auch Phil bekamen den Mann noch einmal zu Gesicht, als er hinter einem Wald von Entlüftungsröhren ganz in der Nähe der Einstiegluke auftauchte.
    »Schießen Sie, G-man!« schrie Diane. Der Mann tauchte in die Einstiegluke. Phil feuerte, als der Unbekannte nach dem Griff der Falltür faßte. Er wandte ihnen sein Gesicht zu, das bis unter die Augen von einem schwarzen Tuch verdeckt war. Phils Kugel traf die Stahlplatte der Falltür, die dröhnte, als würde ein Gong angeschlagen. Der Maskierte riß die Tür zu.
    Phil und Diane Jagg erreichten die Luke praktisch gleichzeitig. Auch auf der Oberseite gab es einen Griff. Phil zerrte daran. Die Falltür gab nicht nach. »Er hat von der Innenseite den Riegel vorgeschoben.«
    »Können Sie nicht das Schloß ’rausschießen!«
    »Das ist Stahl! Die Querschläger würden Ihnen die Beine zerschmettern.«
    Phil warf sich herum und schob im Laufen den 38er in die Halfter zurück. In wenigen Sekunden erreichte er den Außenaufzug der Fensterputzer. Er schob

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