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Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Titel: Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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mir gehend, zu einem älteren Plymouth. Ich mußte mich ans Steuer setzen, während Monelli im Fond Platz nahm. Dann ging die Fahrt weiter. Monelli achtete im Rückspiegel darauf, daß uns niemand folgte.
    Wir fuhren kurz darauf über die Atlantic Avenue ein paar Meilen in westlicher Richtung zurück.
    »Ich bin enttäuscht«, sagte er plötzlich. »Ich hatte mir meinen Auftritt bei Ihnen effektvoller vorgestellt. Wundern Sie sich nicht, daß ich draußen bin?«
    »Sie werden schnell wieder dort landen, wo Sie hergekommen sind«, versicherte ich ihm.
    »Erst muß man mich schnappen«, meinte er. »Noch sucht oder vermißt mich niemand.«
    »Da irren Sie sich gründlich, Monelli. Was haben Sie übrigens Henry Hopkins bezahlt?«
    Im Spiegel sah ich Monellis Zusammenzucken. Zwischen seinen harten Augen steilte sich eine scharfe Stirnfalte. »Er ist also bereits zusammengeklappt!« knurrte Monelli verächtlich. »Ich hätte es mir denken können! Diese verdammten Eierköpfe haben einfach kein Mark in den Knochen.«
    »Wieviel?« fragte ich.
    »Eine halbe Million. Hopkins fordert allerdings das Doppelte.« Monelli lachte. »Ich bekomme mein Geld zurück, verlassen Sie sich darauf!« Er warf einen kurzen Blick durch das Wagenfenster. »Nächste Ecke links«, befahl er.
    Wir gelangten in eine schmale menschenleere Straße, die sich Endury Road nannte und auf beiden Seiten von eingezäunten Fabriken Und Lagerplätzen flankiert war.
    »Biegen Sie auf das Grundstück 87 ein!«
    kommandierte Monelli. Ich gehorchte und fuhr durch ein offenstehendes Werkstor auf einen mäßig beleuchteten Parkplatz, der zu einem im Dunkel liegenden Fabrikkomplex gehörte. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Die Anlage bestand aus einem einstöckigen Verwaltungsgebäude, über dessen Eingang eine einsame Lampe im Wind schaukelte und das nichtssagende Namensschild James Brown Company beleuchtete, sowie einigen langgestreckten barackenähnlichen Fabrikationsoder Lagergebäuden. »Stoppen Sie neben dem Eingang!« sagte Monelli. »So, und jetzt steigen Sie aus!«
    Ich kletterte ins Freie. Monelli verfolgte jede meiner Bewegungen mit der Mündung seines FN. »Gehen Sie zur Tür!« sagte er barsch. Ich setzte mich in Trab. Er blieb mir dicht auf den Fersen. Ich fühlte, daß schon in den nächsten Sekunden etwas Entscheidendes passieren würde. Bis jetzt hatte Monelli auf einen Sicherheitsabstand von zwei Schritt geachtet. Wenn er plötzlich darauf verzichtete, war das ein klares Gefahrensignal.
    Noch ehe ich es schaffte, eine Gegenaktion einzuleiten, traf mich der Schaft seiner Pistole an der Schläfe. Es war ein harter, ebenso konsequent wie brutal und gezielt geführter Schlag, der mich prompt in die Knie brechen ließ. Ich versuchte, auf die Beine zu kommen, und hob instinktiv einen Arm, um meinen Kopf gegen weitere Schläge abzusichern. Monelli kickte den Arm mit dem Fuß beiseite und landete einen zweiten Treffer auf der gleichen Stelle. Das war mehr, als mein Schädel verkraften konnte. Mein Bewußtsein ging auf Tauchstation.
    ***
    Als ich wieder zu mir kam, registrierte ich eine Reihe fremder Geräusche und Gerüche, die mir höchst unsympathisch und verdächtig erschienen. Ich lag auf einem harten, feuchten Untergrund. Um mich herum war es stockdunkel. Ich war gefesselt und geknebelt. Ich vernahm ein monotones Rauschen, das sich irgendwo unterhalb meines Liegeplatzes bemerkbar machte. Zweifellos handelte es sich um Abwässer, denn der faulige, modrige Gestank, von dem ich umgeben war, ließ keine andere Deutung zu. Ich merkte jedoch schon nach den ersten Bemühungen, daß Monelli ganze Arbeit geleistet hatte. Ich versuchte, mich vorsichtig auf die Seite zu drehen, zuckte aber zurück, als mir von unten herauf ein kühler Luftzug entgegenschlug.
    Offenbar hatte Monelli mich auf einen schmalen Betonsims gelegt. Wenn ich mich zur Seite drehte, bestand die Gefahr, daß ich in den mit Wasser durchfluteten Schacht stürzte.
    Ich glaubte, ein fernes hohes Pfeifgeräusch zu hören. Es war eine wenig tröstliche Feststellung, daß ich mein Gefängnis offenbar mit Ratten teilte.
    Hoch über mir erkannte ich vier winzige Öffnungen. Anscheinend gehörten sie zu einer Stahlplatte, die den Schacht abdeckte. Ich zog behutsam die Beine an und streckte sie dann in die Höhe, aber ich konnte die Platte nicht ereichen.
    Plötzlich hörte ich Schritte Über mir. Jemand machte sich an der Platte zu schaffen. Sie wurde zur Seite gewuchtet. Über mir

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