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Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Titel: Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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schloß die Augen. Lilian! Er wußte, daß ihr sein letzter Gedanke gelten würde. Zwei feste Arme führten ihn zu dem Stuhl. Ein ernst aussehender Mann im dunklen Anzug, offenbar der Henker, legte dem Delinquenten mit raschen Bewegungen ein paar Ledermanschetten an, die Henrys Arme und Beine an den Stuhl fesselten.
    Hinter Hopkins stand ein Mann. Henry erschrak, als Feuchtigkeit seinen Kopf berührte. Im nächsten Moment rasierte ein Friseur auf Hopkins’ Kopf eine kreisrunde Stelle kahl.
    Henry Hopkins wußte, daß man dort den Stromkreis mit einer Spezialklappe schließen würde. Ihm wurde schwindlig. Er sah, wie der Geistliche aufgeregt mit dem Zuchthausdirektor tuschelte. Der Direktor schüttelte entschlossen den Kopf.
    »Ich bin Henry Hopkins!« rief Henry mit lauter, klarer Stimme. »Ich habe das Gesetz verletzt und einem dreifachen Mörder zur Flucht verholfen. Damit habe ich mich strafbar gemacht - aber dieses Ende habe ich nicht verdient!«
    ***
    Hank Monelli kehrte vergnügt pfeifend nach Hause zurück, soweit sich das bescheidene Mansardenzimmer als ein Zuhause ansprechen ließ. Er knipste das Licht an und erschrak, als sich von dem Sofa ein Mann erhob. Er war Gus Derrington, einer seiner Leute. Hank Monelli sah ihn seit vielen Monaten zum erstenmal wieder. »He Gus! Wie kommst du denn hierher?«
    Derrington rieb sich die Augen. Er grinste. »Dick hat mich'geschickt«, sagte er. »Ich bin bei der blöden Warterei prompt eingeschlafen.«
    »Was gibt es?« fragte Monelli. Er entkorkte eine Whiskyflasche, die auf dem Tisch stand, und schenkte sich ein Glas ein.
    Derrington gähnte. Er war ein großer muskulöser Bursche von 31 Jahren. Er hatte auffallend große Ohren, die weit abstanden. »Dick ist deinetwegen in Sorge. Ich soll verhindern, daß du Blödsinn anstellst.«
    Monelli nahm einen Schluck aus dem Glas. Er runzelte die Augenbrauen. Ihm lag eine scharfe Anwort auf der Zunge, aber dann lachte er nur. »Der gute Dick Barton!« spottete er. »Manchmal frag e ich mich, was ihn bei uns hält. Er hätte Buchhalter werden sollen. Aufregungen sind nicht seine Stärke. Damit wird er einfach nicht fertig.«
    »Wo hast du gesteckt? Ich warte seit drei Stunden auf dich!«
    Monelli stelllte das Glas so hart ab, daß ein Teil des Whiskys über den Rand schwappte. »Ich habe dich nicht darum gebeten, Gus!« sagte er scharf.
    Derrington ließ sich auf der Sofalehne nieder. Er grinste. »Dick behauptete, du wärst hinter Cotton her.«
    Monelli lachte. Der Gedanke an sein Opfer stimmte ihn wieder vergnügt. »Das ist vorbei«, sagte er mit weicher Stimme.
    »Was soll das heißen?«
    »Drücke ich mich so unklar aus? Cotton wartet auf seinen Tod. Er lernt jetzt die Gefühle kennen, mit denen ich mich in den letzten Wochen jede Stunde herumschlagen mußte.«
    »Du hast deine Drohung also wahrgemacht«, stellte Derrington fest.
    »Sicher«, nickte Monelli. »Ich werde auch die anderen Drohungen wahrmachen. Ich rechne mit jedem einzelnen meiner Gegner persönlich ab!«
    »Nichts und niemand ist in der Lage, dich umzustimmen, was?« fragte Derrington leise und spöttisch.
    Monelli verschränkte die Arme vor der Brust. Er blickte Derrington in die Augen. »Gib dir keine Mühe, Gus! Barton hat bereits versucht, mir ins Gewissen zu reden. Ich hasse diese Krämerseele! Nicht daß ich etwas gegen das Geldverdienen habe, weit gefehlt. Aber es gibt nun mal ein paar Dinge, die ein richtiger Mann ganz allein und vor allen anderen erledigen muß.«
    »Die Rache«, höhnte Derrington. Seine Stimme hatte noch immer einen spöttischen Klang.
    Aber Monelli achtete nicht darauf. »Stimmt!« bekräftigte er. »Die Rache!« Er nahm einen weiteren Schluck aus dem Glas. »Du mußt das doch verstehen, alter Junge!«
    »Was meinst du, wird jetzt passieren?« Monelli sah verblüfft aus. »Das habe ich dir doch klipp und klar erklärt. Ich mache weiter. Meine Route ist genau festgelegt.«
    »Cotton ist kein Irgendwer. Sein Tod wird aus dem ohnehin recht aktiven FBI eine Atombombe machen. Glaubst du, wir könnten es uns leisten, eine solche Explosion mit einem Schulterzucken abzutun? Und wie soll es weitergehen? Mit einem Richter vielleicht oder einem Staatsanwalt? Solange du damit nicht Schluß machst, ziehst du unsere Gegner wie ein Magnet an!«
    »Cotton weiß, daß Hopkins für mich sitzt - schon deshalb muß der G-man sterben.«
    Derringtons Augen weiteten sich verblüfft. »Cotton weiß Bescheid? Dann ist auch seine Dienststelle

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