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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesammelt. Ich bahnte mir einen Weg durch den Kreis der Neugierigen, kniete neben Rowsky nieder und blickte ihm ins Gesicht. Natürlich war alles längst zu Ende, und der Kopf des Alten sah schrecklich aus.
    »Wir haben die Polizei alarmiert«, sagte ein Mann aus dem Kreis der Neugierigen.
    »Sorgen Sie dafür, daß niemand zu nahe ’rangeht. Am besten bilden Sie und noch ein paar Männer einen Kreis um den Toten!« Sie gehorchten und drängten die Zuschauer einige Schritte zurück.
    Ich ging zum Jaguar und rief das Hauptquartier an. Ich sagte dem Kollegen in der Zentrale, daß Rowsky vor meinen Augen erschossen worden sei, bat ihn, die Mordkommission der City Police zu alarmieren, Phil aufzutreiben und ihn nach Cadman-Plaza zu schicken.
    Ein Streifenwagen mit Cops traf ein. Ich ließ mir eine Taschenlampe geben und suchte den vermutlichen Fluchtweg des Schützen ab. Ich fand einen in den Schmutz getretenen Hut, hob ihn mit zwei Fingern an der Krempe auf und sah, daß es sich um einen breitrandigen übergroßen Texanerhut handelte.
    Phil kam wenige Minuten nach der Mordkommission. Ich zeigte ihm den Hut. »Hast du das Gebilde schon einmal gesehen?«
    »Auf jeden Fall kommt es mir bekannt vor.«
    »Erinnerst du dich an das Gesicht des Mannes, auf dessen Kopf der Hut thronte?«
    »Der Bursche, der die Kunstschützen-Show abzog!«
    »Anscheinend hat er heute nacht Sam Rowsky als Zielscheibe für seine Künste genommen. Eine Kunstschützenleistung war dieser Mord auf jeden Fall. Rowsky wurde auf mehr als hundert Schritt mitten in die Stirn getroffen.«
    Mit einer langsamen Bewegung nahm Phil mir den Hut ab und begann, ihn zwischen den Händen zu drehen. »Eine scheußliche Parallele«, murmelte er. »Parallele wozu?«
    »Zu den Kunstschützen-Morden bei den Banküberfällen.«
    »Die Cops haben eine Kugel gefunden. Ein Motorradfahrer brachte sie ins Labor. In ein paar Stunden werden wir mehr wissen.«
    »Hat Rowsky sich bei dem Anruf nicht deutlich ausgedrückt?«
    »Er sprach von einer wichtigen Mitteilung, die mit dem Kunstschützen mit dem Texashut zusammenhinge. Das ist alles.«
    »Und ich habe mir den Kerl nicht einmal besonders genau angesehen. Ich weiß nicht, ob ich ihn auf Anhieb wiedererkennen würde.« Phil schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Augenblick mal, Jerry! Beim ersten Besuch an der Schießbude traf der Mann den Auslöseknopf des Fotoautomaten, aber er ging fort, ohne sich das Bild geben zu lassen. Falls Rowsky die Aufnahme nicht fortgeworfen hat, könnten wir ein Bild des Schützen bekommen.«
    Ein Kommando der Mordkommmission war schon damit beschäftigt, Sam Rowskys Schießbude und seinen Wohnwagen zu durchsuchen. Wir entdeckten das Foto fast auf Anhieb. Es lag in der kleinen Kassette, in der Sam Rowsky seine Tageseinnahme aufbewahrte. Offenbar hatte er damit gerechnet, daß der Kunde zurückkommen und das Foto verlangen könnte. Die Aufnahme war leidlich scharf. Deutlich war zu erkennen, daß der Schütze den großen Hut in den Nacken geschoben hatte, um besser zielen zu können. Ein Teil seines Gesichtes wurde von dem angelegten Gewehr verdeckt.
    Wir nahmen die Aufnahme an uns. Die Leiche Sam Rowskys wurde abtransportiert. Phil und ich fuhrem zum Hauptquartier. In meinem Büro warteten wir auf das Ergebnis der Kugeluntersuchung. Um zwei Uhr morgens rief der Laborchef an. Ich schaltete die Mithöranlage ein.
    »Kaliber ist mit dem Kaliber identisch, das bei den Überfällen auf den Kassenboten, die Crosbeen-Firma und den Delong-Transport benutzt wurde. Die Riefenbildung beweist mit hundertprozentiger Sicherheit, daß alle Kugeln aus derselben Waffe verfeuert wurden.«
    »Danke«, sagte ich und legte auf.
    Phil stützte den Kopf in die Hände. »Mann, Jerry!« stöhnte er. »Wir haben neben dem Mann gestanden, der an den Überfällen entscheidend beteiligt war, und wir haben ihn laufenlassen.«
    Ich schob das Foto über die Tischplatte. »Wir werden ihn finden!«
    Alexandra Cabbreys Wagen sah aus wie Alexandra Cabbrey selbst. Die Lackschäden an den Kotflügeln waren so dürftig ausgebessert wie ihr Gebiß. Die Polster waren schmutzig und ungepflegt wie ihre Kleidung und die Reifen nicht weniger abgefahren als Mrs. Cabbreys Schuhe abgelatscht. Sie benutzte ein riesiges, schwarzes, zehn Jahre altes Lincoln-Modell, das sie immer selbst steuerte.
    An diesem Morgen steuerte sie den Wagen durch die 68. Straße und hielt nach den Nummernschildern Ausschau. Als sie den Block 302 erblickte, stoppte

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