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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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offene Tür erschossen hat.«
    Ich ging hinunter in den Klub. Einer der Schuhe, den ich auf dem Podest gefunden hatte, stand auf dem Tisch, und die Vernehmungsbeamten fragten jeden, ob er wüßte, wem der Schuh gehörte.
    Der zweite Vernehmungsbeamte winkte einen Mann in einer weißen Barkeeperjacke heran. »Er glaubt, daß die Schuhe seinem Girl gehören, das gestern nacht zum erstenmal in diesem Schuppen aufkreuzte und das auch heute abend hier war.«
    Der Keeper war ein schmächtiger Bursche mit einem spitzen Rattengesicht. »Ja, sie saß an der Bar, und ich bin sicher, daß Sie den Schuh getragen hat.« Er zeigte grinsend seine Nagetierzähne. »Wissen Sie, G-man, das Girl hatte rassige Beine, und ich warf so oft wie möglich einen Blick über die Theke. Dabei geraten die Schuhe zwangsläufig ins Blickfeld.«
    »Ist das Mädchen hier?«
    »Ich habe sie nicht mehr gesehen.« Er sog geräuschvoll die Luft durch die Nase. »Irgendwann muß sie sich aus dem Staub gemacht haben.« Er dachte angestrengt nach. »Ich glaube, sie ging zu den Waschräumen, als die Schlägerei ausbrach.« - »Wie heißt sie?«
    »Harriet Stone, aber wenn sie mehr über sie wissen wollen, fragen Sie am besten den Chef. Bis zu dem Krach hat er den ganzen Abend neben ihr gestanden.«
    Ich fand William Rasting in einem kleinen Raum hinter der Garderobe, den er als Büro benutzte. Er hatte die Beine auf den Tisch gelegt und gurgelte mit Whisky. Ich brachte den zweiten Schuh mit. »Der Keeper sagt, der Schuh gehöre Harriet Stone. Wer ist das?«
    Rasting stellte die Whiskyflasche zur Seite. »Kann ich ihn mal anfassen?« Er drehte den Schuh zwischen den schweren Händen. »Schon möglich, daß das Schühchen dem Girl gehört.« Er gab mir den Schuh zurück. »Aber trotzdem kann ich Ihnen nicht viel über Harriet Stone sagen, G-man. Sie kam gestern und wollte bei mir arbeiten. Sie gefiel mir, und ich sagte okay. Sie kam heute gegen neun Uhr; sie gefiel mir noch immer, deshalb reservierte ich sie an diesem Abend für mich.« Er kratzte sich die Bartstoppeln am Kinn. »Ja, sie saß neben mir, als Mercolano und Souhup ’reinkamen und nach der Frau fragten. Minuten später mußte ich mich um den Krach kümmern. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen.«
    »Wie sieht sie aus? Blond? Blaugraue Augen?«
    William Rasting schüttelte den Kopf. »Schwarzhaarig. Viel Make-up im Gesicht, ziemlich groß und die richtigen Kurven an den richtigen Stellen.«
    »Kann sie die Frau gewesen sein, die Mercolano suchte?«
    »Unsinn, G-man! Harriet saß neben mir, als Ben mich anquatschte. Er müßte sie sofort erkannt haben.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an. »Bill, ich meine, Sie müßten etwas mehr über die Frau wissen, die offenbar in der zweiten Etage gehaust hat. Die Frau' war mehrfach in Ihrem Laden. Hier hat sie Mercolano und den Boxer angesprochen, und von hier aus muß sie mit den Männern in die Wohnung gegangen sein.«
    Der Wirt griff wieder nach der Whiskyflasche. »Ich denke schon seit einer ganzen Weile darüber nach, G-man, aber ich komme zu keinem vernünftigen Ergebnis. Ich öffne den Laden gegen neun Uhr am Abend. Gewöhnlich toben die Jungs hier bis fünf oder sechs Uhr morgens herum. Ich rechne ab, setze mich in meinen Wagen und fahre nach Elmhurst hinaus, wo ich wohne. Ich hatte noch nie Gelegenheit, mich um die anderen Bewohner dieses Hauses zu kümmern.«
    »Wem gehört der Diamond-Getränkevertrieb?«
    Er hob beide Hände. »Keine Ahnung! Ich habe nie jemanden von der Firma gesehen, und ich habe mich nicht einmal darüber gewundert, G-man. Wenn ich meine Firma öffne, haben die Leute ihren Betrieb längst geschlossen. Ich weiß, daß in einer der Garagen im Hof ein Lieferwagen der Leute steht. Vielleicht ist die Frau, von der Mercolano redete, die Inhaberin des Ladens, aber das ist nur eine Vermutung.«
    »Zum Teufel, irgend jemand muß dieser geheimnisvollen Frau doch mal begegnet sein.«
    »Klar!« Er grinste teuflisch. »Mercolano und Souhup, und zwar vor weniger als einer Stunde.«
    »Sparen Sie sich Ihre schlechten Witze. Diese Frau muß das Haus betreten und verlassen haben. Ich kann einfach nicht glauben, daß niemand sie jemals dabei gesehen haben soll.«
    »Habt ihr klugen Jungs noch nicht festgestellt, wieviel Wege es in dieses und aus diesem Haus gibt? Sie können die Toreinfahrt von der Mott Street aus benutzen. Sie können durch meinen Klub gehen, aber es gibt auch einen separaten Eingang von der Prince Street her.« Er

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