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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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lachte dröhnend. »Und wem es Spaß macht, der kann auch die Feuerleiter benutzen.« Er kam um den Schreibtisch herum. »Trotzdem sind sicher viele Leute der Frau schon begegnet; vielleicht auch ich selbst, aber, G-man, sie fiel niemandem auf. Eine Frau ist in diesem Haus keine Seltenheit. Sie laufen zu Dutzenden hier herum. Wer soll auf den Gedanken kommen, sich ein Gesicht besonders einzuprägen?«
    »Gut, Rasting! Ich denke, wir werden einen anderen Weg finden, hinter das Geheimnis dieser Frau zu kommen.«
    Ich verließ das Büro und ging in den Saal zurück. Rasting trennte sich von seiner Whiskyflasche und folgte mir. Die Vernehmungsbeamten hatten ungefähr zwei Drittel der Leute verhört. Nur eine kleine Gruppe wartete noch, bewacht von vier Cops. Zwischen den Polizisten sah ich einen Mann in einem grauen Mantel, der einen weichen Filzhut unruhig zwischen den Händen drehte. Er erblickte mich im selben Augenblick, lächelte etwas künstlich und gequält. Ich ging auf ihn zu.
    »Wie kommen Sie hierher, Mr. Nichols?«
    Der Vermögensverwalter der ermordeten Millionärin Eleonor Flinter verzog das Gesicht, als schlucke er eine bittere Medizin. »Ich habe Sie vorhin schon gesehen, G-man, als Sie durch den Saal gingen, und ich dachte mir, daß Sie diese Frage zuerst stellen würden.«
    »Und Ihre Antwort, Mr. Nichols?«
    »Wenn ich Ihnen sage, daß ich herkam, um mir ein Mädchen anzulachen, werden Sie mir nicht glauben. Die Wahrheit ist, ich kam her, weil ich hoffte, etwas über die Flinter-Juwelen zu erfahren. Ich wurde vor zwei Stunden in meinem Büro angerufen. Eine Frauenstimme sagte, sie könne mir den Flinter-Schmuck verschaffen, falls ich daran interessiert wäre. Ich versuchte, die Anruferin in .ein Gespräch zu verwickeln. Sie ließ sich nicht darauf ein. Sie sagte lediglich, es wäre zu schwierig, einen Millionenschmuck zu verkaufen. Sie nannte dieses Lokal als Treffpunkt. Ich sollte auf sie warten. Sie würde sich zu erkennen geben. Nun, als Vermögensverwalter fühlte ich mich noch immer verpflichtet, alles zu tun, um Eleonor Flinters Besitz wiederzubeschaffen.«
    »Warum haben Sie uns nicht benachrichtigt?«
    »Oh, ich habe selbstverständlich sofort daran gedacht, Mr. Cotton, aber die Frau drohte, sie würde nicht kommen, wenn ich die Polizei einschaltete.«
    »In diesem Hause sind zwei Morde verübt worden, Mr. Nichols.«
    »Ja, ich hörte, daß Mord der Grund dafür sei, daß wir hier festgehalten werden.«
    »Zwei Morde, die wahrscheinlich von einer Frau begangen wurden. Wenn Sie uns von dem Anruf unterrichtet hätten, wären die Morde vielleicht nicht geschehen.«
    Er lächelte. »Vergessen Sie nicht, daß ich Rechtsanwalt bin, G-man. Sie können mich nicht einschüchtern. Ich bin nicht verpflichtet, Sie über meine Telefongespräche zu unterrichten.«
    »Mußten Sie nicht damit rechnen, daß die Anruferin vielleicht die Mörderin Eleonor Flinters war?«
    Er hob die Schultern. »Die Frau sagte lediglich, sie könne mir die Juwelen verschaffen. Ich habe sie nicht nach ihrem Namen gefragt, und wenn es sich tatsächlich bei der Anruferin um diese Diane Jagg handelte, so…«
    »Ich glaube immer weniger, daß Diane Jagg die Millionärin ermordet und den Schmuck geraubt hat.«
    »Sie sind ja auch mit ihr befreundet«, antwortete Nichols und lächelte höhnisch.
    Ich wandte mich um. Mein Blick fiel auf William Rasting, der nur wenige Schritte neben uns stand. Aus zusammengekniffenen Augen musterte er den Anwalt.
    ***
    Die Obduktionsbefunde lagen in den ersten Morgenstunden vor. Ben Mercolano und Mog Souhup waren aus einer Entfernung von etwa fünf Schritt hinterrücks erschossen worden. Der Mörder hatte eine Pistole vom Kaliber 26 benutzt, und ich atmete auf, weil es sich nicht wieder um 34er Munition gehandelt hatte. Ich hatte noch in der Nacht Mercolanos und Souhups Unterkünfte ausfindig gemacht. Beide hatten in erbärmlichen Apartments der letzten Kategorie gehaust. Bei Souhup fanden wir knapp zweitausend Dollar. Zwischen den Geldscheinen lag ein Zettel mit einer Telefonnummer. Der Anschlußinhaber war der Diamond-Getränkevertrieb.
    Wir hatten noch in der Nacht eine gerichtliche Erlaubnis erwirkt, die Räume der Firma notfalls mit Gewalt betreten zu dürfen. Gegen neun Uhr machten wir davon Gebrauch. Wir brachen die Tür auf. Wir fanden zwei Büroräume und ein Lager, in dessen Regalen einige hundert Flaschen lagerten. Die Staubschicht auf den Flaschen verriet, daß seit Monaten keine Flasche aus

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