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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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immer darüber, daß Mrs. Flinter eine Besucherin, die sie zum erstenmal sah, mit in ihre Schatzkammer nahm«, wandte ich mich an Florine Greco.
    Sie winkte ab. »Tante Elly liebte es, andere Frauen durch den Anblick ihrer Schätze bis zur Weißglut neidisch zu machen. Außerdem war ihre Besucherin eine Detektivih, eine Art Polizistin, wenn auch auf eigene Rechnung. Wer erwartet schon, daß ausgerechnet ein Polizist, männlich oder weiblich, einen Mord im Sinn hat?«
    »Sie meinen also, daß eine völlig Fremde nicht von Mrs. Flinter mit in den Tresor genommen worden wäre?«
    »Eine Fremde hätte nicht einmal die Villa betreten können.« Sie wies mit dem Daumen auf sich selbst. »Nicht einmal mir ist es gelungen, obwohl ich es fünf Jahre lang immer wieder versucht habe.«
    »Wir können wieder nach oben fahren, Miß Greco«, schlug ich vor. Erst im Lift stellte ich die nächste Frage. »Der Butler James Dunbee sagte aus, er habe auf Anweisung von Mrs. Flinter den Ausweis dei Detektivin geprüft und als in Ordnung befunden. Warum prüfte Ihre Tante den Ausweis nicht selbst?«
    »He, G-man, Sie scheinen auch keine Ahnung davon zu haben, wie es bei vornehmen und reichen Leuten zugeht. Tante Elly hatte für alles ihre Leute, selbst für das Prüfen v'On Ausweisen.« Wir erreichten das Schlafzimmer. Ich hielt die Lifttür offen und fragte gleichzeitig: »Mrs. Flinter war sehr eitel, nicht wahr?«
    »Geradezu widerlich eitel«, bestätigte Flor ine Greco. »Sie hat drei Schönheitsoperationen durchgestanden, nur um jünger auszusehen alb sie war. Wissen Sie, daß sie fast siebzig Jahre zählte?«
    »War sie so eitel, daß sie nie eine Brille trug?«
    »Eine Brille? Ich habe sie nie mit einer Brille gesehen, aber vergessen Sie nicht, daß ich Tante Elly zuletzt vor fünf oder sechs Jahren zu Gesicht bekommen habe. Damals trug sie keine Brilla, aber vielleicht benutzte sie Kontaktschalen.«
    »Ich habe den Obduktionsbefund gelesen, Miß Greco. Als Mrs. Flinter ermordet wurde, trug sie keine Haftschalen, obwohl anzunehmen ist, daß eine Frau von nahezu siebzig Jahren nicht mehr allzu gut sieht.«
    Miß Greco warf mir einen Seitenblick zu. »Ist es von Bedeutung, ob Tante Elly gut oder schlecht sehen konnte, ob sie eine Brille, Haftschalen oder nichts von beiden benutzte?«
    »Ich erkundigte mich nur danach, weil Mrs. Flinter es vielleicht einfach aus Kurzsichtigkeit dem Butler überließ, den Ausweis der Detektivin zu prüfen«, antwortete ich. »Vielleicht kannte die Mörderin Eleonor Fünfers Eitelkeit und kalkulierte sie ein.«
    Wir hatten den Salon erreicht. »Aber Dunbee war nicht kurzsichtig«, ergänzte Florine Greco.
    »Von dem Butler müssen wir leider annehmen, daß er mit den Tätern unter einer Decke steckte.«
    Sie riß die Augen auf. »He, wollen Sie behaupten, Dunbee und diese Diane Jagg hätten gemeinsame Sache gemacht?«
    Bevor ich antworten konnte, summte das Telefon. Florine Greco nahm den Hörer ab. Sie lauschte. Dann sagte sie: »Wer will mich sprechen? Ein Herr? Wie heißt er? Okay, stellen Sie durch!« Sie deckte den Hörer ab und teilte mir mit, daß ihr Zimmermädchen Sarah schrecklich unbeholfen sei. Sie müsse sich unbedingt einen neuen Butler besorgen. Dann nahm sie die Hand von der Muschel und flötete: »Hallo? Florine Greco am Apparat.«
    Ihr Gesicht veränderte sich schlagartig. Hektische rote Flecken erschienen auf ihren Wangen. Ihre Lippen zitterten. »Ja, ich verstehe«, sagte sie tonlos. Sie blickte starr geradeaus, hielt den Hörer ans Ohr gepreßt, und ich war nicht sicher, ob sie den Worten des Anrufers überhaupt zuhörte, denn sie machte für eine Minute oder länger einen völlig geistesabwesenden Eindruck. Aber dann gewann sie ihre Fassung zurück. »Wir sprechen später noch einmal miteinander«, sagte sie, und es klang bereits wieder recht energisch. »Ich weiß, wo ich dich erreichen kann.« Sie legte auf, lächelte mich an und fragte: »Sind wir miteinander fertig, Mr. Cotton?«
    »Sorry, daß ich Sie so lange aufhielt, Miß Greco.« Sie brachte mich bis zur Treppe, ließ mich aber allein hinuntergehen. Ein Zimmermädchen nahm mich in Empfang. Das mußte Sarah sein.
    »Wer hat Miß Greco ahgerufen?« fragte ich leise, während das Mädchen mich bis zur Tür brachte.
    »Ein Mann, aber er nannte seinen Namen nicht.«
    »Obwohl Sie ihn danach fragten?«
    »Ja, er sagte, er wäre ein alter Bekannter von Miß Greco und es würde ihr verdammt leid tun, wenn sie nicht mit ihm

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