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Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fahrzeugs auf.
    Unsere Entführer unterschätzten offensichtlich die Wirkung des Gases. Sie fühlten sich sicher und glaubten, leichtes Spiel mit uns zu haben.
    Diese Nervengifte, die in verschiedenen Formen verabreicht werden können, sind ein teuflisches Zeug. Die willensstärksten Menschen unterliegen ihrer Kraft rettungslos. Nur die Zeiten der Bewußtseinstrübung sind verschieden.
    Bei uns offenbar zu kurz für das, was man mit uns vorhatte. Ich überlegte, wie sich der seltsame Butler und der Arzt vor der Wirkung des Gases geschützt hatten. Wahrscheinlich hatten sie winzige Filter benutzt. Ich erinnerte mich an die halbgerauchte Zigarre in dem Aschenbecher. In dieser Zigarre konnte zum Beispiel leicht ein Filter montiert sein.
    Der Fahrer verlangsamte die Fahrt und bog plötzlich rechts von der Straße ab. Wir fuhren über einen holprigen Feldweg und kamen durch ein schmales Waldstück.
    Schließlich hielt er den Wagen an. Wir blieben steif und bewegungslos sitzen und starrten geradeaus.
    Der Fahrer und der Beifahrer stiegen aus. Sie fühlten sich absolut sicher, denn keiner der beiden hatte eine Pistole in der Hand.
    Mit einem Schlüssel, den der Beifahrer um das Handgelenk trug, schloß er die hinteren Türen auf.
    »Na, ihr beiden«, sagte er grinsend, »es ist soweit. Wir werden einen kleinen Waldspaziergang machen. Ist das was für euch?«
    »Ja«, sagte ich, ohne die Stimme zu heben. »Ich liebe Waldspaziergänge.«
    »Und Sie auch, Mr. Decker?« wandte er sich an meinen Freund.
    Phil spielte seine Rolle meisterhaft. Es kostete mich einige Anstrengung, ernst zu bleiben. Er antwortete so, wie er es bei Wagoner gesehen hatte. »Ich liebe Waldspaziergänge«, sagte er tonlos. »Ich werde mit Ihnen gehen.«
    »Na ausgezeichnet!« lachte der Mann. »Steigt mal aus!«
    Umständlich kletterten wir aus dem Fond. Dabei versuchten wir, so steif wie möglich zu wirken. Den Blick hielten wir immer geradeaus.
    Sie nahmen uns in die Mitte. Erst als der Weg schmaler wurde, nahm der Chauffeur die Spitze, dann kam ich, hinter mir Phil. Den Schluß bildete der Beifahrer.
    So stapften wir ungefähr fünf Minuten durch den Wald. Am Ende des Waldes befand sich eine Kiesgrube, offenbar unser Ziel. Und nun wußte ich auch, was man mit uns vorhatte. Man wollte uns lautlos verschwinden lassen, mit einer mehrere Yard dicken Kiesschicht über unseren Körpern.
    »Halt!« kommandierte der Mann hinter uns. Wir blieben stehen. Den beiden Gangstern schien die Sache ungeheuren Spaß zu machen. So willig hatten sie anscheinend noch keine Schäfchen zur Schlachtbank geführt. Besonders der Beifahrer schien sich an unserer Hilflosigkeit zu weiden. Er stellte sich vor uns hin und blickte uns freundlich an. »Ihr beide wollt euch also diese Kiesgrube ansehen. Das wollt ihr doch? Es ist eine besonders schöne Kiesgrube!«
    »Ja«, sagten wir wie aus einem Mund. Und ich setzte noch hinzu: »Ich liebe Kiesgruben.«
    »Und dann werdet ihr mit dem Sand spielen«, feixte der Beifahrer. »Ihr seid zwei ganz liebe Jungs, und deshalb sollt ihr auch ganz viel Sand bekommen.«
    Aus den Augenwinkeln beobachtete ich den Chauffeur, der ein kleines viereckiges Gerät aus der Tasche zog, an dem eine kurze Antenne befestigt war.
    Also auf diese Art wollen sie es machen! dachte ich. In der Kiesgrube schien alles für eine Sprengung vorbereitet zu sein. Es kam also nur darauf an, die Ladung im richtigen Moment auszulösen, was mit Hilfe des kleinen Senders geschehen sollte.
    Die Situation wurde also kritisch. »Dann wollen wir mal«, sagte ich in die Stille hinein. Die beiden Gangster merkten noch immer nichts. Und in der nächsten Sekunde war es für sie zu spät.
    Phil übernahm den Chauffeur, ich den Beifahrer. Unsere Boxhiebe kamen so gezielt und für die beiden so überraschend, daß es direkt langweilig war. Sie legten sich um wie müde Mehlsäcke, ohne überhaupt zu erkennen, wie sich das Blatt gewendet hatte.
    »Nette Jungs«, sagte Phil. »Sie reden nur ein bißchen viel.« Doch dann wurde er gleich wieder ernst. »Weißt du, was mit uns los war, Jerry?«
    Ich erklärte es ihm mit ein paar kurzen Worten. Nachdenklich starrte er auf die reglos am Boden liegenden Verbrecher. »Die Sache hätte also auch anders ausgehen können, wenn zum Beispiel die Dosis stärker gewesen wäre.«
    »Mit dieser Annahme liegst du genau richtig, mein Alter«, sagte ich langsam. »Aber jetzt müssen wir uns erst um die beiden Jungs kümmern. Sie waren so hesorgt

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