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Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Unbekannte bestimmte Stellen bereits mit seinen Leuten besetzt?
    Er mußte etwas riskieren. »Können Sie Manhattan II erreichen?« fragte er.
    »Ja.«
    »Okay, ich brauche ein Sprengkommando, sofort. Haben Sie das verstanden?«
    »Ein Sprengkommando«, wiederholte Peltone.
    »Das ist alles, Ende.«
    Oakland schaltete das Gerät ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er hatte keine Zeit mehr zu verlieren. Vor allem war es unmöglich, das Haus systematisch zu durchsuchen. Und auch dann konnte er nicht sicher sein, daß alle Unterlagen gefunden wurden. Es gab nur einen Ausweg: Das Haus mußte gesprengt werden. Wenn Manhattan II sofort reagierte, konnten die Jungs in einer halben Stunde hier sein.
    Er trat ans Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Was war hier vorgegangen? Wer hatte aus Wagoner ein willenloses Werkzeug gemacht und die Macht an sich gerissen? Dieser Einbruch in das Syndikat konnte unübersehbare Folgen haben. Folgen, für die man ihn, Oakland, verantwortlich machen würde.
    Denn dieser kleine unscheinbare Mann war der Cosa-Nostra-Chef der Ostküste!
    Und wie klug war der Ring in Queens auf gebaut worden! Man hatte den willensschwachen Murdock vorgeschoben, der alles tat, was man ihm befahl. Und dann kam der große Schachzug, für den Oakland verantwortlich zeichnete: Richard Wagoner wurde als Gegenkandidat aufgestellt, um die mögliche Opposition von vornherein zu zersplittern und wirkungslos zu machen.
    William Murdock sollte siegen, nicht Wagoner. Das war bereits eingeplant. Wagoner hatte andere Aufgaben, für das Syndikat wichtigere als die eines Bürgermeisters in Queens.
    Zum Beispiel die Verteilung des Falschgeldes, das in einer Druckerei der Ostküste hergestellt wurde.
    Die Banknoten! Sie mußten noch hier im Haus sein. Für mehrere Millionen falsche Banknoten! Wo waren sie geblieben? Roy Peltone, der sie an den Verteilungsring weitergeben sollte, hatte offenbar in den letzten Tagen keine Lieferung erhalten.
    Oakland rannte in den Keller. Er kannte die Lage der Räume von einer Planskizze her. Denn Wagoners Villa war nach Plänen des Syndikats umgebaut worden.
    Auch im Keller standen alle Türen offen. Er kam in den Raum, in dem sich die Banknoten befunden hatten. Überall lag Verpackungsmaterial herum. Und dieses Material kannte er. Es kam aus der syndikatseigenen Druckerei.
    Nur von den Banknoten fand sich keine Spur.
    Oakland geriet in Panik. Wagoner war tot, er konnte nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Er, Oakland, war der nächste. Man würde Rechenschaft von ihm verlangen. Und wenn er dann bekennen mußte, würde man über ihn zu Gericht sitzen. Und dann gab es nur ein Urteil: Tod.
    Aussteigen! war sein erster Gedanke. Fliehen, irgendwohin nach Europa, wo er Freunde besaß. Resigniert ließ er den Kopf hängen. Das hatten schon viele versucht, aber das Syndikat hatte sie immer gefunden. Auch wenn es Jahre dauerte.
    Nein, er mußte es anders machen.
    Schnell packte er die Kisten und Kartons zusammen und verschnürte sie mit dem herumliegenden Material. Er würde dem Führer des Sprengkommandos die Kisten zeigen und dafür sorgen, daß er sie nicht anrührte.
    Und dann mußte gesprengt werden. Für den Abtransport der Kisten blieb keine Zeit und keine Möglichkeit. Ja, so konnte er es machen.
    Was bedeuteten schon ein paar Millionen Falschgeld. Das war zu ersetzen. Die Blüten durften nur nicht in fremde Hände geraten.
    Fieberhaft arbeitete er, um alles so herzurichten, daß die Leute des Kommandos darauf hereinfielen. Oakland hatte noch nie in seinem Leben so hart gearbeitet wie in dieser Viertelstunde.
    Endlich war er am Ziel. Die Kisten und Kartons standen geordnet und gestapelt an den Wänden. Die Illusion war vollkommen.
    Er hastete hinauf in den Oberstock. Keine Sekunde zu früh! Als er aus dem Fenster blickte, sah er einen Wagen wegfahren, der eben noch vor dem Tor gehalten hatte.
    Vor dem- Tor standen vier Männer. Sie trugen große kofferähnliche Handtaschen.
    Oakland betätigte den elektrischen Türöffner.
    Er war nicht so ruhig, wie er sich gab, als Silvio Torfino, der Sprengstoffexperte des Syndikats, auf ihn zutrat. Torfino war ein Mann von fünfzig Jahren, einer der ältesten innerhalb der Organisation. Und Torfino hatte noch nie versagt.
    Unter eisgrauen Augenbrauen blitzte er Oakland an. »Das ist alles mehr als merkwürdig, Boß«, sagte er. »Gestern mußten wir in einer Kiesgrube eine Anlage bauen, und heute fordern Sie uns an. Wo ist

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