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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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fühlten, daß Simpson weich wurde. Seine Augenlider flatterten ängstlich, als er stockend hervorstieß: »Mit — mit einem Wurfmesser?«
    »Eine erstaunliche Kombination«, warf Mr. High leise ein.
    Ich verfolgte seine Linie und schoß die nächste Frage auf Simpson ab: »Also wissen Sie, wer Dennings Mörder ist. Wie sieht er aus? Wie heißt er?«
    »Ich weiß nichts, wirklich nichts…« Ich lächelte spöttisch. Mr. High gab mir ein Zeichen, im Augenblick nicht weiter darauf einzugehen.
    »Vielleicht glaube ich es Ihnen sogar«, sagte ich. »Kommen wir zurück auf Lieutenant Templer. Er wurde also ermordet. Ob von Ihnen oder von Denning, wollen wir jetzt nicht weiter erörtern.« Ich machte eine kurze Pause. Dann sagte ich langsam: »Aber weshalb wurde er ermordet? Und was geschah mit seiner Leiche?«
    »Sie ging über Bord«, antwortete Simpson sofort, anscheinend froh, die erste Frage übergehen zu können. »Das ist bei Seeleuten so üblich.«
    »Warum wurde Lieutenant Templer ermordet?« wiederholte ich beharrlich.
    »Er hatte eine Meinungsverschiedenheit mit Denning«, gab Simpson scheinbar widerwillig zu.
    Ich beobachtete den Chef aus den Augenwinkeln. Er schüttelte unmerklich den Kopf.
    »Warum, wurde Templer ermordet?«
    Simpson hob die Schultern: »Geht mich . nichts an, hab’ mich auch nicht darum gekümmert. Sind Privatangelegenheiten.«
    »Aber trotzdem haben Sie Denning geholfen, die Leiche zu beseitigen?« fiel Phil ein.
    Simpson fühlte sich verdammt sicher. Er glaubte anscheinend, uns schon in der Tasche zu haben.
    »Warum nicht?« fragte er frech. »Schließlich hilft man sich ja gegenseitig.«
    Wir lächelten ihn freundlich an. Für einen Augenblick wurde es still im Zimmer. Langsam, ohne den Bootsmann aus den Augen zu lassen, zündete ich mir eine Zigarette an. Ruhig, leise und langsam, als ob ich einem Kind zureden wollte, fing ich wieder an: »Also, Simpson, beginnen wir noch einmal von vorn. Es ist besser, Sie vergessen, was Sie uns bis jetzt gesagt haben. Schließlich sind wir hier nicht zu einer Märchenstunde zusammengekommen.«
    Er sah mich an, als begreife er nicht, was ich eben gemeint hatte. Dieser plötzliche Umschwung irritierte ihn:
    Ich fragte weiter: »Wie war das mit Lieutenant Templer? Er mußte sterben. Warum? Wußte er vielleicht etwas, was Ihnen gefährlich werden konnte? Ihr habt doch zusammen ein krummes Ding gedreht. Sie brauchen es nicht zuzugeben, wir kommen auch ohne Ihre gütige Mithilfe dahinter. Aber Sie erleichtern Ihre Situation, wenn Sie jetzt reden.«
    »Kann ich eine Zigarette bekommen?« fragte er heiser.
    Ich gab ihm eine und schob ihm außerdem einen Stuhl hin. Seine Hand, die die Zigarette hielt, zitterte, als Phil ihm Feuer reichte. Hank Simpson war weich.
    »Also, das war so«, fing er stockend an. Noch einmal zog er heftig an der Zigarette, ehe er fortfuhr. »Denning und ich sind ihm hinter den Trick mit den Murmeln gekommen.«
    »Murmeln?« fragte Mr. High dazwischen.
    »Na ja, Perlen eben, ganz tolle Brummer von den Suluinseln. Wir sind ihm also daraufgekommen, und da haben wir uns eben an dem Geschäft beteiligt. Auf der letzten Fahrt haben wir ganz schön was mitgenommen. Einen Beutel habe ich versteckt, die anderen Lieutenant Templer. War ’ne risikolose Sache. Auf ’nem Schulschiff der Navy vermutet niemand heiße Ware.«
    Die Zusammenhänge wurden mir langsam klar. Ich konnte mir nun auch vorstellen, welche Rollen Pin Tu und Li Kan in der Sache spielten.
    »Aber warum wurde Lieutenant Templer ermordet?« fragte ich zum fünften- oder sechstenmal. »Wollten Sie und Denning das Geschäft allein machen?«
    Simpson grinste einfältig. »Das ging leider nicht«, sagte er bedauernd. »Wir kannten ja den Abnehmer nicht. Und außerdem war noch jemand an Bord, der die ganze Sache in der Hand hat. Der Lieutenant hatte eine Heidenangst vor ihm.«
    »Und wer ist dieser geheimnisvolle Unbekannte?« fragte ich und dachte dabei an den seltsamen Besucher von Madam Li Kan Tu.
    »Ehrenwort, das weiß ich nicht.« Obwohl mir das Ehrenwort von Simpson nicht einen halben Cent wert war, glaubte ich ihm. »Warum haben Sie vorhin gefragt, ob Denning mit einem Wurfmesser getötet wurde? Sie haben doch an eine ganz bestimmte Person gedacht?«
    »Yeah, das habe ich«, gab er zu. »Lieutenant Templer wurde ebenfalls mit einem Wurfmesser getötet.«
    Mr. High, Phil und ich wechselten schnelle Blicke.
    »Warum haben Sie vorhin behauptet, daß Denning den Lieutenant

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