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Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Titel: Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schritt von hier entfernt.«
    »Wieso gerade sieben?« fragte ich. »Haben Sie sie gezählt?«
    »Vielleicht«, meinte das Girl ruhig. Es beobachtete wieder den tanzenden Korken.
    »Der Pilot hat die Zeitung verloren«, erklärte ich. »Er ist nämlich von Springfield weggeflogen.«
    »Springfield?« fragte das Girl. »Was hat die Zeitung damit zu tun?«
    »Sie ist dort gedruckt worden.«
    »Ach so«, meinte das Mädchen und erhob sich. »Bedienen Sie sich, mein Herr.«
    Ich nahm die Zeitung an mich. Sie war datiert vom 11. Februar 1963. Die Schlagzeile bezog sich auf ein Kidnapping in Indianapolis. Ich klemmte mir die Zeitung unter den Arm.
    »Wohnen Sie in der Nähe?« erkundigte ich mich.
    »Was kümmert Sie das? Lassen Sie mich jetzt allein, bitte.«
    Ich grinste matt und lustlos. »Ich bin nicht einmal traurig, daß ich dieser Aufforderung nicht entsprechen kann. Ich bin Special Agent des FBI. Hier ist meine Marke. Vielleicht hätte ich mich Ihnen gleich vorstellen sollen. Werden Sie meine Fragen jetzt beantworten?«
    »Ein G-man im Wald!« spottete das Mädchen. »Hat das FBI mit den Pfadfindern ein Austauschabkommen getroffen? Erledigen die Boys jetzt Ihre Arbeit, während Sie munter im Wald umhertollen?«
    »Wie heißen Sie?«
    »Leonie Hunter.«
    »Wohnen Sie in der Nähe?« wiederholte ich meine Frage.
    Das Girl kam nicht mehr dazu, mir zu antworten, denn in diesem Moment ertönte der Schrei.
    Er war nicht sehr laut, aber so deutlich, als würde er dicht hinter uns ausgestoßen. Ich wirbelte auf den Absätzen herum und lauschte.
    Stille. Niemand war zu sehen.
    Dann folgte ein anderer Laut — ein unterdrücktes, wie gestopft wirkendes Stöhnen.
    Ich sprintete los. Für mich stand es fest, daß die Geräusche aus dem Wald kamen — noch wahrscheinlicher jedoch von der Wiese, auf der die Cessna stand.
    Ich hastete mit keuchenden Lungen bergan. Ein paar Zweige peitschten mir ins Gesicht. Ich achtete nicht darauf. Endlich hatte ich die Wiese erreicht.
    Die Cessna stand noch dort, wo ich sie verlassen hatte.
    Das heißt, ich sah sie weitere drei oder vier Sekunden auf ihrem Platz stehen. Dann löste sie sich vor meinen Augen buchstäblich auf.
    Die Explosion, die sie zerriß, traf mich wie der Schlag einer unsichtbaren Eisenfaust. Das Krachen zerrte an meinen Nerven und Trommelfellen. Ich wurde zurückgestoßen und unsanft zu Boden geworfen.
    Als ich den Kopf hob und erneut nach dem Flugzeug spähte, wälzte sich eine dichte ätzende Qualmwolke auf mich zu. Ihre grauen Schwaden waren von violetten Flammen durchsetzt.
    Irgendein scharfkantiger Gegenstand traf meine Schläfe. Ich merkte, wie der jähe Schmerz in eine Ohnmacht einmünden wollte, und stemmte mich verzweifelt dagegen. Gleichzeitig barg ich meinen Kopf in der schützenden Beuge des Ellenbogens. Die Schwäche klang ab, der Schmerz blieb.
    Ich kam auf die Beine und griff mir an den Kopf. Meine Fingerspitzen erfaßten die warme Klebrigkeit von Blut. Noch immer leicht benommen, stolperte ich über die Wiese, dorthin, wo einige brennende, übel zugerichtete Flugzeugreste den ehemaligen Standort der Cessna markierten.
    Die Hitze warf mich zurück. Ich machte einen Bogen um den kochenden Explosionsherd und hastete auf den Feldweg zu. Dort stand der Jeep des Sheriffs. Noch ehe ich ihn erreicht hatte, sah ich, daß Wellington auf dem Rücksitz lag.
    Er rührte sich nicht.
    ***
    Der Jeep stand so, daß er mit seiner steil auf gerichteten Verbundglasscheibe die Druckwelle der Explosion abgefangen hatte. Die Scheibe war dabei nicht einmal kaputtgegangen.
    Wellington konnte also nicht wie ich von einem Flugzeugteil getroffen worden sein. Seine blutende Kopfwunde hatte andere Ursachen.
    Die Platzwunde war tief und sah ziemlich böse aus. Wellingtons Puls ging schwach, aber leidlich regelmäßig. Ich schaute mich um und überlegte, ob es ratsam war, bis zum Bach zu laufen und von dort Wasser zu holen.
    In diesem Moment hob Wellington blinzelnd seine Lider. Er schaute mich an und stöhnte leise. »Wo — wo ist der Schuft?« ächzte er fragend.
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Nur gehört«, antwortete Wellington. Er richtete sich langsam auf. Ich war ihm dabei behilflich. »Als ich mich umdrehen wollte, um festzustellen, wer es war, traf mich etwas am Kopf. Mehr kann ich dazu nicht sagen.« Er schaute hinüber zu den brennenden Flugzeugresten. Seine Augen weiteten sich. Die Mundwinkel bildeten tiefe, steil abfallende Kerben. »Deshalb also!« murmelte er.
    »Ich muß

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