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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie am besten in drei Wochen wieder abschieben kannst. Die Puppe macht dir die große Liebe vor, dabei hat sie es höchstens auf den Ehrentitel Ehefrau abgesehen. Alles Schwindel, wohin man sieht. Ach, es ist zum…«
    »Es regnet«, sagte Jack Dorr.
    »Von mir aus können Wolkenbrüche diese unbelehrbare Welt hinwegspülen wie der Pazifik die Sandköner in der Bucht. Von mir aus können Feuersbrünste die Welt einäschern. Von mir aus können kosmische Explosionen gigantischen Ausmaßes…«
    »Möchtest du ein Stück Orange?« fragte Jack Dorr.
    »Du bist ein lästiger Wurm. Ein störendes Insekt. Ein zum Fotoreporter verdammtes, zweibeiniges, nichtiges elendes Lebewesen — nicht mehr als der Hauch von der Idee einer Episode in der gewaltigen Geschichte der Natur.«
    »Die Natur kann mich«, sagte Jack Dorr gelassen. »Und du mich übrigens auch.«
    Norman Tendier holte tief Luft. Bevor er zu einer neuen Tirade ansetzen konnte, schrillte das Telefon auf dem Schreibtisch.
    »Gib mir den Hörer«, sagte er, denn bei seiner Stellung konnte er mit dem ausgestreckten Arm den Apparat nicht erreichen.
    »Ich mache nur Fotos. Fürs Quatschen bist du zuständig. Also nimm dir den Hörer selbst.«
    »Ich zerquetsche dich zwischen Daumen und Zeigefinger, du mickriger Zwerg, wenn du mir nicht den Hörer gibst! Ich mache Hackfleisch aus dir und lasse dich im Zoo an die Kamele verfüttern, wenn du nicht…«
    »Kamele sind keine Fleischfresser«, sagte Jack Dorr gelassen und stopfte den Rest seiner Orange in den Mund.
    Das Telefon klingelte zum viertenmal. Tendier riß die Füße vom Schreibtisch, fiel beinahe mit seinem Stuhl um, erwischte mit der letzten Zuckung noch den Hörer und krächzte atemlos: »Los Angeles Star, Chefredaktion.«
    »Das kann doch nur dieser Tendier sein«, sagte eine trockene Männerstimme am anderen Ende. »Hören Sie zu. Hier spricht die Presseabteilung des FBI. Entgegen unserer üblichen Arbeitsweise möchten wir der Presse von einer bevorstehenden Verhaftung Mitteilung machen.«
    »Nein, darauf falle ich nicht herein«, sagte Tendier. »Das FBI kündigt seine Verhaftungen niemals vorher an. Männchen, suchen Sie sich einen anderen, dem Sie Ihre intelligenten Witze unterjubeln können.«
    »Tendier, Sie haben mich, längst an der Stimme erkannt. Die Leute vom ›Herold‹, von der ›Morning Post‹ und vom ›News Service‹ werden auch dort sein.«
    »Bei dem Regen?«
    »Darauf können wir keine Rücksicht nehmen. Wir verhaften den Mörder zweier Bürgerrechtskämpfer. Miguel Vasquez, gesucht von den Bundesbehörden und vom Staat Louisiana.«
    »Vasquez? Hört sich mexikanisch an.«
    »Der Mann ist ein Halbblut.«
    »Ach? Und dann schreit er was von Rassentrennung und legt Leute um, die das für Humbug halten?«
    »So ist es, Tendier. Wir möchten, daß diese Verhaftung in der Presse groß herausgestellt wird. Es soll allen klarwerden, daß wir keine Rassenfanatiker dulden.«
    »Ach so, deshalb. Na ja. Was bleibt mir übrig? Da muß ich also hinaus in den Regen. Wo ist es?«
    »Die Pension Takahira. In genau achtundzwanzig Minuten. Kennen Sie die Adresse?«
    »Was glauben Sie, wo ich verkehre? Ich bin ein anständiger junger Mann. Und nun sagen Sie schon die verdammte Anschrift.«
    Er bekam sie, notierte sie und legte auf. Als er Jack Dorr suchte, stand der bereits mit seiner ganzen Kameraausrüstung in der offenen Tür. Tendier lief ihm nach. Jetzt war all sein Pessimismus vergessen, seine Weltuntergangsstimmung, und nun hätte es wirklich Wolkenbrüche geben können, sie hätten ihn nicht aufhalten können, seinen Reporterpflichten nachzugehen.
    Die Pension lag in einem düsteren Viertel. Außer dem Trommeln des Regens war kein Laut zu hören, als Jack Dorr und Norman Tendier vor der Absperrung aus ihrem Wagen stiegen. An den Hauswänden standen Cops in ihren Regenumhängen. Einige hielten Gewehre oder Maschinenpistolen. Einer windschiefen Bude gegenüber war ein gepanzerter Lastwagen aufgefahren.
    »Gehen Sie hinter dem Truck in Deckung!« riet ihnen ein Lieutenant der Stadtpolizei. »Der Zauber geht gleich los.«
    »Mann!« staunte Tendier. »Die haben erst die Bude hermetisch abgeriegelt und uns dann angerufen. Die ganze Zeit haben die geduldig im Regen herumgestanden!«
    »Ist wohl kein Tendier drunter«, sagte Jack Dorr gelassen und machte seine Kamera fertig.
    Jetzt wurden am Ende der Straße zwei Sperrböcke zur Seite gezogen, um drei Limousinen durchzulassen. Sie rollten beinahe lautlos

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