Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Titel: Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
dort schon länger nicht mehr gewohnt hat, kennt man Kelly Marie Armstrong dort vielleicht und irgendwer kann uns etwas mehr sagen.«
    Die Adresse gehörte zu einem mehrstöckigen Mietshaus im Brownstone-Stil. Die Besitzerin hieß Marge Jennings, war in den Sechzigern und bewohnte das gesamte Untergeschoss. Die anderen Stockwerke vermietete sie, die Einnahmen daraus waren wohl der größte Teil ihrer Altersversorgung.
    »Was ist mit Kelly Marie geschehen?«, fragte Marge Jennings, nachdem wir ihr unsere Ausweise gezeigt hatten.
    »Sie wurde umgebracht«, erklärte ich ihr geradeheraus. Die Einzelheiten ersparte ich ihr, fasste aber in knappen Worten das Wesentliche zusammen. Es war schließlich auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Erstens war ich mir nicht sicher, ob der unbekannte Killer mit Kelly Marie tatsächlich sein letztes Opfer gefunden hatte, und zweitens gab es da ja auch noch den großen Plan eines Cyber-Angriffs auf die Energieversorgung. Ein Angriff, der vielleicht längst gestartet worden war, sodass wir kaum noch eine Chance hatten, uns auszuruhen.
    Marge Jennings wirkte sehr betroffen. Sie führte uns zu dem Apartment, das Kelly Marie bewohnt hatte. »Wissen Sie, ich hatte sie ein bisschen unter meine Fittiche genommen, aber dann lernte sie diesen Typ kennen, der diese krummen Computersachen gemacht hat. Wie hieß er noch?«
    »Chase Morton«, versuchte ich ihr auf die Sprünge zu helfen, wofür ich von Phil einen ziemlich missbilligenden Blick erntete. Zeugen etwas suggestiv in den Mund zu legen entspricht ja eigentlich nicht der professionellen Art der Befragung. Aber im Moment waren wir ziemlich unter Druck.
    »Ich weiß nicht, wie der Kerl hieß«, sagte Marge Jennings. »Und ich habe ihn auch nur einmal gesehen.«
    Ich nahm mein Handy hervor und zeigte ihr ein Foto.
    »War er das?«
    »Ja, das war er«, nickte sie. »Jedenfalls ist Kelly zu ihm gezogen. Sie hatte schon vorher mehr bei ihm als in ihrer Wohnung hier gewohnt. Aber dann kam sie plötzlich wieder zurück. Ich habe sie gefragt, ob es zwischen ihr und diesem Computertypen – wie war noch mal der Name?«
    »Chase Morton«, half ich ihr aus.
    »Ich hab sie gefragt, ob es aus mit ihm wäre, aber sie wollte nicht darüber sprechen. Ich wollte das dann doch etwas genauer wissen, denn irgendwas stimmte da meiner Ansicht nach nicht.«
    »Und was gab Ihnen das Gefühl, dass da etwas nicht stimmte?«, hakte ich nach.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Kann ich nicht so genau sagen. Ich hatte einfach nur das Gefühl …«
    Sie öffnete uns die Wohnungstür.
    Wir traten ein. Das Apartment war vollkommen verwüstet. Die Sessel hatte jemand aufgeschlitzt, die Schränke standen offen. Kleidung lag auf dem Boden verstreut herum und der Inhalt von einem halben Dutzend Schubladen war einfach ausgeschüttet worden.
    »Oh, mein Gott, was ist denn hier passiert!«, stieß Marge Jennings hervor. »Wie konnte hier jemand eindringen?«
    »Derjenige hatte vermutlich einen Schlüssel – und zwar sowohl für das Haus als auch für die Wohnung«, glaubte ich.
    »Aber woher denn?«
    »Von Kelly Marie. Bei der Toten wurde kein Haustürschlüssel gefunden, also hat ihn vermutlich der Täter. Genau wie das Handy, von dem wir annehmen, dass sie es bei sich trug.«
    »Nein, Sir. Ihr Handy habe ich«, stellte Marge Jennings klar.
    Phil und ich sahen sie daraufhin völlig überrascht an. »Wie kommen Sie denn an das Handy von Kelly Marie Armstrong?«, fragte ich.
    Marge Jennings verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir haben beide das gleiche Gerät. Es ist schon eine Weile her. Ein paar Tage mindestens, vielleicht aber auch ein oder zwei Wochen. Das weiß ich nicht mehr so genau, aber man sagt ja auch, dass im Alter das Empfinden für …«
    »Sie wollten uns über Kelly Marie Armstrong berichten?«, hakte ich nach, denn ich hatte das Gefühl, dass sie sich zu verzetteln drohte. »Und davon, wie Kellys Handy in Ihren Besitz gelangt ist.«
    »Sie war bei mir in der Wohnung und wir haben besprochen, wie es jetzt weitergehen soll. Es gab da auch noch einen Mietrückstand, den sie mir schuldete. Sie hat ihr Telefon auf meinem Wohnzimmertisch abgelegt, um etwas in ihrer Handtasche zu suchen. Aber da lag auch mein Gerät und sie muss die beiden wohl verwechselt haben. Genau weiß ich das nicht, denn es klingelte gerade an der Tür und ich bin zur Sprechanlage gegangen.«
    Während Phil in der verwüsteten Wohnung von Kelly Marie Armstrong blieb, folgte ich Marge Jennings in

Weitere Kostenlose Bücher