Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jetzt schlaegts dreizehn

Jetzt schlaegts dreizehn

Titel: Jetzt schlaegts dreizehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
Vom Netzwerk:
über giftige Schlangen wissen wollten.
    „Hallo“, sagte Sabrina. „Habt ihr schon über irgendwas gesprochen, bevor ich gekommen bin?“
    „Ja, darüber, warum du so spät bist“, antwortete ein Junge mit Zahnspange.
    „Ist das eine Klapperschlange?“, fragte ein anderer Junge und deutete auf ein Glas, in dem eine zusammengerollte Schlange zu sehen war.
    „Ääh, wen interessiert schon, was das ist?“, platzte es voller Abscheu aus Sabrina heraus. „Ich meine, die interessiert es ohnehin nicht mehr.“
    „Was ist der Unterschied zwischen einer Grubenotter wie der Klapperschlange und einer Giftnatter wie der Korallenschlange?“, fragte einer der Jungen selbstgefällig.
    Sabrina schaute ihn scharf an. „Ich wette, du weißt es. Warum erzählst du es uns nicht?“
    „Die Giftzähne der Grubenotter sind beweglich, aber die der Giftnatter starr“, antwortete der Junge.
    Ein weiterer Junge drehte sich aufgebracht zu den anderen um und höhnte: „Die weiß ja überhaupt nichts über Schlangen. Lasst uns was anderes machen.“
    „Einen Moment mal“, konterte Sabrina schnell. „Es stimmt nicht, dass ich nichts über Schlangen weiß. Ganz im Gegenteil. Ich bin sogar eine Schlangenbeschwörerin!“
    „Na klar“, sagte der Junge und lachte. „Und ich bin Batman.“
    „Schön, aber über Fledermäuse reden wir erst nächste Woche. Und außerdem: Wer will schon tote Schlangen sehen?“, fragte Sabrina und zeigte auf die ekligen Einmachgläser an der Wand. „Nein, ihr Jungs, ihr wollt lebende Schlangen, richtig? Und am besten die gefährlichste Schlange der Welt: die Königskobra.“
    Einer der Jungs lachte angespannt. „Als ob du eine Königskobra dabeihättest.“
    „Zufälligerweise habe ich das.“ Sabrina drehte sich, um ein Versteck zu finden, in dem sie ihren Zauber aussprechen konnte. Ihr Blick fiel auf eine Tür, die wohl zu einer Besenkammer gehörte.
    „Wartet hier einen Moment“, sagte sie. „Geht nicht, sonst werdet ihr was verpassen.“
    Die junge Hexe verschwand in der Kammer und kauerte sich zwischen die Putzutensilien. Mit ihrem magischen Zeigefinger zauberte sie einen bunten Korb aus Schilfrohr und eine Flöte. Im Korb bewegte sich etwas.
    Als Sabrina einen Augenblick später aus der Kammer trat, schauten die Jungs sie immerhin schon etwas neugierig geworden an. Mit ernster Miene stellte Sabrina den Korb auf den Boden und setzte sich im Schneidersitz davor. Bedächtig hob sie die Flöte an die Lippen und begann kunstvoll zu spielen.
    „Da ist garantiert keine Schlange drin“, lästerte ein Junge.
    Kaum hatte er das gesagt, begann etwas von innerhalb des Korbes den Deckel zu bewegen. Die Jungs hielten den Atem an und schauten wie gebannt.
    „Das ist ein Trick“, flüsterte einer.
    Dann rutschte der Deckel zur Seite und eine riesige Kobra schob ihren Kopf über den Korbrand. Die Jungs rangen nach Luft, als die Kobra ihre Nackenhaut spreizte und sie mit kalten, gelben Augen anschaute. Sabrinas Flötenspiel ließ die Kobra hin und her schwanken. Ihre Zunge bewegte sich zwischen den tödlichen Giftzähnen hin und her. Als Sabrina die erschreckten Gesichter der Jungs betrachtete, konnte sie ihr Lachen kaum zurückhalten. Über diese Stunde werdet ihr euch ganz sicher nicht beschweren können.
    „Die ist nicht echt“, krächzte einer der Helden. Zitternd streckte er seine Hand nach der tanzenden Kobra aus, doch die drehte sich zu ihm um und zischelte ihn an. Die Jungs sprangen vor Schreck auf und verkrochen sich in einer Ecke des Zimmers.
    „Ist ja gut“, rief der Vorwitzige ängstlich. „Sie ist echt!“
    Jetzt, da sie ihr Publikum um den Finger gewickelt hatte, war es Zeit die Show zu beenden. Sie hörte auf zu spielen und ergriff den Korbrand. Sofort glitt die Schlange aus dem Korb, wickelte sich um ihren Arm und kroch hinauf bis zu ihrem Hals. Die Jungs starrten sie mit Augen so groß wie Untertassen an.
    „Irgendwelche Fragen?“, fragte sie ruhig.
    Stille.
    „Ich denke, das war genug Schlangenbeschwörung für heute. Auf geht’s, Herbert.“ Sie nahm die Kobra von ihren Schultern als würde sie sich einen Schal abnehmen und legte sie zurück in den Korb.
    „Ich bin ein Profi“, warnte sie. „Tut so was nie zu Hause.“
    „Nnnein“, stammelten die in Ehrfurcht erstarrten Jungs.
     
    Fünf Minuten später war sie in T-Shirt und Shorts auf dem Weg zum Schwimmbecken. Nach ihrem Plan sollte sie dort eine Stunde über Sicherheit beim Kanufahren halten. Sie zermarterte sich

Weitere Kostenlose Bücher