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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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gehofft, Tory würde sich ein bisschen was von dir abschauen.«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich und ein Vorbild?
Sie hatten gehofft, Tory würde sich von mir etwas abschauen? Kein Wunder, dass sie mich hasste! Wenn ich mich so beschrieben hörte, hasste ich mich ja selbst.
    Aber ganz egal, aus welchem Grund die Gardiners wollten, dass ich bei ihnen blieb  – Tatsache war, dass ich selbst nicht abreisen wollte. Auch wenn Tante Evelyn mit ihrer Einschätzung, ich würde »mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen«, völlig danebenlag.
    Das hätte sie nämlich sicher nicht behauptet, wenn sie gewusst hätte, wo ich am nächsten Tag hingehen würde. Wo ich  – jetzt wo klar war, dass ich in New York bleiben würde  – hingehen musste . Aber ich hatte auch nicht vor, es ihr zu sagen.
    »Okay«, sagte ich stattdessen. »Wenn ihr meint. Dann … bleibe ich.«
    Na ja, was war das Schlimmste, was passieren konnte? Nichts was so schlimm war wie das, was in Hancock passiert ist.
    Glaubte ich zumindest. Noch.

15

    D as Glöckchen über der Tür bimmelte, als ich den Laden betrat. Die Frau hinter der Kasse blickte von dem Buch auf, das sie gerade las, und sagte: »Gesegnet …« Dann erkannte sie mich und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Ach, du bist es«, begrüßte sie mich freundlich. »Wie geht es dir, Schwester?«
    Ich ging zögernd auf die Theke zu. Diesmal hatte ich mich ganz ohne Zacks Hilfe erfolgreich durch das New Yorker U-Bahn-System bis ins East Village durchgekämpft, obwohl ich teilweise Todesängste ausgestanden hatte, während ich wartend auf dem Bahnsteig stand und die Züge unter ohrenbetäubendem Donner aus dem Tunnel geschossen gekommen waren.
    Aber ich hatte es geschafft. Und jetzt stand ich bei Enchantments , dem Geschäft für Hexereibedarf in der 9. Straße, und kam mir ziemlich dämlich vor. Warum war ich überhaupt hergekommen? Zauberei konnte mir auch nicht weiterhelfen.
    Mir konnte nichts und niemand helfen.

    Als die Verkäuferin ihr Buch umgedreht auf die Theke legte, warf ich aus dem Augenwinkel einen Blick auf den Titel. Zu meiner Überraschung war es kein Buch über Hexerei, sondern ein ganz gewöhnlicher Sci-Fi-Roman.
    »Was kann ich für dich tun, Schwester?«, fragte sie.
    Ich sah mich unschlüssig um. Abgesehen von der Katze, die in einer Ecke auf einem Stapel Bücher lag und konzentriert ihr Fell putzte, war niemand im Laden. Ich schluckte. Hoffentlich würde die Frau mich nicht auslachen.
    »Es geht darum, dass mich jemand, den ich kenne, anscheinend mit einem Fluch belegen will«, stieß ich hastig hervor, bevor mich der Mut verließ. »Ich weiß nur, dass eine Zutat für ihren Zauber irgendein Pilz ist, der angeblich nur auf Grabsteinen wächst und den man im Licht des zunehmenden Mondes sammeln muss. Ich habe mich gefragt, ob Sie mir vielleicht sagen können, um was für eine Art von Zauber es sich handelt und ob ich etwas dagegen tun kann.«
    Die Verkäuferin strich ihre langen dunklen Haare zurück und zog nachdenklich die Brauen zusammen. Ich befürchtete schon fast, dass sie mir gleich einen Vortrag darüber halten würde, dass es bei der Hexerei darum ging, die in einem selbst schlummernden Kräfte zu aktivieren, und dass »Zauberei« nur ein Ausdruck dafür sei, all seine Energien darauf zu richten, ein bestimmtes Problem zu lösen. Aber stattdessen sagte sie: »Die Phase des zunehmenden Mondes eignet sich naturgemäß für
alle Arten von Wachstumszauber. Sie ist eine gute Zeit für Neuanfänge.«
    »Dann … dann ist es vielleicht gar kein Fluch, sondern könnte auch ein guter Zauber sein?«, fragte ich erleichtert. »Ich meine, ein Neuanfang ist doch etwas Positives, oder?«
    »Nicht immer«, sagte die Verkäuferin und sah mich mitfühlend an. »Kann es sein, dass diese Person wütend auf dich ist?«
    Ich schluckte wieder. Ich habe sogar schon eine Idee, wie ich mich bei ihr bedanken kann. »Ja. Das ist sie sogar mit Sicherheit.«
    Die Frau nickte. »Das ist natürlich ein Problem. Aber das heißt nicht, dass du ihrem Zorn machtlos ausgeliefert bist. Jemand wie du kann natürlich etwas dagegen tun.«
    Ich sah sie entgeistert an. »Jemand wie ich ? Was meinen Sie damit?«
    Die Frau sah mich amüsiert an. »Ich habe auf den ersten Blick erkannt, dass du eine geborene Hexe bist … und noch dazu eine sehr starke. Glaub mir, das spüre ich.«
    Ich schüttelte so heftig den Kopf, dass mir die Locken gegen die Wangen schlugen. »Nein. Nein, Sie verstehen

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