Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt
Schutzbrille, das den Großteil seines Gesichts verdeckte. »Sie wären draußen besser aufgehoben«, sagte der Mann durch die Maske.
»Fick dich, du Idiot«, schimpfte Doo-Rag.
Der Feuerwehrmann zuckte mit den Schultern, trat einen Schritt vor und zog Malcolm das stumpfe Ende der Axt über den Schädel. Der große Fleischberg ging wie ein Sack zu Boden. Zwei leise Pfut- Klänge und Doo-Rag wurde gegen die geschlossene Bürotür geschleudert und sackte zu Boden. Er hinterließ einen verschmierten Blutfleck an der Tür.
»Ich habe doch gesagt, draußen wärt ihr besser aufgehoben«, wiederholte der Feuerwehrmann.
Cutter setzte zu einer Bewegung an, erstarrte dann aber. Eine schwarze Polymer-H&K USP .45 Tactical mit Schalldämpfer war in der linken Hand des Mannes aufgetaucht.
KAPITEL 33
Plötzlich hämmerte jemand gegen die verschlossene Tür. Ein Teil der Decke stürzte auf Malcolms Schreibtisch herunter.
Kurtz’ Blick wurde nur für einen Sekundenbruchteil abgelenkt, aber das reichte Cutter, um ein Klappmesser aufschnappen zu lassen und auf ihn zuzuspringen. Kurtz musste die Pistole aus der Schusslinie reißen, als er zurückwich. Cutter stürzte sich auf ihn. Kurtz schlug mit der Axt zu, während er zur Seite sprang, aber die Axt war schwer und mit nur einer Hand sehr unhandlich. Sie lenkte den Stich des Messers lediglich zur Seite ab. Cutter griff sofort wieder an. Er war verflucht schnell.
Kurtz ließ die Axt fallen, wechselte die Pistole in die rechte Hand und versuchte, die H&K in Schussposition zu bringen, aber Cutter hatte sein rechtes Handgelenk zu fassen bekommen. Kurtz rammte dem untersetzten Mann sein Knie in die Eier – es schien überhaupt keine Wirkung zu haben –, dann schlitzte Cutters Klinge durch die linke Seite von Kurtz’ schwerem Mantel.
Die eingenähten Asbest- und Metallfasern bremsten das Messer und gaben Kurtz Gelegenheit, Cutters Handgelenk zur Seite zu stoßen, bevor die Klinge noch etwas anderes als sein Hemd und seine Haut erwischte. Cutter stach wie ein Besessener auf ihn ein. Sie stolperten gemeinsam in einem unbeholfenen Tanz durch den Raum. Beide Männer atmeten schwer und Kurtz’ Atemmaske beschlug. Die Klinge hob sich und sauste schnell genug wieder herab, um Kurtz das Gesicht zu zerschlitzen, aber der dicke Kunststoff des Atemgeräts fing den Schnitt ab. Kurtz versuchte verzweifelt, seine rechte Hand und die Pistole freizubekommen, aber Cutter war schlicht und ergreifend kräftiger als er.
Cutters Füße landeten auf Doo-Rags Gesicht. Er stemmte die Sohlen fester hinein, um Halt zu gewinnen. Kurtz stieß heftig gegen die Kante von Malcolms Schreibtisch und spürte, wie sein Oberschenkel taub wurde. Er konnte durch die Atemmaske nur sehr eingeschränkt sehen. Sie abzustreifen, stand außer Frage, weil er keine Hand frei hatte. Cutter drängte ihn nach hinten über die Tischkante.
Malcolms Leibwächter griff an und versuchte, einen günstigeren Winkel für seinen nächsten Stich zu erwischen. Statt sich gegen die Attacke zu wehren, ließ Kurtz sich von ihr mittragen. Beide Männer stürzten zu Boden, der schwere Sauerstofftank auf Kurtz’ Rücken schepperte hohl. Die H&K .45 schlitterte über den Boden und wurde von Malcolms Arm abgebremst. Malcolm stöhnte, rührte sich aber nicht. Qualm drang allmählich in den Raum ein und Feuerwehrleute riefen von nebenan. Das Hämmern hatte inzwischen aufgehört, aber jemand hackte mit einer Axt auf die verstärkte Tür ein.
Cutter wirbelte das Messer herum und schlitzte mit der Klinge durch die Jacke über Kurtz’ linkem Handgelenk. Blut sprudelte hervor.
Kurtz biss die Zähne zusammen und warf sich auf den Rücken, wobei der Sauerstofftank gegen sein Rückgrat stieß. Cutter sprang vor, die Klinge sauste durch die Luft.
Kurtz fing den Angriff mit seinen schweren Feuerwehrstiefeln ab. Cutter zog das Messer in exakt demselben Moment zurück, als Kurtz einmal – dafür aber heftig – zutrat, Cutter vor die Brust traf und ihn die hintere Treppe hinunterschleuderte, wo er benommen gegen die Tür am unteren Ende knallte. Kurtz hatte sie hinter sich abgeschlossen, als er die Treppe hochgekommen war.
Kurtz riss sich die Maske vom Gesicht. Statt sich auf die Pistole zu stürzen und dabei dem Treppenhaus den Rücken zuzukehren, zog er eine der präparierten Cola-Flaschen mit Benzin aus der Tasche und entzündete die kurze Lunte mit einem billigen Einwegfeuerzeug. Cutter stürmte bereits wieder die Stufen hoch.
Der
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