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Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Titel: Joe Kurtz 02 - Bitterkalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Teenager, nach dem Ihre Partnerin Samantha suchte – Elizabeth Connors. Die High-School-Schülerin, die später tot aufgefunden wurde. Die Spur führte zu Falco und Levine, weil hinter der Entführung ein Gonzaga-Plan steckte; Connors schuldete Gonzaga fast eine Viertelmillion Dollar und das Mädchen wurde als Druckmittel benutzt. Diese beiden Idioten waren Elizabeths freundliche Dealer vom Pausenhof. Als Ihre Partnerin über die Verbindung stolperte, befahl Emilio, sie aus dem Weg zu räumen, anschließend beseitigte er das Mädchen. Und dann beseitigten Sie Falco und Levine für ihn.«
    Kurtz schüttelte langsam den Kopf, aber sein Blick ließ Angelina nicht los. Die Pistole zielte immer noch auf ihre Brust. Sie wusste, dass die Kaliber-40-Geschosse ihr Herz zermatschen würden, bevor sie es durch ihr Rückgrat pusteten.
    »Sie waren dumm, Kurtz«, höhnte sie. »Sie haben mit Ihrem Knastaufenthalt sogar noch dazu beigetragen, Gonzaga die Bullen vom Hals zu halten. Er muss sich darüber halb totgelacht haben.«
    »Ich hätte davon erfahren«, beharrte Kurtz.
    »Haben Sie aber nicht«, sagte Angelina und wusste, dass die Zeit nun um war – seine und ihre. Jetzt musste die Entscheidung fallen. »Niemand hat davon erfahren. Aber ich kann es beweisen. Geben Sie mir eine Chance. Rufen Sie mich an und wir vereinbaren ein Treffen. Ich zeige Ihnen den Beweis und verrate Ihnen, wie ich Ihnen Sicherheit vor Stevie bieten kann. Und noch wichtiger – wie Sie an die Gonzagas herankommen.«
    Es gab eine lange Pause, deren Stille nur vom Wind durchbrochen wurde, der über den See blies. Es war sehr kalt. Angelina spürte, dass ihre Beine zittern wollten – von der Kälte, wie sie hoffte –, und zwang sie, es nicht zu tun. Schließlich forderte Joe Kurtz: »Ziehen Sie Ihr Oberteil aus.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Kriegen Sie nicht genug, Joe? Keine mehr im Bett gehabt, seit Sie meine Schwester gevögelt haben?«
    Kurtz schwieg, winkte nur ungeduldig mit dem Lauf seiner Pistole.
    Während sie sorgsam darauf achtete, dass ihre Hände nicht außer Sicht gerieten, streifte sie das Band der Stirnlampe ab, zog sich das lockere Sweatshirt über den Kopf und ließ es auf das Pflaster fallen. Jetzt stand sie nur in ihrem Sport-BH vor ihm; sie wusste, dass ihre Nippel sich deutlich durch den dünnen Baumwollstoff abzeichneten. Sie hoffte, Kurtz würde sich davon ablenken lassen.
    Ließ er nicht. Mit seiner freien Hand zeigte Kurtz auf die Mauer der Unterführung. »An die Wand stützen.« Als sie mit ausgestreckten Armen und leicht gespreizten Beinen seiner Aufforderung nachkam, trat er vorsichtig näher und zog ihre Füße noch weiter auseinander. Er holte ihre .45 Compact Witness aus dem Holster und ließ seine Hände schnell und professionell über ihren Oberkörper und die Hüften wandern. Er zog ihr das Mobiltelefon aus der Tasche, zerschmetterte es und ließ die Compact Witness in der Tasche seines Wollmantels verschwinden.
    »Ich will die 45er zurück«, verriet sie der kalten Wand. »Sie ist ein Erinnerungsstück. Damit habe ich meinen ersten Ehemann in Sizilien erschossen.«
    Zum ersten Mal hörte sie etwas, das wie ein menschliches Geräusch klang – ein trockenes Glucksen? –, von Kurtz. Vielleicht hatte er sich auch nur geräuspert. Er reichte ihr ein Handy über die Schulter. »Nehmen Sie das. Wenn ich mit Ihnen reden will, rufe ich Sie an.«
    »Kann ich mich jetzt umdrehen?«, fragte Angelina.
    »Nein.«
    Sie hörte ihn gehen, dann erklang das Geräusch eines startenden Automotors. Angelina eilte zum Ausgang der Unterführung und sah gerade noch einen alten Volvo auf dem Fußweg zwischen den Bäumen im Norden davonbrausen.
    Ihr blieb eben noch genug Zeit, um ihr Sweatshirt anzuziehen, die Stirnlampe wieder überzustreifen und das Mobiltelefon einzustecken, bevor Marco und Leo keuchend und mit gezückten Pistolen angerannt kamen.
    »Was? Was ist? Warum sind Sie stehen geblieben?«, schnaufte Leo, während Marco mit vorgehaltener Pistole die Umgebung absuchte.
    Ich sollte diese Idioten feuern, dachte Angelina. »Ein Wadenkrampf«, improvisierte sie.
    »Wir haben einen Wagen gehört«, keuchte Leo.
    »Ja, ich auch«, sagte Angelina. »Eine große Hilfe wärt ihr zwei mir gewesen, wenn ein Killer dringesessen hätte.«
    Leo wurde blass. Marco warf ihr einen verärgerten Blick zu. Vielleicht schmeiße ich nur Leo raus, dachte sie.
    »Wollen Sie zurückfahren?«, fragte Leo. »Oder weiterlaufen?«
    »Mit einem

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