John Corey 03 - Nachtflug
Massaker. Daher konnte meine einzig mögliche Reaktion nur »Leck mich« lauten.
Ich schaute zu Jill. Ich würde sie Ted Nash nicht überlassen.
Ich dachte an Kate. Sie würde es verstehen.
»Sie sehen gar nicht gut aus«, sagte Jill zu mir.
»Mir geht's bestens. Wirklich.«
Sie nahm ihr Handy und sagte: »Ich rufe Detective Fanelli an.«
»Nein«, sagte ich. »Ich rufe an.« Ich schaltete mein Handy ein und wartete auf einen Nachrichtenpiepton, aber es kam keiner. Ich stellte das Handy wieder ab und wollte gerade zum Zimmertelefon greifen, als es klingelte. Ich ließ es zweimal läuten, dann meldete ich mich. »Corey.«
»Der's im Arsch«, sagte Dom Fanelli.
»Dom -«
»Was für ein Sack! Woher kennst du dieses Arschloch? Hier ist Kate.«
Mein Herz fing wieder an zu schlagen, und Kate sagte: »John. Mit mir ist alles in Ordnung. Aber was für eine Szene. Ted -“
»Wo bist du im Moment?«
»Hinten in einem Polizeiwagen, mit Dom.«
Ich schaute zu Jill und reckte den Daumen hoch, worauf sie lächelte.
»John, Ted Nash lebt«, sagte Kate. »Er war am Flughafen -«
»Yeah. Ich weiß. Aber ich habe auch ein paar gute Nachrichten.«
»Wieso meinst du, es wäre eine schlechte Nachricht, dass er lebt? Was, zum Teufel, geht hier vor?«
»Hat dir Dom nicht alles erzählt?« fragte ich.
»Nein, aber ich konnte mir einiges zusammenreimen. Dom sagt, er weiß nichts, außer, dass du ihm gesagt hast, er soll mich abholen und mich zu dir bringen. Wieso bist du nicht hier? Was ist los?«
»Ich sag's dir, wenn wir uns sehen.«
»Wo bist du?« fragte sie.
»Das wirst du sehen, wenn du hier bist. Wir sollten am Telefon lieber nicht drüber reden«, sagte ich. »Du hast mir gefehlt.«
»Du hast mir auch gefehlt. Mit so einem Empfang hatte ich nicht ganz gerechnet. Was, zum Teufel, wollte Ted -?«
»Das ist eine lange Geschichte, die wir uns für später aufheben sollten.«
»Hast du etwas -?«
»Später.«
»Ist mit dir alles in Ordnung?«
»Ja. Aber die Situation ist ein bisschen kitzlig.«
»Was so viel wie kritisch heißen muss. Bist du sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist?«
»Mir fehlt nichts. Dir fehlt nichts. Gib mir Dom noch mal. Bis gleich. Ich liebe dich«, sagte ich.
»Ich liebe dich.«
Fanelli meldete sich wieder und sagte: »Wie kannst du mit solchen Leuten arbeiten? Die haben keinerlei Respekt vor dem Gesetz oder der Polizei -«
»Dom, wirst du verfolgt?«
»Werden wir. Aber ich habe noch ein paar Streifenwagen gerufen, und in ein paar Minuten wird das Arschloch hinter uns rausgezogen, weil er eine rote Ampel überfahren hat.«
»Gute Arbeit. Ich bin dir einen Gefallen schuldig.«
»Einen? Du schuldest mir mucho. Hey, Kate sieht klasse aus. Hübsche Bräune. Hast du da drüben viel trainiert? Du hast ein bisschen abgenommen. Ich meine, du hast schon immer klasse ausgesehen, aber mir fällt auf, dass du abgenommen hast.«
Mir war natürlich klar, dass er mit ihr redete, nicht mit mir. »Was für eine Truppe haben sie aufgeboten?« fragte ich ihn.
»Hä? Ach, bloß vier Typen, aber die haben Krach für vierzig gemacht. Ein Typ hat ständig rumgebrüllt: FBI! FBI! Sie behindern blah, blah, blah! Und ich sage: Polizei! Polizei! Aus dem Weg! Zurückbleiben! , und dergleichen mehr. Und ich habe zwei Cops von der Port Authority dabei, und die biegen das Ganze von wegen der Zuständigkeit um.« Und er fügte hinzu: »Es hat Spaß gemacht, aber eine Weile war's ein bisschen haarig. Kate hat es endgültig umgebogen, als sie gesagt hat: Wenn Sie keinen Bundeshaftbefehl oder eine rechtliche Verfügung des Bundes für mich vorliegen haben, dann verlange ich - , kapierst du? »Dann verlange ich, dass Sie mich durchlassen. Tja, und inzwischen sind ein paar Leute vom Zoll da und ein paar Cops von der Flughafensicherheit und weiß der Geier - 'tschuldigung -, wer sonst noch alles? Also, dann -«
»Okay. Ich hab's kapiert. Wie viele Autos sind hinter euch?«
Er erwiderte ein paar Sekunden lang nichts, dann sagte er: »Es waren zwei ... aber jetzt seh ich keins mehr. Man muss blinken, wenn man die Spur wechselt. Manchmal denken die Leute, sie hätten geblinkt, aber -«
»Okay. Wann bist du voraussichtlich hier?«
»Weiß ich nicht. Berufsverkehr ... Anfänger am Steuer -«
Ich hörte eine Männerstimme sagen: »Anfänger? Wer ist hier ein Anfänger? Willst du fahren?«
Ich hörte ein paar Frotzeleien von drei Männern, die es in der hohen Kunst der Beleidigung zur Perfektion gebracht hatten,
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