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John Grisham

John Grisham

Titel: John Grisham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Gesettz
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unseren Aufzeichnungen überein. Uns liegen die vier Schreiben vor, die Sie vor einiger Zeit an die Firma geschickt haben. Allerdings scheint seit dieser anfänglichen Korrespondenz nicht mehr viel passiert zu sein.«
    »Wir arbeiten noch an den Fäll en«, behauptete Mack, was eigentl ich gelogen war. Technisch gesehen waren die Kanzleiakten nie geschlossen worden, aber er hatte sie seit Jahren nicht mehr angefasst. »Fischakten« nannte er sie. Je länger sie unberührt herumlagen, desto mehr stanken sie.
    »Die Verjährungsfrist beträgt sechs Jahre«, verkündete er mit Nachdruck, als hätte er vor, gleich am nächsten Tag ordentlich Gas zu geben und einen knallharten Rechtsstreit vom Zaun zu brechen.
    »Ihre Vorgehensweise scheint mir doch etwas ungewöhnlich, wenn ich das sagen darf«, meinte Rosenberg. »Seit über vier Jahren ist nicht ein einziges Schriftstück eingegangen.«
    Mack, der keine Lust hatte, über seine Verschleppungstaktik zu sprechen, beschloss, nicht länger um den heißen Brei herumzureden. »Worauf wollen Sie hinaus, Marty?«
    »Unsere Schweizer Mandantin möchte reinen Tisch machen und sich potenzielle Haftungsfälle vom Hals schaffen. Diese Europäer verstehen unser Schadensersatzrecht nicht. Ehrlich gesagt, haben sie einen Heidenrespekt davor.«
    »Nicht ohne Grund«, warf Mack ein, als würde er regelmäßig enorme Summen von Unternehmen erstreiten, die sich etwas zuschulden kommen ließen.
    »Sie wollen ihre Bücher bereinigen und haben mich angewiesen, die Möglichkeit eines Vergleichs zu prüfen.«
    Mack war aufgestanden, hatte das Telefon zwischen Kinn und Schulter geklemmt und wühlte mit rasendem Puls in dem Haufen auf dem altersschwachen Sideboard hinter seinem Schreibtisch nach einer Fischakte, auf der verzweifelten Suche nach den Namen der Mandanten, die vor Jahren durch die Schlamperei bei Konstruktion und Fertigung der Tinzo-Kettensägen verstümmelt worden waren. Wie bitte? Vergleich? U mverteilung von oben nach unten ? Mack traute seinen Ohren nicht.
    »Sind Sie noch dran?«, fragte Rosenberg.
    »O ja, ich blättere nur gerade durch eine Akte. Lassen Sie mich sehen, bei den Kettensägen handelte es sich immer um dasselbe Modell, eine 58X, vierundzwanzig Zoll, mit dem Beinamen LazerCut, ein professionelles Hochleistungsmodell, bei dem aus irgendeinem Grund der Kettenschutz fehlerhaft und damit gefährlich war.«
    »So ist es, Mack. Ich will jetzt nicht diskutieren, was fehlerhaft gewesen sein mag, so was wird vor Gericht entschieden. Ich spreche von einem Vergleich, Mack. Wir verstehen uns doch richtig?«
    Und ob, wäre Mack fast herausgeplatzt. »Selbstverständlich. Ich bin gern bereit, über einen Vergleich zu sprechen. Sie haben offenbar schon eine Vorstellung. An was haben Sie gedacht?«
    Er saß jetzt wieder und blätterte hektisch durch die Akte, auf der Suche nach Datumsangaben, wobei er nur beten konnte, dass die sechsjährige Verjährungsfrist noch bei keinem dieser plötzlich so wichtigen Fälle abgelaufen war.
    »Ja, Mack, ich kann Ihnen Geld anbieten, aber ich muss Sie gleich darauf hinweisen, dass sich meine Mandantin nicht auf Verhandlungen einlassen wird. Wenn wir die Sache schnell und ohne jedes Aufsehen beilegen können, stellen wir entsprechende Schecks aus. Falls Sie jedoch feilschen wollen, können Sie das Geld vergessen. Habe ich mich klar ausgedrückt, Mack?«
    O ja. Kristallklar. Mr. Marty Rosenberg in seinem Luxusbüro hoch über Manhattan hatte keine Ahnung, wie schnell, unauffällig und billig er die Fischakten verschwinden lassen konnte. Mack war bereit, alles zu akzeptieren. Seine schwer verletzten Mandanten meldeten sich schon lange nicht mehr bei ihm. » Einverstanden.«
    Rosenberg schaltete einen Gang hoch und fasste sich noch präziser. »Wir schätzen die Kosten für die Verteidigung vor einem Bundesgericht bei Ihnen auf hunderttausend, vorausgesetzt es gelingt uns, alle Fälle in einem Verfahren zusammenzufassen. Das ist natürlich großzügig kalkuliert, weil keine Klage eingereicht wurde, und, offen gesagt, scheint mir ein Rechtsstreit angesichts der dünnen Beweislage eher unwahrscheinlich. Sagen wir, noch einmal hunderttausend für die Personenschäden, von denen allerdings keiner dokumentiert ist. Unseres Wissens haben die Betroffenen Finger beziehungsweise eine Hand verloren. Auf jeden Fall würden wir hunderttausend pro Schadensfall zuzüglich Anwaltskosten zahlen, das wäre also ein Gesamtangebot von einer halben Million.«
    Mack

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