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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Alarmanlage. Ich denke mir, wenn wirklich jemand reinwill, kann er ebenso gut eine Fensterscheibe einschlagen und braucht sich nicht mit der Hintertür aufzuhalten.«
    Er zog einen Hocker von der Arbeitsinsel zurück und setzte sich mit einem Bein darauf. Er wirkte entspannt, dachte sie, obwohl, konnte sich ein Mann wie er überhaupt wirklich entspannen? Sie schenkte den Kaffee ein und stellte ihm eine Tasse hin. Dann blickte sie ihn über die Insel hinweg an. »Also gut, jetzt erzähl mir mal, wieso du mich heimgebracht hast, und sag ja nicht, es war um der alten Zeiten willen.«
    »Dann sage ich’s auch nicht.« Er schien einen Moment lang mit den Gedanken ganz woanders zu sein, doch egal was ihn ablenkte, er drängte es rasch beiseite. »Wie sicher ist diese Wanze von dir eigentlich? Erzähl mir was darüber.«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Nichts ist vollkommen unauffindbar, weißt du. Aber meine Wanze verursacht keine Spannungsschwankungen, also kann sie ein Oszilloskop auch nicht entdecken. Wenn man dagegen mit ’nem Metalldetektor sucht, tja …«
    »Frank schien ganz begeistert zu sein.«
    Das weckte sofort Niemas Argwohn. »Na, so toll ist es auch wieder nicht, weil das Ding, wie gesagt, nur in bestimmten Fällen gut ist. Wenn man weiß, wie das Zielobjekt sich gewöhnlich vor Abhöreinrichtungen schützt, dann kann man es so machen, dass die Wanze mit den verwendeten Mitteln unauffindbar ist. Aber wieso sollte er meine Erfindung dir gegenüber überhaupt erwähnen?« Die Wanze hatte zwar ihre Vorteile, aber sie war alles andere als eine umwälzende Erfindung, die den Geheimdienst, wie man ihn kannte, vollkommen revolutionieren würde. Wieso wusste der Vizepräsident der CIA überhaupt davon? Und wieso zitierte er sie deswegen gleich zu sich nach Hause?
    »Ich habe mich nach dir erkundigt. Er erzählte mir, woran du gerade arbeitest.«
    Aus ihrem leichten Argwohn wurde schlagartig ein handfestes Misstrauen. Nun gut, es war einleuchtend, dass Medina sich nach ihr erkundigte, aber das erklärte nicht, wieso Vinay überhaupt etwas über sie wusste, gar nicht zu reden von ihrem neuesten Projekt.
    »Wieso weiß der Vizepräsident überhaupt etwas über mich? Wir arbeiten doch in vollkommen unterschiedlichen Hemisphären.« Die meisten Angestellten der CIA waren alles andere als die von Hollywood glorifizierten Helden; sie waren einfache Angestellte, Analytiker oder Techniker. Bis zu dieser Geschichte im Iran war Niema ganz wild auf den Außendienst gewesen, doch das war vorbei. Jetzt war sie zufrieden, an der Abhörtechnik rumzubasteln und jeden Abend schön brav in ihr gemütliches Heim zurückzukehren.
    »Weil ich ihn bat, ein wenig auf dich zu achten.«
    Dieses offene Eingeständnis überraschte sie. »Aber wieso solltest du?« Der Gedanke, dass man sie regelmäßig im Auge behalten hatte, gefiel ihr gar nicht.
    »Ich wollte wissen, ob’s dir gut geht, und außerdem verliere ich nie jemanden aus den Augen, dessen Kenntnisse mir eines Tages wieder nützlich werden könnten.«
    Ein kalter Schauder überlief sie. Jetzt wusste sie, wieso er sie nach Hause gefahren hatte; er wollte sie wieder in jene Welt hineinziehen, der sie nach Dallas’ Tod endgültig den Rücken gekehrt hatte. Das war, als würde man einem trockenen Alkoholiker ein Glas puren Whiskey unter die Nase halten. Natürlich konnte ihm das nicht gelingen, wenn ihr Vorsatz wirklich endgültig war, wenn der alte Wunsch nach dem Adrenalinrausch der Gefahr wirklich vergangen war. Panik keimte in ihr auf. Wenn sie sich tatsächlich geändert hatte, dann konnte sie nichts, was er sagte, aus ihrem sicheren kleinen Alltag fortlocken.
    Sie hätte gedacht, dass sie sich geändert hatte. Sie hätte gedacht, dass die Sehnsucht nach Aufregung endgültig der Vergangenheit angehörte. Warum dann diese Panik, als würde schon die Aussicht auf ein Abenteuer all ihre Vorsätze über den Haufen werfen?
    »Wage es ja nicht, mich zu bitten …«, begann sie.
    »Niema, ich brauche dich.«

7
    Verflixt, wieso hatte sie nicht wieder geheiratet?, dachte John wütend. Oder wenigstens eine feste Beziehung mit irgendeinem langweiligen, verlässlichen Bürohocker?
    Er hatte sich aus einer ganzen Reihe von guten Gründen von ihr fern gehalten. In seinem Beruf konnte er mit einer Frau nicht viel anfangen. Sicher, er hatte immer mal wieder Affären, aber nichts Tiefergehendes. Er war oft Monate am Stück weg und konnte sich in dieser Zeit auch nicht bei der Liebsten melden. Was

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