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JoJo Und Ich

JoJo Und Ich

Titel: JoJo Und Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Bernal
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reiten. Nicht im Mindesten dachte sie daran, Rücksicht auf seine Bedürfnisse zu nehmen. Sofort sprang der Funke auf andere über, die meinten, dann sei es für sie wohl auch in Ordnung. Es war eine ganze Gruppe, die da ins tiefere Wasser vordrang, und ich musste ihnen ganz schnell den Weg abschneiden. »Bitte halten Sie an«, bat ich die Anführerin noch einmal eindringlich. »Sie sehen doch, dass er krank ist und in Ruhe gelassen werden möchte.«
    »Für mich sieht er total gesund aus«, hielt sie dagegen. »Und jetzt lassen Sie mich durch.« Entrüstet schnaubend schwamm sie weiter in die Bucht hinaus, während JoJo mit einem Schwanzplatscher abdrehte. Das war eine deutliche Warnung. Aber ähnlich wie sich angetrunkene Männer an der Bar manch mal hartnäckig weiter an Frauen heranmachen, die absolut nichts von ihnen wissen wollen, fühlte sich diese Touristin offenbar aufgefordert, ihren Einsatz zu verdoppeln.
    »Einem Hund, der sich knurrend zurückzieht, würden Sie doch auch nicht nachlaufen«, versuchte ich es noch einmal.
    »Ich bin hier auf Urlaub und kann verdammt noch mal machen, was ich will«, erwiderte sie mit einer ärgerlichen Handbewegung.
    Ich wollte ihr gerade antworten, als ich sah, wie ein Mann ein kleines Mädchen auf JoJos Rücken heben wollte. Sicher wusste er nicht, dass er damit einen deftigen Schlag mit dem Schwanz auslösen konnte. Als der Mann das Kind hochhielt, wölbte JoJo den Rücken und präsentierte die Schwanzflosse. Der zu erwartende Schlag konnte das Mädchen durchaus ernsthaft verletzen.
    »Halt! Nicht!«, schrie ich.
    Der Vater erstarrte genau in dem Augenblick, in dem JoJo die Schwanzflosse schnalzen ließ. Paff! – und eine Gischtfontäne schoss in die Luft. Ich konnte nicht erkennen, ob jemand getroffen worden war oder nicht. Hatte das Kind etwas abbekommen? Jedenfalls schrie es. Dann beruhigte sich das Wasser und ich sah mit Erleichterung, dass der Vater das Mädchen gerade noch rechtzeitig weggezogen hatte.
    Ich bedeutete ihm, der aufdringlichen Frau und den anderen Beteiligten, mir zum Strand zu folgen. Ich zwang mich zur Ruhe und erklärte der anwachsenden Menge sehr eingehend die Warnzeichen, die JoJo gegeben hatte und die man im eigenen Interesse besser beachtete. Der Mann sagte, er habe seine Tochter doch bloß reiten lassen und selbst einen Blick auf JoJo werfen wollen. Viele der Anwesenden hatten den irreführenden Artikel in der Chicago Tribune gelesen und hielten JoJo für lammfromm. Andere waren in Aquarien gewesen und glaubten sich mit Walartigen auszukennen.
    »Wir sind doch schon mit Delfinen geschwommen«, sagte die Frau, die ich dringend gebeten hatte, sich von JoJo fernzuhalten. »Da gab es nie auch nur das kleinste Problem.«
    »Ja, aber das waren abgerichtete Delfine in Gefangenschaft«, gab ich zurück. »Sie müssen wissen, dass sich ein wild lebender Delfin ganz anders verhält.«
    Sie ließ nicht locker. Sie schnaubte, gestikulierte und sagte: »Also, ich habe schon an vielen solchen Schwimmprogrammen teilgenommen, aber dass mich ein Delfintrainer zurückpfeift, das ist mir noch nie passiert.«
    Ich biss mir auf die Zunge und sagte so neutral ich konnte: »Ich bin nicht JoJos Trainer. Ich bin sein Freund. Er sucht meine Nähe, weil er das möchte, und nicht, weil ich ihm dafür tote Fische zum Fraß hinwerfe. Noch einmal: Er ist wild und außerdem im Moment nicht ganz gesund.«
    »Sie wollen ihn doch bloß für sich allein! Keiner außer Ihnen soll etwas von ihm haben.«
    »Sie können glauben, was Sie wollen, nur halten Sie bitte einfach Abstand.« Nach einer kleinen Kunstpause ergänzte ich mit besonderer Betonung: »Zu Ihrer eigenen Sicherheit.«
    Aber jetzt wurde ich ernsthaft kribbelig und entfernte mich lieber. Offenbar wollte die Frau nicht begreifen, dass JoJo kein abgerichteter Schmusedelfin war, sondern ganz einfach tat, was er wollte.
    Und tatsächlich, ich hatte mich noch keine zwei Schritte entfernt, als sie bereits zum nächsten Versuch ansetzte. Es ist wirklich nicht zu glauben. Mir war klar, dass da mit Vernunft nichts zu machen war, also winkte ich JoJo auf die stillere Seite des Anlegers und gab ihm dort das Zeichen, sich davonzumachen, bevor doch noch etwas passierte. JoJo war immer noch lädiert und auf Abstand bedacht, aber zum Glück nahm er das Signal auf und schwamm vom Strand weg. Meine Freunde und viele Touristen hatten Verständnis für diese Maßnahme, andere murrten enttäuscht.
    »He, schicken Sie ihn nicht weg, die

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