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Jonathan Harkan und das Herz des Lazarus (German Edition)

Jonathan Harkan und das Herz des Lazarus (German Edition)

Titel: Jonathan Harkan und das Herz des Lazarus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Ahner
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Zunge.
    »Außerdem haben wir ja noch immer deine Wunderwaffe.«
    Er nickte. »Die gefährlichste von allen. Wer einen Schluck davon nimmt, wächst zu enormer Größe heran …«
    »Na wunderbar, dann Prost und her damit!«
    Ein Lächeln überflog Jonathans Lippen, als er sich vorstellte, wie die riesenhafte Eliane durch den Wald stapfte und alles niederwalzte.
    »Das Zeug ist zu gefährlich für Menschen.«
    »Und was dann? Wem geben wir es?«
    Die Frage der Fragen. Tatsächlich hatte er keine Ahnung, wie er den seltsamen Trank anwenden sollte.
    »Eine Spinne. Davon gibt es genug im Wald«, schlug Eliane vor und schüttelte sich bei dem Gedanken. »Oder nein … vielleicht lieber doch nicht.«
    »Selbst wenn du eine im Schnee findest, wäre sie wahrscheinlich steif gefroren. Außerdem müssten wir sie mitten zwischen Riots Männer bringen, sonst greift sie am Ende uns an.«
    »Bleiben nur Riots Wölfe.«
    »Die gehorchen ihrem Meister, das wäre zu riskant«, warf Jonathan ein – und lachte plötzlich laut auf. »Moment, ich hab’s!«
    Skeptisch hob sie die Brauen und sah ihn an, als ob er den Verstand verloren hätte. Jonathan verlor keine Zeit für Erklärungen. Er stieß einen Pfiff aus, der die Männer im Tal alarmierte. Sie rissen ihre Köpfe herum.
    »Da oben!«, schrie einer. »Die Kinder! Schnappt sie euch!«
    Zehn Männer stürmten gleichzeitig auf sie los. Eliane starrte Jonathan mit schreckgeweiteten Augen an. Er hielt sie fest.
    »Wir müssen in ihre Mitte, und genau da bringen sie uns hin«, flüsterte er.
    »Du spinnst doch«, brachte sie hervor. »Ich hoffe für dich, dass du einen guten Plan hast.«
    »Habe ich«, grinste er. »Er wird dir gefallen, versprochen.«
    Eliane zweifelte noch immer, doch die Würfel waren gefallen. Riots Männer hatten sie erreicht, packten sie und zerrten sie mit sich. Triumphierend schleppten sie sie hinunter ins Tal, hinein ins Herz der Finsternis. Der Marsch der Nachhut war fast vollständig zum Erliegen gekommen, und die Männer starrten mit einer Mischung aus Verwunderung und Verachtung auf sie herab. Ein Riese mit grauem Vollbart kam auf sie zu. Er schien das Kommando zu haben. Nervosität packte ihn, als er Jonathans Gesicht erkannte. Seine Lippen zuckten.
    »Die Kinder … das wird Riot nicht gefallen«, murmelte er.
    Jonathan richtete sich auf. »Ich will euren Anführer sprechen. Den Mann mit den langen Haaren – Seppuku. Ich habe eine Botschaft für ihn.«
    Der Mann mit dem Schnauzbart taxierte ihn nervös, griff aber zu seinem Funkgerät. Er ging abseits und sprach zu leise, als dass Jonathan ihn verstehen konnte.
    »Das ist ja wohl das Dämlichste, das ich je erlebt habe«, zischte Eliane ihm ins Ohr. »Die ganze Zeit rennen wir vor denen davon, und dann lassen wir uns freiwillig einfangen. Was hast du vor?«
    Jonathan musste ihr die Antwort schuldig bleiben, denn kurz darauf war der Lärm von Motoren zu hören, und zwei Geländewagen rasten durch den Wald auf sie zu. Mit einer harten Bremsung kamen sie vor ihnen zum Stehen. Seppuku stieg aus. Zornig nahm er Jonathan und Eliane in Augenschein.
    »Wer hat die beiden gefangen genommen?«
    »Niemand«, sagte der Bärtige. »Sie kamen von selbst zu uns. Sie sagen, sie haben eine Botschaft für dich.«
    Seppukus Blick flackerte wild. »Eine Botschaft? Das klingt interessant. Raus mit der Sprache!«
    Nervös spielte Jonathan mit der gläsernen Phiole in seiner Tasche. Es gelang ihm, den Deckel zu lösen. Vorsichtig jetzt. Er durfte nicht riskieren, die geheimnisvolle Substanz zu verschütten.
    »Komm näher, ich darf sie nur dir selbst sagen«, rief er.
    Seppuku ging auf ihn zu. Zwei Männer folgten ihm. Sie trugen Körbe mit wütend umherflatternden, roten Insekten bei sich. Jonathan bemühte sich, unbeeindruckt zu wirken, obwohl ihm beim Anblick der Rachenflammen kalt wurde.
    »Sag schon!«, bellte Seppuku. »Wie lautet deine Botschaft?«
    Erwartungsvoll schob er seine filzige Löwenmähne zur Seite. Es kostete Jonathan einige Überwindung, näher an ihn heranzugehen. Leise, kaum hörbar flüsterte er in sein Ohr:
    »Du solltest dich wirklich mal waschen.«
    Bevor Seppuku seiner Überraschung Luft machen konnte, hatte Jonathan die gläserne Phiole über seinem Kopf ausgeleert. Rasch trat er einige Schritte zurück.
    Jetzt verstand auch Eliane den Plan und brachte nur ein tonloses »Heiliges Kanonenrohr!« hervor. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder in Panik davonlaufen sollte.
    »Er hat mir die Haare nass

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