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Jones, Diana Wynne

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Titel: Jones, Diana Wynne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 04 Die Krone von Dalemark
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Maewen.
    Plötzlich fühlten sie sich ganz übermütig vor Erleichterung. Maewen kam es vor, als hätte ihr lange ein Splitter unter dem Fingernagel geschwärt, bis schließlich jemand kam und ihn ihr herauszog. Lachend nahm Mitt die Schale mit den Eiern und den Käse an sich. »Noch eins«, sagte er. »Ich wette, du hattest die Idee bei den Bergleuten aus den Geschichtsbüchern, oder? Als du ihnen sagtest, sie sollten streichen.«
    »Streiken«, sagte Moril und lachte, während er den Milchkrug nahm.
    Damit blieb für Maewen der Laib Brot übrig, und sie schoss aus der Tür und rief: »Streck! Streich! Streik!« Sie eilte durch die Bäume und schwenkte dabei das Schwert in der einen und den Laib Brot in der anderen Hand. »Wir haben das Schwert!«, rief sie.
    Mitt und Moril mussten ihr langsamer und behutsamer folgen, sonst hätten sie die Milch verschüttet oder Eier zerbrochen. Moril war wieder sehr ernst. »Was denkst du gerade?«, fragte Mitt.
    »Sie hat niemals von Noreth gehört«, sagte Moril. »Was also geschieht mit Noreth? Sie hat keinen Platz in der Geschichte.«
     

18.
    Navis war offensichtlich zu der Ansicht gelangt, im Tal seien sie sicher. Maewen ertappte ihn, wie er sich nach einem Bad im Steintrog wieder anzog. Während sie über das Feld zu ihm rannte, stieg Navis eilig in seine Sachen und war gerade rechtzeitig fertig, um sich verhalten zu können, als sei überhaupt nichts Ungewöhnliches gewesen. Hestefan hörte auf, seine Quiddern zu polieren, und kam gemächlich näher, um zu sehen, was los war. Als Mitt und Moril sie erreichten, sagte Navis gerade: »Auf jeden Fall sehr alt und es ist ohne Zweifel wert, dass man dafür den halben Abend fortbleibt. In Holand hatten wir zwar bemerkenswertere Schwerter in der Waffenkammer, aber wenn es wirklich zu einer Erhebung kommt, dann zählt wohl jede einzelne Klinge. Und Wend verbringt die Nacht im Haus seiner Schwester?«
    »Ist er denn nicht schon vor einer Weile zurückgekommen?«, fragte Mitt.
    »Er ist nicht mehr aufgetaucht, seit er mit den Ziegen hinters Haus ging«, antwortete Hestefan. »Hätten wir ihn sehen sollen?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Moril. »Vielleicht ist er fortgegangen.«
    Den ganzen Abend lang sahen sie keine Spur von Wend. Als er bei Einbruch der Nacht noch nicht wieder aufgetaucht war, teilten sich Mitt und Moril die in Butter gebratenen Eier, die sie für ihn aufbewahrt hatten. Maewen fühlte große Erleichterung, dass Wend nicht hinausgeeilt war und sie bei Navis und Hestefan verpetzt hatte. Navis hätte die Neuigkeit vielleicht gar nicht so schlimm aufgenommen, Hestefan jedoch wäre vor Zorn außer sich gewesen. Navis betrachtete Wends Abwesenheit als Zeichen, dass sie doch nicht in Sicherheit waren, und spannte ein Stück wegabwärts zwischen den Binsen einen Stolperdraht über den Pfad.
    Die Nacht verstrich jedoch ohne Zwischenfall. Sie erwachten im Morgengrauen und stellten fest, dass das von den Felsspitzen eingeschlossene Tal kleiner und verwilderter war als am Vortag. Weder den Garten noch die Obstbäume fanden sie noch vor. Maewen bemerkte die Veränderung als Erste, als sie sich im Steintrog baden wollte, bevor die anderen aufwachten. Der Trog jedoch war verschwunden. Wo er gestanden hatte, klaffte ein schlammiges Loch im Boden. Sie schaute sich nach der Kate um, doch wo sie gestanden hatte, sah Maewen nun ein Dickicht aus Holzäpfeln und wilden Kirschbäumen vor den Felsen, die von Dornensträuchern und Heckenrosen überwachsen waren. In dem Dickicht erkannte sie gerade noch die eingestürzten Wände eines kleinen Steinhäuschens.
    »Und Hühner sind auch keine mehr da«, sagte Navis und stellte sich neben sie. »Wir waren voreilig, alle Eier auf einmal zu essen.« Mittlerweile kamen auch die anderen bestürzt über das Feld gerannt. Navis wies mit dem Ellbogen auf Mitt. »Würdest du sagen, die Unvergänglichen hätten uns verlassen?«
    Mitt zuckte unglücklich mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    Hestefan stand am Schlammloch und strich sich den Bart, während er langsam in die Runde blickte. »Ich kenne mich hier nun aus«, sagte er. »Wir sind wirklich in Sturzbachau, und das…« – er wies auf das Schlammloch – »ist der Quell des Flusses Wassersturz. Ich habe hier schon früher einmal gelagert. Es heißt, der Adon habe sich einst längere Zeit in den Ruinen dort versteckt.«
    »Das wäre natürlich ein Hinweis auf die Echtheit des Schwertes«, sagte Navis und ging forschen Schritts

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