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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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Selmaredh sprach sehr theatralisch, der kleine Mr. Obilix fröhlich, heiter und mit viel Witz, und Mr. Ossulivan erzählte leise und geheimnisvoll, als wolle er seinen Piditoho-Schülern absichtlich ein wenig Angst einjagen. Mrs. Hobbingons hatte wie gewohnt eine strenge Miene aufgesetzt, aber hinter ihrer harten Fassade war doch ein recht weicher Kern, der gelegentlich auch einmal aufblühte.
    Dann fing auch sie an zu erzählen: „Liebe Schülerinnen und Schüler, willkommen zur heutigen Abendstunde.“ Sie nickte einmal höflich. „In genau dreizehn Minuten wird die Düsternacht eintreten, und zwar genau um Punkt zwölf Uhr. Bitte werft alle einen Blick auf eure Zeitmesser.“
    Die Kinder zogen ihre Ärmel zurück und hielten ihre Zeitmesser in die Höhe. Joshuas goldener Zeitmesser funkelte. Peter s war bronzefarben; er war so klein und unscheinbar wie eine ganz normale Uhr. Tom hielt sein Batman-Zeitmesser den beiden stolz unter die Nasen.
    „Seht mal, die gelbe Fledermaus leuchtet sogar ein wenig in der Dunkelheit…“
    „Ruhe bitte!“, rief Mrs. Hobbingons energisch dazwischen. „Schaut bitte alle auf euren Zeitmesser. Neben den großen Zeigern, die die Zomana-Zeit angeben, gibt es noch ein kleines, rundes Anzeigefeld. Einige von euch werden sich vielleicht schon gewundert haben, was es damit auf sich hat. Die Anzeige hat nur einen Zeiger und bei allen Zeitmessern muss dieser nun fast senkrecht nach oben stehen, nur einen Tick weiter links. Bei wem das nicht der Fall ist, der meldet sich jetzt bitte.“
    Ein kleiner, dicker Junge hob brav seinen Finger. Sein Name war Marvin Morbin.
    „Bei mir zeigt er nach unten“, sagte er und schüttelte den Zeitmesser hin und her.
    Mrs. Hobbingons ging zu ihm und nahm den Zeitmesser etwas genauer unter die Lupe.
    „Mr. Morbin, Sie haben ihn verkehrt herum an ihrem Handgelenk angebracht“, sagte die zweite Schuldirektorin, nahm den Zeitmesser ab und drehte ihn um. Im Hintergrund kicherten ein paar Mädchen. „Kinder, das ist kein Grund sich darüber lustig zu machen. Zeitmesser sind komplizierte, magische Apparate.“ Sie ging wieder nach vorn und fuhr fort. „Hört gut zu: Dieser eine Zeiger ist sehr wichtig! Wenn er nach ganz oben zeigt, dann beginnt die Düsternacht! Er zeigt an, wann sie eintritt und wie lange sie dauert. Alle sechs Tage kommt sie und daher sind auf dem Ziffernblatt auch nur sechs Zahlen abgebildet. Wenn der Zeiger nach ganz oben zeigt und die Düsternacht beginnt, dann ändert sich auch das Ziffernblatt selbst. Es zeigt dann sieben Ziffern an, denn die Düsternacht dauert immer genau sieben Stunden.“ Die alte Lehrerin warf kurz einen Blick auf ihren eigenen braunen Zeitenmesser. Dann schaute sie nach oben. „Sie beginnt jetzt jeden Moment…“
    Joshua hatte nicht einmal mehr die Gelegenheit , die letzten Sekunden mitzuzählen, da verwandelte sich der westliche Horizont plötzlich in eine pechschwarze Farbe, die schwärzer war als alles andere, was er bisher gesehen hatte…
    „Sie bricht immer vo n Westen herein“, erklärte Mrs. Hobbingons mit schaurigem Unterton.
    Die schwarze Flut er goss sich wie eine riesige Welle über das nächtliche Zomana. Die Kinder traten an die Brüstung heran und bestaunten das düstere Naturschauspiel, und nicht wenige von ihnen bekamen ein ganz beklommenes Gefühl im Magen, als die schwarze Wand mit rasanter Geschwindigkeit auf sie zurollte. Peters Hasenherz klopfte wie wild, und in Joshuas Bauch vermischten sich Neugier, Ehrfurcht und auch ein wenig Angst miteinander.
    „Ist ja co ol!“, sagte Tom mit offenem Mund und stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können.
    Die schwarze Woge kam rasch näher und legte alles in ihren dunklen Schatten. Am fernen Horizont, wo eben noch die Lichter einer Stadt glitzerten, war nun völlige Schwärze, als ob sie einfach vom Erdboden verschluckt worden wäre.
    Bald breitete sich die Dunkelheit auch über de m Wahanubusschloss aus. Der Eulensee, der die alte Schule umschloss, war nun ebenfalls pechschwarz. Vorher hatten die kleinen Schaumkronen gelegentlich noch gefunkelt und geglitzert, aber nun war unter ihnen alles schwarz, als ob sie von dem Turm ins Nichts starren würden. Der Nachthimmel über ihnen war vollkommen düster, aber die Sterne leuchteten noch schwach, was Joshua ein wenig beruhigte. Tom und Peter waren nur noch graue Gestalten, obwohl sie genau neben ihm standen. Die Türme der Schule waren kaum mehr zu sehen und nur noch

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