Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Gnom in seiner Hand und kratzte und biss. Joshua ließ ih n schnell zurück aufs Spielfeld fallen.
„Gut, schick die Bauern nur voran. Hier kommt Godzilla!“, sagte Tom vergnügt und griff sich eines der muskelbepackten, sechsarmigen Affenwesen, von welchem er glaubte, dass es das Pferd des Schachspiels darstellen würde und demnach auch über andere Figuren hinweg springen könnte.
Als Tom nach ihm greifen wollte, krabbelte der Affe seinen Arm hinauf und biss sich an seinem Ellenbogen fest. Tom schüttelte i hn mehrmals hin und her, bis das Äffchen zurück auf Spielfeld flog, und zwar direkt vor die Füße eines gegnerischen Kobolds. Das haarige Affenwesen war dem Kobold klar überlegen und hatte ihn nach einem kurzen Kampf besiegt. Er trommelte daraufhin mit allen vier Fäusten auf seiner Brust herum.
Tom stieß einen siegreichen Jauchzer aus.
„Das war aber kein erlaubter Spielzug. Pferde können gar nicht so weit springen“, sagte Joshua.
„Ja, aber das ist ein Affe“, sagte Tom lächelnd.
„Bist du sicher, dass wir das Spiel richtig spielen? Vielleicht sollten wir uns doch lieber erst einmal die Spielregeln durchlesen“, schlug Joshua vor.
„Ach was, das sagst du ja nur, weil du am Verlieren bist“, witzelte Tom.
Da Joshua kein Spielverderber sein wollte, machte er schließlich den nächsten Zug. Er setzte ein einäugiges Wesen, aus dessen Kopf mehrere Schlangen wuchsen, ein paar Felder nach vorn. Tom fackelte nicht lange und wollte daraufhin ein kleines , gefräßiges Monster mit säbelzahnlangen Hauern auf das Schlangenwesen ansetzen. Allerdings biss ihn das Monster zweimal in den Finger, so dass Tom vor Schmerz zurückwich.
„Aua!“, s tieß er aus und hielt sich den Finger, von dessen Kuppe ein kleiner, roter Bluttropfen hinunterlief. Das kleine Monster schaute grimmig nach oben und verschränkte selbstbewusst seine winzigen Arme.
„Dieses blöde Biest hat mich gebissen“, meinte Tom erbost und nuckelte an seinem pochenden Finger.
„ Das ist Zauberer-Schach, ihr müsst die kleinen Halbwesen durch eure Gedanken lenken“, sagte ein etwas älteres Mädchen und kam zu ihnen an den Tisch. „Habt ihr euch denn die Spielregeln gar nicht durchgelesen?“
Tom und Joshua schüttelten schweigsam ihre Köpfe. Als das Mädchen die beiden Jungs etwas genauer betrachtete, schoben sich ihre Braue n langsam zusammen.
„Sagt mal, seid ihr überhaupt schon in der dritten Jahrgangsstufe?“, fragte sie skeptisch. „Das Spiel darf man nämlich erst a b dem dritten Jahrgang spielen.“
Die beiden Jungs schwiegen sich an und ließen ihre Augenbrauen langsam nach obern wandern, was einer verneinenden Antwort gleichkam.
„Da lasst euch mal nicht von der Spieleaufseherin erwischen, aber keine Angst, ich werde euch nicht verpetzen.“
Anschließend setzte das Mädchen ihren Weg fort. Tom blähte die Backen auf, während Joshua sich die Oberseite des Deckels noch einmal anschaute.
„Spielerlaubnis ab dem dritten Jahrgang“, las Joshua vor. „Vielleicht sollten wir es lieber wieder zurückstellen.“
„Ach Quatsch“, sagte Tom kopfschüttelnd. „Was die kann, das können wir doch auch, aber vielleicht sollten wir vorher noch einen Blick in die Spielanleitung werfen.“
Joshua nickte, wobei es ihm bei der Sache nicht so ganz behaglich war.
Die Minuten verstrichen, während Tom und Joshua die Anleitung studierten. Zwischendurch versuchten sie , das gewonnene Wissen immer wieder anzuwenden, aber spätestens bei den Versuchen die Monster ausschließlich durch ihre eigenen Gedanken zu steuern, scheiterten sie. Das störte die beiden aber weniger, es gab auch so noch genügend Streitpunkte, über die sich Tom und Joshua noch nicht einig waren. Es ging um die unterschiedlichen Bewegungsräume der einzelnen Figuren oder um die Möglichkeit mehrere Figuren gleichzeitig zu setzen. Das Spiel schien weitaus komplexer als Schach zu sein und der Hinweis mit der Jahrgangsbeschränkung schien seine Berechtigung zu haben. Joshua kam mehr und mehr zu dem Schluss, dass sie das Spiel doch lieber wegpacken sollten, aber Tom wollte unbedingt weiterspielen.
Ungeduldig warteten die Monster auf dem Spielbrett und schauten gelegentlich nach oben zu ihren Spielführern , die streitend über der Anleitung hingen.
Nach einiger Zeit unternahm Tom den nächsten Versuch sein affenähnliches Wesen nur mit seinen Gedanken nach vorn zum Angriff zu bewegen. Er konzentrierte sich mit aller Macht darauf, aber alles was der
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