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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bacon
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»aber glauben Sie mir, es ist ein Schritt in die richtige Richtung.«
    »Und Sie halten den Weg nicht für zu … aggressiv?«
    »Die Welt ist deutlich aggressiver geworden, Captain S. Sie passen sich nur der Zeit an.«
    Captain Saubermann schwieg, als ob er noch immer nicht ganz überzeugt wäre.
    Meine Neugier regte sich, und ich beugte mich weiter vor. Was war das für ein Projekt, über das sie sprachen? Und wieso wollten sie es geheim halten? Nach allem, was ich über Captain Saubermann wusste, war er doch wirklich nicht der Typ, der die Medienaufmerksamkeit scheute.
    Vielleicht hatte ich mich ja etwas zu weit in den Raum gebeugt, denn für einen Augenblick war ich sicher, dass Fink mich entdeckt hatte. Seine riesigen blauen Augen schwenkten herum, bis ich dachte, sie sähen mich an. Ich sprang zurück und hielt mir die Hände vor die Brust, als ob ich so das Pochen meines Herzens dämpfen könnte. Hatte er mich gesehen? Konnte ein holographischer Kopf überhaupt so weit gucken ? Wie auch immer, ich hatte keine Lust, es herauszufinden. So leise wie möglich schlich ich rückwärts davon.
    *
    »Wo warst du so lange?«, fragte Milton, als ich endlich Sophies Zimmer wiedergefunden hatte. Aber weil er sich gerade den Mund mit Saubermann-Rauchfleisch voll gestopft hatte, klang es wie »O waße o ange?«
    Mein Herz pochte noch immer von Finks riesigem blauen Schädel. Ich hatte keine Ahnung, worüber er mit Captain Saubermann gesprochen hatte, doch ich beschloss, es für mich zu behalten.
    »Ich hab mich nur ein bisschen verlaufen«, sagte ich und reichte ihm das Geschichtsbuch. Zum Glück hatte ich auf dem Rückweg die Bibliothek doch noch gefunden.
    »Ich hab dir ja gesagt, das Haus ist verwirrend«, meinte Sophie. »Selbst ich verlaufe mich manchmal noch.«
    Milton fasste in die halb leere Saubermann-Rauchfleisch-Tüte neben sich auf dem Schreibtisch und nahm einen riesigen Bissen. »Bille auwa onem Auei?«
    Zu Deutsch: Willst du auch was von dem Rauchfleisch?
    Sophie blickte ihn angewidert an. »Hat dir nie jemand beigebracht, dass man mit vollem Mund nicht spricht?«
    Milton zuckte die Schultern. Er hatte dicke Hamsterbacken. »Oh, ahe di ecke o oll.«
    »Was?«
    Milton schluckte das Rauchfleisch herunter. »Schon, aber die schmecken so toll.« Er warf der Tüte Saubermann-Rauchfleisch einen bewundernden Blick zu. »Ehrlich, dein Dad macht das beste Rauchfleisch der Welt.«
    Sophie verdrehte die Augen. »Er macht das Zeug doch nicht selbst. Die klatschen bloß seinen Namen und sein Gesicht auf die Packung, sonst nichts.«
    »Egal«, meinte Milton und schob sich die nächste Handvoll in den Mund.
    Ein paar Stunden später bot Stanley an, uns nach Hause zu fahren, und Sophie bestand darauf, mitzukommen. »Falls es weitere Angriffe gibt«, sagte sie.
    Wir nahmen wieder den schwebenden SUV, obwohl wir diesmal am Boden blieben und Straßen benutzten. Nachdem er die Garage verlassen hatte, fuhr der SUV einen Waldweg hinab, an Überwachungskameras vorbei und über den Wallgraben. Stanley steuerte den Wagen durch das Sicherheitstor, und bald waren wir auf der Straße, die in die Stadt führte.
    Als wir an einer roten Ampel hielten, schaute ich aus dem Fenster und sah etwas, das mich wünschen ließ, wir hätten eine andere Strecke genommen.
    Meine Eltern.
    Sie waren in voller Superschurken-Montur. Mom trug ihren grünen Ganzkörper-Panzer und die schwarze Augenmaske. Dad hatte die schwere Silberbrille aufgesetzt, die er nur benutzte, wenn er dabei war, seine schrecklichen Pläne zu verwirklichen.
    Sie standen in der Nähe des Eingangs zu einem zweistöckigen Bürohaus. Auf dem Dach des Gebäudes war ein Schild angebracht, auf dem der Name der Firma stand: ChemiCo Labs, Inc.
    Meine Eltern hatten ChemiCo Labs am Abend zuvor erwähnt. Es war das Unternehmen, in dem zenoplyrische Säure gelagert wurde, diese tödliche Chemikalie, die ihnen helfen sollte, den Ort ausfindig zu machen, wo diese Rauch-Gestalten alle Schurken hinbrachten.
    Das war es also. Sie waren dort, um die Säure zu klauen.
    Ich rief mir Dads Blick ins Gedächtnis, mit dem er mich angesehen hatte, als ich ihn fragte, wie er an das Zeug rankommen wolle. Ach, uns wird schon irgendwas einfallen , hatte er gesagt. So wie uns eben immer was einfällt .
    Offensichtlich hatte er das hier mit dem Wort »irgendwas« gemeint.
    Das Gebäude war von einem hohen Maschendrahtzaun umgeben, der oben zusätzlich mit Stacheldraht besetzt war. Es schien, als ob meine

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