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Judith

Judith

Titel: Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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in einem tiefen Knicks versank, glühte ihr Gesicht vor Verlegenheit. Sie bedauerte, daß sie mit ihrem Gesuch um eine Scheidung solchen Wirbel verursacht hatte.
    Doch sie sah, daß der König lächelte. »Ich werde Euch vermissen«, meinte König Henry. »Und ich hoffe, daß Ihr bald wieder einmal bei Hofe sein werdet. «
    Gavin legte besitzergreifend einen Arm um die Schultern
    seiner Frau. »Ist es die Schönheit, die Ihr vermissen werdet, Majestät, oder den Klatsch, der durch sie entstanden ist? «
    Judith hielt erschreckt die Luft an. Doch der König lachte.
    »Beides«, sagte er. »Ich muß zugeben, daß ich kaum eine so interessante Ehe wie Eure erlebt habe. «
    Gavin stimmte in sein Lachen ein. »Dann müßt Ihr auf Stephen achtgeben, Majestät. Ich habe gerade gehört, daß seine schottische Braut in der Hochzeitsnacht zum Messer gegriffen hat. «
    »Wurde er verletzt? fragte der König besorgt.
    Gavin grinste. »Aber die junge Dame hatte Grund für ihren Zorn. Schließlich kam Stephen drei Tage zu spät zur Hochzeit. «
    Der König schüttelte ungläubig den Kopf. »Man muß ihn bedauern«, meinte er. »Aber wenigstens ist ein Montgomery jetzt glücklich. «
    Gavin zog Judith an sich. »Ja, Majestät. «
    Schließlich stiegen sie auf ihre Pferde und winkten den Leuten zu, die an der Treppe standen und Tücher schwenkten. Sie hatten gehört, daß Lilian Chatworth schon früh am Morgen den Hof mit ihrem Gefolge verlassen hatte. Und alle waren der Meinung, daß sie ihre Niederlage nun akzeptierte.
    Nur einer hatte Zweifel. Alan Fairfax. Er wußte, daß sie Rachepläne schmiedete.
    Als die Montgomerys mit ihrem Gefolge die Burg verlassen hatten, stieg er auf sein Pferd und folgte ihnen in sicherem Abstand.

30. Kapitel
    Sie waren drei Tage unterwegs, als sie an einen schönen See kamen. Das Ufer war mit Bäumen beschattet, die ihre Äste weit über das Wasser reckten.
    Gavin und Judith nahmen dort ein Bad. Sie tollten wie Kinder im Wasser, bis sie schließlich erschöpft zum Ufer zurückschwammen.
    »Judith«, murmelte Gavin, als er sie an sich zog. »Du bist daran schuld, daß ich meine Pflichten völlig vergesse. Ich kann nur immer an dich denken. Ich vernachlässige meine Männer auf das schmählichste. «
    »Ich bin es auch nicht gewöhnt, von dir so verwöhnt zu werden. « Judith hauchte Küsse auf seine nackte Schulter.
    »Reize mich nicht. Ich muß ins Lager zurück. «
    Judith seufzte. Doch sie folgte Gavin. Er kleidete sich in großer Hast an und wartete dann auf sie.
    Judith merkte seine Ungeduld. »Geh schon vor, ich komme gleich nach! « sagte Judith.
    »Ich weiß nicht… Ich möchte dich nicht allein lassen. «
    »Was soll mir hier passieren? « Judith lachte ihn aus.
    Gavin umarmte sie und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuß. »Ich bin zu besorgt. Aber nachdem ich einmal Angst haben mußte, dich zu verlieren, kann ich nicht anders. Also gut, ich gehe vor. Aber halte dich nicht zu lange auf. «
    Judith ließ sich Zeit, und sie genoß die Ruhe. Auch als sie fertig war, blieb sie noch unter der Trauerweide sitzen.
    Doch sie war nicht allein. Nicht weit von ihr entfernt stand ein Mann, der ihr schon von London her gefolgt war. Judith ahnte nichts davon.
    Alan Fairfax hatte sich immer diskret im Hintergrund gehalten. Wenn er Judith sicher in den Mauern der Burg wußte, wollte er sein Geleit aufgeben. Er wußte nicht, was ihn dazu trieb.
    Alan war so in Gedanken versunken, daß er die Schritte hinter sich nicht hörte. Dann traf ihn ein gewaltiger Schwerthieb. Ohne einen Laut von sich zu geben, fiel er zu Boden.
    Judith wurde eine Kapuze über den Kopf gestülpt. Man fesselte ihre Arme, als sie sich zur Wehr setzte. Der dicke Stoff erstickte ihre Schreie.
    Jemand warf Judith über die Schulter. Sie konnte nichts sehen, und das Blut rauschte ihr so laut in den Ohren, daß sie nicht richtig verstehen konnte, ob es wirklich Lilian Chatworth’ Stimme war, die sie da hörte.
    »Laß ihn liegen! Ich werde Gavin berichten, daß sie fort ist. Dann wird er wieder zu mir kommen. «
    Lilian Chatworth gab dem Mann einen Beutel mit Geld. Er warf Judith vor sich über den Pferderücken und ritt los.
    Alan wachte einige Zeit später auf und wußte nicht, wo er war. Sein Kopf dröhnte, und er mußte sich an einem Baum stützen, weil seine Knie versagen wollten. Als sein Blick sich langsam klärte, fiel ihm Judith ein, und er wußte, daß er Gavin benachrichtigen mußte.
    Taumelnd ging er zu dem Lagerplatz. Gavin

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