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Judith

Judith

Titel: Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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näher.
    Wieder stieß Gavin einen Fluch aus. Verdammt, er hatte seine Männer völlig vergessen. Welche Macht hatte diese kleine Hexe über ihn, daß ihm das passieren konnte. Seine Leute ritten durch den Regen und waren wahrscheinlich hungrig. Auch wenn er mit Judith gern eine Liebesstunde gehabt hätte, seine Männer kamen zuerst.

12. Kapitel
    Nach einem langen erquickenden Schlaf wachte Gavin am nächsten Morgen früh auf. Er hatte schöne Träume gehabt, und in diesen Träumen hatte Judith in seinen Armen gelegen.
    Hastig kleidete er sich an. Ihm war heute danach zumute, sein ihm angetrautes Weib für eine Liebesstunde zu erobern. Gavin brach im Garten eine Rose und ging damit zu Judiths Gemach.
    Leise öffnete er die Tür. Judith lag noch auf ihrem Lager und schlief. Gavin legte die Rose auf die Decke und schob eine Locke aus Judiths vom Schlaf geröteten Gesicht.
    Ihre schlafwarme Haut reizte ihn zu weiteren Zärtlichkeiten, bis Judith die Augen aufschlug. »Träume ich noch? « murmelte sie schlaftrunken.
    Gavin schlang die Arme um sie. »Nein, ich bin es wirklich. « Seine Hand tastete unter die Decke und zu ihren Brüsten. Er wußte, daß es nicht recht war, ihre Schlaftrunkenheit auszunutzen, aber seine Sehnsucht nach dieser Frau war zu groß.
    »Judith, süße Judith«, flüsterte er. Er spürte, wie sich ihr Körper ihm entgegenbog.
    Wie immer wurde Judith schwach, wenn Gavin so liebevoll zu ihr war. Zu lange hatte sich ihr Körper nach ihm gesehnt, und so konnte sie ihm nicht widerstehen, obwohl sie sich gestern wieder geschworen hatte, ihm mit Mißachtung zu begegnen.
    »Herrin! « Joan kam ins Zimmer. Sie blieb wie angewurzelt stehen, als sie Gavin sah. »Verzeiht, ich wußte nicht, daß Ihr beschäftigt seid. Aber es ist schon spät, und unten warten Leute auf euch, Herrin. « »Sag ihnen, daß sie warten müssen«, knurrte Gavin. Er hielt Judith fest, als sie sich erheben wollte.
    Joan floh aus dem Zimmer, als sein finsterer Blick sie traf. Gavin drückte Judith in die Kissen und preßte seine Lippen in einem wilden, fordernden Kuß auf ihren Mund.
    Als er merkte, wie sich ihre Lippen bereitwillig öffneten, zog er die Decke von ihrem Körper. Seine Augen verdunkelten sich vor Begierde, und er machte Anstalten, sich auszuziehen.
    Da wurde die Tür geöffnet. »Mein Lord… «
    Gavin fuhr herum. Ein Knabe stand in der Tür mit einer Papierrolle in der Hand. Ängstlich duckte sich der Bote unter dem zornigen Blick, der ihn traf.
    »Ich… ich habe eine wichtige Nachricht für Euch, Herr«, stammelte er. Dann senkte er die Augen verlegen vor Judiths Nacktheit.
    Judith zog die Decke über sich. Gavin riß dem Knaben die Rolle aus der Hand und warf sie Judith zu. »Mach, daß du fortkommst«, fuhr er den Boten dann an. »Und ich will keine Störung mehr, verstanden? «
    Wie von Furien gehetzt rannte der Knabe hinaus. Gavin machte eine unwillige Handbewegung, und sein Atem ging schwer. »Lies das! « befahl er. Judith nahm die Rolle und öffnete sie. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Gavin sah es mit Besorgnis. »Schlechte Nachrichten? « wollte er wissen.
    Als Judith ihn anblickte, stockte ihm der Atem, denn er sah wieder die eisige Kälte in ihren Augen. Sogar Haß.
    »Was bin ich doch für eine Närrin«, stieß sie hervor, als sie ihm das Papier entgegenschleuderte. Sie zog sich die Bettdecke bis ans Kinn und rückte so weit fort von Gavin wie möglich.
    Er nahm das Papier und las:
    Mein Geliebter,
    ich sende Dir heimlich diesen Brief, um Dir noch einmal zu sagen, wie sehr ich Dich liebe.
    Morgen werde ich die Frau von Edmund Chatworth. Bete für mich und denke an mich, so wie ich auch immer an Dich denken werde.
    Vergiß nicht, daß Dir mein Herz und mein Leben gehören. Ohne Deine Liebe bin ich nichts. Ich sehne die Zeit herbei, wo ich wieder ganz die Deine sein kann.
    In inniger Liebe Lilian
    Ohne einen Blick auf Judith zu werfen, stand Gavin auf und ging zur Tür.
    Die nächsten Tage waren für Gavin die Hölle. Judith tat so, als sei er Luft für sie. Und je mehr sie ihm auswich, desto wütender wurde er.
    Judith hatte soviel geweint, daß sie sich ganz elend fühlte. Alles war noch schlimmer, weil ihr Körper sich nach Gavin sehnte.
    Die Dienerschaft hatte es sich angewöhnt, sich auf Zehenspitzen ihrem Herrn und ihrer Herrin zu nähern. Auch Joan sprach ihre Herrin nur im Flüsterton an.
    »Lord Gavin bittet Euch, zu ihm in die große Halle zu kommen. «
    »Ich denke nicht daran! « fuhr

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