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Judith

Judith

Titel: Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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du mich jetzt schlagen? «
    Er fuhr zu ihr herum und sah Tränen in ihren Augen glänzen. »Meine süße Judith… « Er bedeckte ihre Hand mit leidenschaftlichen Küssen. »Warum fürchtet sich ein so liebliches Wesen vor Männern? «
    »Verzeiht. Ich kenne ja kaum einen Mann… «
    »Lächle, meine Holde. Sag mir, was ich dir schenken soll. Du sollst es bekommen. «
    Sofort sah Judith auf. »Ich würde gern ein besseres Gemach für meine Mutter haben«, sagte sie mit fester Stimme. »Vielleicht in der Nähe meines Zimmers. «
    »Mein Lord«, mischte sich Sir Arthur ein, der zu Judiths Rechten saß. Ihm war kein einziges Wort des Gesprächs entgangen. »Im vierten Stock können wir Lady Helen nicht gut genug bewachen. «
    Walter runzelte die Stirn. Er wollte diese Frau, die so scheu und unschuldig war, um jeden Preis haben. Und es mißfiel ihm, vor ihr ermahnt zu werden.
    Arthur merkte sofort, daß er einen schwerwiegenden Fehler gemacht hatte. »Ich dachte nur an die Sicherheit der Lady«, erklärte er schnell. Er wandte sich an Judith. »Wenn Ihr nur einen Mann zum Schutz Eurer Mutter hättet, wen würdet Ihr wählen? «
    »John Bassett«, sagte sie ohne zu zögern. Ich bin dann ohne Hilfe, wenn ich die Flucht durchführen will, dachte sie. Sir Arthur sah sie an, als könnte er ihre Gedanken lesen.
    »Eine großartige Idee«, meinte Walter. »Das ist wirklich dein Wunsch? «
    Judith fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Aber ich habe ohne John vielleicht auch mehr Freiheit, sagte sie sich. »Ja, mein Lord. Ich weiß, daß meine Mutter bei John in besten Händen ist«, flüsterte sie errötend.
    »So, nun wenden wir uns heiteren Dingen zu. Wollen wir morgen auf eine Jagd gehen? «
    »Jagd? Ich… ich würde gern einen Wunsch äußern, wenn ich darf. Lacht mich bitte nicht aus. « Judith starrte auf ihre Hände.
    »Aber nein. Sprich nur. « Walter lächelte sie an.
    »Ich habe noch nie eine so alte Burg wie diese hier gesehen. Ich würde sie mir gern ansehen. Die Ställe, die Quartiere und sogar die Molkerei. «
    »Ich werde dir morgen alles zeigen. Das ist ein bescheidener Wunsch. « Seine Augen bohrten sich in ihre. Doch Judith senkte verwirrt die Lider.
    »Ich bin sehr müde. Würdest du mich entschuldigen? « bat sie mit süßer Stimme.
    »Dein Wille ist mir Befehl. « Walter erhob sich und reichte ihr die Hand.
    Judith warf John, der mit vor der Brust verschränkten Armen hinter ihr stand, einen schnellen Blick zu. »Ich möchte kurz mit meinem Begleiter sprechen«, sagte sie, und ehe Walter etwas erwidern konnte, faßte sie John am Arm und zog ihn mit sich.
    »Du wirst jetzt auf meine Mutter aufpassen. Ich sorge für mich selbst. «
    »Das werde ich nicht zulassen. Lord Gavin… «
    »Still. Niemand soll hören, was wir sprechen. Meine Mutter muß aus dieser feuchten Kammer heraus, ehe sie krank wird. «
    »Dieser Mann frißt Euch mit seinen Blicken. Er will Euch… «
    Judith warf kühl den Kopf in den Nacken. »Ich weiß auf mich zu achten. Sei unbesorgt. «
    John wollte aufbegehren, aber da trat Walter neben Judith und reichte ihr den Arm. »Ich begleite dich zu deinem Gemach. «
    Als Judith mit Joan allein war, hörte sie ihre Dienerin kichern.
    »Ihr seid großartig gewesen. « Joan schüttelte den Kopf. »Woher kennt Ihr den Trick, mit dem Fingernagel Tränen aus den Augen zu quetschen? «
    Judith stieß schwer die Luft aus. Joans Worte erinnerten sie an eine Szene, die sie am liebsten aus ihrem Gedächtnis gestrichen hätte. Lilian und Gavin im Garten.
    »Von einer Frau, die ihre Umwelt täuscht«, sagte sie knapp.
    Joan half ihrer Herrin aus dem Kleid. »Und habt Ihr mit den Tränen erreicht, was Ihr wolltet? «
    »Meine Mutter bekommt ein besseres Gemach, und sie wird John als persönlichen Schutz haben. «
    »Das ist gut. «
    »Ich muß künftig nur unter vier Augen mit Lord Demari reden. Dieser Sir Arthur darf nicht in der Nähe sein. « Judith sah nachdenklich vor sich hin.
    »Das wird schwierig sein«, meinte Joan. Sie begann das herrliche Haar ihrer Herrin zu bürsten. »Ich werde mich morgen umhören, um zu erfahren, wo man unseren Lord Gavin versteckt hält. «
    Dienerin und Herrin trennten in diesem Moment keine Standesunterschiede mehr. Sie waren Verbündete.
    Walter und Arthur standen in der Halle. Die Tische waren abgeräumt worden, und ihre Bewaffneten machten es sich auf ihren Strohmatratzen gerade für die Nacht bequem.
    »Ihr traue ich nicht«, raunte Arthur.
    »Wie kannst du das

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