Judith
behandelt? «
Er lachte nur. »Du spielst deine Rolle gut, aber vergiß nicht, daß du mit dem Feuer spielst und dich verbrennen kannst. Glaubst du, daß ich diesen Schwächling Demari fürchte? Mit ihm werde ich leicht fertig. Was meinst du, wessen Idee es war, deine Ehe mit Montgomery zu annullieren? «
Judith hörte auf sich zu wehren und starrte ihn an.
»Na endlich habe ich deine ungeteilte Aufmerksamkeit«, sagte Arthur grinsend. »Hör mir gut zu. Walter wird dich zuerst haben. So ist es abgemacht. Aber dann bekomme ich dich. Er hat sowieso genug vor dir, wenn er erreicht hat, was er wollte. Er wird sich andere Weiber suchen, und du gehörst dann mir. «
»Eher würde ich mit einer Schlange ins Bett gehen«, zischte sie.
Seine Finger gruben sich tief in ihr Fleisch. »Um deine Mutter zu retten? « fragte er mit einem gefährlichen Unterton. »Du hast schon viel für sie gefordert. Jetzt auch die Freiheit? «
»Das werde ich Euch nie sagen! «
Wieder riß er sie grob an sich. »Bist du so sicher? Du fühlst dich wohl sehr stark, weil dieser Narr Demari dir aus der Hand frißt. Ich werde dir beibringen, wer hier zu befehlen hat. «
»Was meint Ihr damit? «
»Du wirst es früh genug erfahren… «
Judith spürte, wie sich vor Angst ihr Magen umdrehte. »Was habt Ihr vor? Wollt Ihr meine Mutter foltern und quälen? «
»Nein, das reicht mir nicht aus. Ich denke nur an einen Spaß. Es würde mir gefallen, zu sehen, wie du dich windest. Und wenn du genug haben wirst, dann bist du bereit, in mein Bett zu kommen… «
»Niemals! «
»Nicht so hastig. « Er gab sie so plötzlich frei, daß Judith gegen die Wand taumelte. »Ich muß gehen. Vergiß nicht, was ich dir gesagt habe. «
Als sie wieder allein war, stand Judith noch eine Weile an die Wand gelehnt da und versuchte, sich zu beruhigen. Dann ging sie mit schleppenden Schritten zu ihrem Gemach.
Sie zuckte erschreckt zusammen, als sich die Gestalt eines Mannes aus den Schatten löste. Eine Laute hing über seiner Schulter, und er bearbeitete seine Fingernägel gerade mit einem Messer.
Sie kümmerte sich sonst nicht um die Leute, die in der Burg waren. Aber da sie sicher war, daß dieser Mann ihr Gespräch mit Arthur Smiton belauscht hatte, sah sie sich ihn genauer an.
Sie zuckte beinahe zurück, als ihr aus seinen Augen Haß entgegenblitzte. Unwillkürlich preßte sie eine Hand auf den Mund, um einen Aufschrei zu ersticken.
Dann warf sie sich herum und rannte in ihr Zimmer. Dort warf sie sich am ganzen Körper zitternd auf ihr Bett.
Joan war sofort bei ihr und strich ihr übers Haar. Die beiden Frauen waren sich in den vergangenen Tagen noch näher gekommen.
»Herrin, was hat er Euch angetan? «
»Gavin hatte recht, als er sagte, daß ich besser zu Hause geblieben wäre«, schluchzte Judith.
»Um zu nähen und zu sticken? « Joan wollte ihre junge Herrin ablenken, und es gelang ihr auch.
Judith setzte sich auf und lächelte. »Es ist gut, daß du mich aus meinem Selbstmitleid reißt. Hast du Gavin gestern abend etwas zu essen gebracht? «
»Ja. «
»Und wie ging es ihm? «
»Er war noch schwächer. «
»Was soll ich nur tun? « Judith starrte traurig vor sich hin.
»Wie lange wird es noch dauern, bis sein Bruder kommt? Ich muß versuchen, ihn aus diesem Loch herauszuholen. Aber wie soll ich das anstellen? «
»Das weiß nur der Himmel«, seufzte Joan.
An diesem Abend verhielt sich Walter Demari anders als sonst.
Und Judith spürte seine prüfenden, fast mißtrauischen Seiten blicke genau, obwohl sie sich nichts anmerken ließ. »Schmeckt Euch das Essen? « fragte Arthur Smiton.
Sie nickte nur und sah ihn dabei nicht an.
»Dann will ich hoffen, daß Euch auch die Unterhaltung gefällt, die wir uns für diesen Abend ausgedacht haben. «
Judith wollte fragen, was er damit meinte. Aber der lauernde Unterton in seiner Stimme ließ sie schweigen.
Arthur lehnte sich vor und sah zu Walter Demari hinüber. »Meinst du, daß es Zeit ist? «
Demari gab den beiden bewaffneten Männern an der Tür einen Wink. Und Judith sah, wie die beiden Wachtposten verschwanden.
Der Bissen quoll ihr im Mund, und sie mußte einen Schluck Wein nehmen, um das Essen hinunterzuspülen. Sie ahnte, daß Arthur Smiton etwas Teuflisches im Sinn hatte, und sie wünschte sich, stark genug zu sein für das, was auf sie wartete.
Nervös sah sie sich in der Halle um. Sie entdeckte den Mann mit der Laute, der ihr im Gang begegnet war und der sie so haßerfüllt
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