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Judith

Judith

Titel: Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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täuschen lassen. Nun stecke ich ebenso tief in der Geschichte wie du. Was meinst du, wen Lord Walter verantwortlich macht, wenn seine Pläne zunichte gemacht werden? Wenn er erkennt, daß er dich nicht bekommen wird? «
    »Soll ich jetzt etwa Mitleid mit Euch haben? « fragte Judith. »Es war Euer Plan, mein Leben zu zerstören, und nicht nur meines! «
    »Ich wollte deinen Besitz und Walter deinen schönen Körper. « Arthur hielt inne und sah auf sie hinunter. »Obwohl du mich inzwischen auch sehr reizt. «
    »Und wie wollt Ihr Euch aus dem Intrigennetz herauswinden? « fragte Judith.
    »Nun, es gibt nur noch eine Möglichkeit für mich. Deine Ehe muß annulliert werden. Da du nicht vor den König treten wirst, lege ich dir ein Schreiben zum Unterzeichnen vor, in dem du um die Auflösung deiner Ehe mit Gavin Montgomery bittest. «
    Judith fuhr aus dem Stuhl hoch, in den er sie gedrückt hatte. Die Übelkeit nahm ihr fast die Sinne. Sie wankte zu der Waschschüssel und übergab sich. Als sie zu Atem gekommen war, wandte sie sich Arthur Smiton wieder zu.
    »Verzeiht. Mit scheint der Fisch gestern abend nicht bekommen zu sein. «
    Arthur goß ihr verdünnten Wein in einen Becher. Judith nahm ihn mit bebenden Händen entgegen.
    »Du bist schwanger«, stellte er fest.
    »Nein! « log Judith.
    Sein Gesicht wurde grimmig. »Soll ich eine Hebamme rufen und dich untersuchen lassen? «
    Judith starrte auf ihren Becher und schüttelte den Kopf.
    »Also ist eine Auflösung eurer Ehe auch nicht möglich«, fuhr er fort. »Mir wäre nie in den Sinn gekommen, daß sich schon so schnell ein Kind ansagen könnte. Ich fürchte, wir geraten immer tiefer in Schwierigkeiten. «
    »Werdet Ihr zu Walter gehen? Es ihm sagen? «
    Wütend stieß er die Luft aus. »Für welchen Idioten hältst du mich? Er glaubt, daß du rein und unschuldig bist und redet nur davon, dich zu lieben und mit dir sein Leben zu verbringen. Er käme nie auf die Idee, daß du zweimal so schlau bist wie er. «
    »Ihr redet zuviel«, meinte Judith. Eine neue Übelkeitswelle stieg in ihr auf. »Was wollt Ihr von mir? «
    Sein Blick drückte Bewunderung aus. »Du bist so klug wie schön. Ich würde dich gern für mich haben. « Er lächelte eine Sekunde lang. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst. »Walter wird es bald herausfinden, das mit dem Kind. Es ist nur eine Sache der Zeit. Wäre es dir ein Viertel der Revedoune-Ländereien wert, wenn ich dir zur Flucht verhelfe? «
    Judith dachte in Windeseile nach. Das Land bedeutete ihr nicht viel. War Arthur Smiton eine sicherere Chance, als auf Stephen zu warten? Wenn sie sich aber weigerte, würde er sie verraten, und ihr aller Leben wäre keinen Deut mehr wert.
    »Ja, ich gebe Euch mein Wort. Wenn wir alle fünf in Sicherheit sind, gehört Euch ein Viertel der Ländereien. «
    »Ich kann nicht für alle fünf garantieren… «
    »Alle, oder es wird nichts aus diesem Handel! «
    »Also gut. Ich brauche aber Zeit, um solche Dinge zu planen. Und du mußt jetzt an die Mittagstafel. Lord Walter würde ärgerlich sein, wenn du nicht an seiner Seite sitzt und ihn anbetest. «
    Als sich die Tür von Arthur Smitons Gemach hinter ihnen, schloß, ahnte keiner von beiden, daß die zerlumpte Alte aus ihrem Versteck unter dem Bett kroch.
    Sie humpelte zu der Öllampe auf dem Tisch und betrachtete die Silbermünzen, die sie in ihrer Hand hielt. Ihr Lohn von Sir Arthur. Aber was würde Lord Demari erst dafür geben, wenn sie ihm berichtete, was sie eben gehört hatte!
    Es war von Ländereien die Rede gewesen. Von Flucht und von einem Kind. Besonders das schien sehr wichtig zu sein. Das begriff selbst die Alte.
    Judith saß still an einem Fenster der großen Halle. Sie trug ein hellgraues Unterkleid und darüber ein Gewand aus dunkelrotem feinen Wollstoff. Die Ärmel waren mit grauem Pelz abgesetzt.
    Der Sonnenball neigte sich dem Horizont zu, und die Schatten in dem großen Saal wurden immer tiefer. Nur allmählich wich die Anspannung von Judith.
    Noch einen Tag, dann würde Stephen hier sein und alles gut werden. Sie hatte Lord Walter seit dem Mittagsmahl nicht mehr zu Gesicht bekommen. Er hatte sie zu einem Ausritt eingeladen, war dann aber nicht erschienen, um sie abzuholen. Judith vermutete, daß ihn irgend etwas aufgehalten haben mußte.
    Trotzdem machte sie sich Gedanken, als die Sonne untergegangen war und die Tische für das Abendessen gedeckt wurden.
    Weder Walter noch Arthur ließen sich blicken, und sie bat Joan, sich einmal

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