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Judith

Judith

Titel: Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hätte das schreckliche Folgen für uns alle gehabt. «
    »Was mich betrifft, wäre dir das vielleicht gut zustatten gekommen. «
    Sie wich zurück. »Ich will nicht mit dir streiten. Laß uns darüber sprechen, wenn wir wieder in Freiheit sind. Ich habe Stephen gesehen… «
    »Hier? « Gavin fuhr mit einen Ruck hoch. Die Decke fiel von seiner nackten Brust. »So rede endlich! « forderte er.
    »Er war hier«, berichtete sie. »Er ist zu seinen Leuten zu rück… «
    »Und was ist mit meinen Bewaffneten? Was tun sie? Lagern sie nicht mehr vor der Burg? «
    »Ich weiß es nicht. Danach habe ich ihn nicht gefragt. «
    »Natürlich nicht! « Seine Stimme troff vor Hohn. »Wann wird er wiederkommen? «
    Judith beherrschte ihren Ärger über sein Verhalten. »Ich hoffe morgen. «
    »Warum bist du hier unten? Wenn wir nur noch einen Tag auf unsere Rettung warten müssen, solltest du nicht soviel aufs Spiel setzen. «
    Judith biß die Zähne zusammen. »Kannst du mir nichts als Vorwürfe machen? Ich bin in diese Hölle gekommen, weil man dich hier festhält. Ich habe viel riskiert, um zu sehen, ob man dich auch anständig behandelt. Und du hast nichts anderes im Sinn, als mich zu beschimpfen. Ich möchte wirklich wissen, wann du einmal zufrieden bist. «
    Er starrte sie an. »Man läßt dir hier viel Freiheit, nicht wahr? Man läßt dich gehen, wohin du möchtest. Woher soll ich wissen, daß Demari nicht oben auf dich wartet? « Er packte ihre Hand. »Belügst du mich? «
    Mit blitzenden Augen machte sie sich von ihm los. »Deine Gemeinheit ist ungeheuerlich! Wie kannst du es wagen, mich eine Lügnerin zu nennen? Du bist es gewesen, der mich von Anfang an belogen hat! Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, daß ich versuche, dir zu helfen! Vielleicht würde ich mehr Achtung bei Walter Demari finden? Ich hätte besser ihn zum Mann genommen, statt von dir wie die niedrigste Leibeigene behandelt zu werden! «
    »Ich dachte es mir doch«, meinte Gavin grimmig.
    »Ja! Das sieht dir ähnlich! « Judith sprach jetzt ganz ruhig, weil sie ihm keine Genugtuung geben wollte.
    »Herrin! « mischte sich Joan ein. »Wir müssen gehen. Wir sind schon viel zu lange hier unten. «
    Judith nickte und erhob sich.
    »Wer wartet an der Kellertreppe auf dich, um dich in dein Gemach zu begleiten? « knurrte Gavin.
    Judith warf ihm nur einen Blick zu. Sie war zu wütend, um ein Wort zu sprechen.
    «Lady Judith! « drängte Joan.
    Als sie die Tür hinter sich schlossen, raunte sie Judith zu: »Es ist nicht gut, mit einem Mann zu diskutieren, wenn er von Eifersucht zerfressen wird. «
    »Eifersucht! « fuhr Judith auf. »Man müßte ja Liebe füreinander empfinden, wenn man von Eifersucht reden will. Aber ich bin ihm völlig gleichgültig. « Sie zog die Kapuze wieder über ihr Haar.
    Joan wollte gerade etwas erwidern, als sie plötzlich starr vor Schreck wurde. Judith schrie leise auf, als sie erkannte, warum.
    Arthur stand vor ihnen, die Hände in die Hüften gestützt, die Beine gegrätscht. Mit finsterer Miene sah er die beiden Frauen an.
    Judith duckte sich leicht und preßte sich an die Wand, weil sie hoffte, er hätte sie nicht gesehen. Doch er war mit ein paar Schritten bei ihr und packte sie am Arm.
    «Lady Judith, ich will Euch sprechen! «
    Die drei Treppen bis zu seinem Zimmer waren der längste Weg, den Judith jemals zurückgelegt hatte. Ihre Knie zitterten und wollten sie kaum tragen. Aber was noch schlimmer war: die Übelkeit, unter der sie sonst nur am Morgen litt, würgte sie jetzt J auch.
    Habe ich jetzt Stephens Pläne zunichte gemacht? Diese Frage quälte sie. Sie wagte kaum, sich vorzustellen, was passieren würde, wenn die Rettung nicht rechtzeitig kam.
    »Du bist eine Närrin! « sagte Arthur, als sie allein in seinem Gemach waren.
    »Das habt Ihr schon einmal zu mir gesagt! « Judith hoffte, daß er ihr die Angst nicht anmerkte.
    »Du gehst am hellichten Tag zu ihm! Kannst du nicht auf die Dunkelheit warten? «
    Judith hielt den Kopf gesenkt, den Blick auf ihre Hände gerichtet. Sie wollte ihn nicht durch eine trotzige Haltung herausfordern.
    »Was wolltest du in dem Verlies? Deinem Herrn Gemahl deinen Haß ins Gesicht schreien? Wie willst du aus diesem Lügennetz herausfinden? «
    Ihr Kinn ruckte hoch. »Ich sage nichts. «
    Seine Augen verengten sich. »Wir werden ihn foltern. Und hast du deine Mutter vergessen? Ich habe gleich gewußt, daß ich dir nicht trauen kann. Und doch habe ich mich durch deine schöne Larve

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