Judith
dich gut fühlst. Aber es scheint nicht in meiner Macht zu liegen. «
Ich bin wirklich zu launisch, dachte Judith. »Ja, ich tanze mit dir«, sagte sie.
»Wir könnten auch in den Garten gehen. Es ist eine milde Nacht«, schlug Gavin vor.
Sie zögerte nur kurz. Dann nickte sie lächelnd. Sie hatten kaum die Pforte hinter sich geschlossen, da riß er sie in seine Arme und küßte sie leidenschaftlich.
»Judith«, murmelte er dann mit vor Erregung rauher Stimme. »Es tut mir weh, wenn du mich so haßerfüllt ansiehst. Sei doch nicht so zornig auf mich. «
Sie wollte ihm so gern glauben. Noch nie hatte er ihr solche Geständnisse gemacht. Aber konnte sie ihm trauen?
»Komm mit in meine Kammer. Wir wollen uns lieben und nie mehr miteinander streiten. «
»Sagst du das nicht nur, weil du Lust auf mich hast? « fragte sie zweifelnd.
»Ich sage dir, was ich fühle. « Er küßte sie wieder.
Auch Judith wurde von heftigen Verlangen erfaßt. Sie schmiegte sich an Gavin und stöhnte unter seinen Küssen.
»Komm mit hinauf, oder ich nehme dich hier im Garten… «
Judith machte sich von ihm frei und lief zur Gartenpforte. Sie erreichten die Treppe, und Gavin trug Judith die letzten Stufen hinauf, weil sie ihm nicht schnell genug ging. Eine schläfrige Joan kam ihnen im Zimmer entgegen.
»Ich brauche dich heute nicht«, sagte Judith.
Joan floh bei Gavins finsterem Blick sofort aus dem Raum.
»Warum müßt ihr Weiber nur so viele Knöpfe an euren Kleidern haben«, schimpfte er, während seine Finger ungeduldig an Judiths Kleid nestelten.
Und dann lagen sie nackt im Bett, und Judiths Hände erkunde-ten Gavins muskulösen Körper. Sie hielt erst inne, als Gavins Lippen ihre Brustwarzen liebkosten. Sie keuchte vor Wonne auf.
»Gefällt es dir? « fragte er, und seine Augen waren dunkel vor Leidenschaft.
»Ja, ja, hör nicht auf! « flehte sie und warf den Kopf hin und her.
Gavin drückte sie tiefer in die Kissen und schob sich dann auf sie. Er spürte, wie sie willig die Beine spreizte, und ihr Körper bog sich ihm voller Sehnsucht entgegen.
Da drang er in sie ein, denn er wußte, daß sie nicht länger warten konnte. Sie bewegten sich im gleichen Rhythmus. Ihre Leidenschaft vereinigte sich, und sie kamen gleichzeitig zum Höhepunkt ihrer Ekstase.
Später, als Judith in seinen Armen eingeschlafen war, lag Gavin noch lange mit offenen Augen da. Er rührte sich nicht und lauschte ihren gleichmäßigen Atemzügen.
Wann ist es passiert, daß ich mich in sie verliebt habe, fragte er sich immer wieder. Und was ist mit Lilian? Empfinde ich noch immer Liebe für sie? Als er sie heute wiedergesehen hatte, war er im ersten Moment erstaunt über die Veränderung gewesen, die mit ihr vorgegangen war. Judith bewegte sich in seinen Armen. Gavin zog sie enger an sich. Er war sich ganz sicher, daß sie sich Walter Demari nur hingegeben hatte, um ihn zu retten. Er hielt sie so fest an seiner Brust, daß Judith aufwachte. Schwer rang sie nach Luft.
»Du erwürgst mich ja«, murmelte sie. »Schläfst du denn nicht? «
Gavin gab ihr einen Kuß auf die Nase. »Weißt du nicht, wie eine Frau einen Mann zum Schlafen bringen kann? « Er rieb seine Hüfte an ihrer, und seine Hände begannen schon wieder, ihren schlafwarmen Körper zu streicheln. Er peitschte Judiths Lust und seine eigene von neuem an.
Als sie am ganzen Körper vor Verlangen nach ihm bebte, nahm er sie so stürmisch, daß sie nach Atem rang. Dann sank er erschöpft in die Kissen.
Am nächsten Morgen fand Judith das Bett neben sich leer. Gavin war fort, und sofort fühlte sie sich einsam.
Joan half ihr beim Ankleiden. Judith drängte zur Eile, denn sie hatte gestern abend an der Tafel gehört, daß eine Falkenjagd stattfinden sollte.
Gavin wartete unten an der Treppe auf sie. Seine Augen leuchteten, als er sie sah. »Ich hoffte, dich noch im Bett zu finden«, raunte er ihr zu. »Und hätte dir gern Gesellschaft geleistet. «
Judith erwiderte sein Lächeln. »Soll ich umkehren? « neckte sie ihn.
»Nein, nicht jetzt. Ich habe Neuigkeiten für dich. Der König willigt ein, daß John deine Mutter heiratet. «Judith wußte, daß der König auch ein Herz für die einfachen Leute hatte.
Sie strahlte Gavin an und warf sich an seine Brust. »Ich danke dir. Die beiden werden überglücklich sein. «
Er drückte sie fest an sich und gab sie dann frei. »Ich wäre glücklich, wenn ich dir alle deine Wünsche erfüllen könnte«, murmelte er.
Judiths Herz klopfte wild vor
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