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Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 49 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Baker Caroline Anderson Melanie Milburne
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warst du sauer auf ihn – und das zu Recht.“
    „Dein Vater wusste einfach, dass wir beide auf Dauer nicht glücklich geworden wären.“ Er lehnte sich im Sessel zurück. „Abgesehen von unserer unterschiedlichen Herkunft hätten wir keine Familie haben und beide gleichzeitig Karriere machen können. Du hättest zurückstecken müssen.“
    Wenn du wüsstest, dachte sie. Ihre Karriere stand längst nicht mehr an erster Stelle ihrer Prioritätenliste. Andere Träume hatten sich in den Vordergrund geschoben. Es genügte ihr nicht, Geld auf der Bank zu haben und von den Kollegen respektiert und bewundert zu werden. Sie wünschte sich jemanden, der für sie da war und dem sie etwas bedeutete. Jemanden, der sie glücklich machte. Einen Mann, mit dem sie ihre geheimsten Gedanken und Wünsche ebenso wie ihre Ängste und Hoffnungen teilen konnte.
    Das Telefon klingelte. Lewis nahm das Gespräch an, antwortete knapp und legte bereits nach kurzer Zeit wieder auf. „Das war die Notaufnahme. Ich muss jetzt sofort operieren – eine schwere Kopfverletzung.“
    „Hast du Rufbereitschaft?“
    „Nein, aber es sieht ganz nach einer Hirnblutung aus. Bis sie jemand anders hergeholt haben, könnte es zu spät sein.“
    Nachdem Lewis gegangen war, tauchte der Chef der Chirurgie bei Mikki auf. John Bramley wirkte mit seinen silbergrauen buschigen Augenbrauen und der Lesebrille auf der Nase schon einschüchternd – und diese Wirkung verstärkte sich, wenn er, wie jetzt die Stirn runzelte.
    Aber das täuschte. Er war ein großväterlicher Typ und für die jungen Ärzte ein wunderbarer Lehrer. Genauso unendlich geduldig zeigte er sich den Patienten und deren Verwandten gegenüber. Mit allen ging er sehr einfühlsam um. Mikki arbeitete gern mit ihm zusammen und hatte viel von ihm gelernt.
    „Wie denken Sie über Mrs Yates?“, fragte er. „Ich habe gerade mit ihrem Sohn gesprochen. Er scheint nicht wahrhaben zu wollen, dass ihr Zustand sich immer mehr verschlechtert.“
    „Es geht ihr gar nicht gut, John. Sie hat eine Sepsis und braucht Dialyse. Abgesehen von der Blutvergiftung wird sie auch noch künstlich beatmet, und ohne Unterstützung würde ihr Herz versagen. Selbst wenn wir sie irgendwie weiter am Leben erhalten, werden das ihre Organe nicht mehr lange mitmachen. So gern ich etwas anderes sagen würde, aber sie wird nicht wieder gesund.“
    „Ich spreche noch einmal mit der Familie“, sagte er und seufzte müde, während er sich ein paar Notizen machte. Doch dann huschte ein verschmitztes Lächeln über sein Gesicht, und er sah Mikki an. „Stimmt es, dass Sie den Patienten Ihres Verlobten Vorrang eingeräumt haben?“
    Mikki straffte die Schultern. „Ich bin bereits seit sieben Jahren nicht mehr mit Dr. Beck verlobt, John. Und Sie sollten mich gut genug kennen: Ich lasse mich in meinen Entscheidungen immer nur vom Wohl des Patienten leiten, von nichts anderem!“
    Er tätschelte ihr die Schulter. „War nur ein Scherz, meine Liebe“, meinte er. „Ich weiß, Sie würden sich niemals durch persönliche Gründe beeinflussen lassen.“
    „Entschuldigung“, entgegnete Mikki. Es war ihr peinlich, dass sie so aufbrausend reagiert hatte.
    Besorgt schaute er sie an. „Alles in Ordnung zwischen Ihnen beiden?“
    „Es ist … schwierig“, gestand sie.
    „Das kann ich mir vorstellen. Aber er scheint ein netter Kerl zu sein. Und sehr fähig. Vielleicht können Sie Freunde werden.“
    Mikki verzog das Gesicht. „Ich werde mir Mühe geben.“
    „Tun Sie das, meine Liebe“, gab er aufmunternd zurück.
    Damit ging er über den Flur und blieb in einiger Entfernung stehen, um mit den Angehörigen eines anderen Patienten zu reden. Mikki sah ihm hinterher. Schade, dass er bald in Pension ging. Er würde ihr fehlen.
    Wenig später kam Kylie mit gerötetem Gesicht herein. Sie war den Tränen nahe. „Unmöglich, wie sich Mr Yates mir gegenüber verhalten hat!“, beschwerte sie sich aufgebracht.
    Mikki legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. „Nehmen Sie es nicht persönlich“, riet sie ihrer Kollegin. „Er macht sich große Sorgen um seine Mutter.“
    „Aber sie ist siebenundachtzig. Und sie wird bald sterben.“
    „Ich weiß. Trauer ist allerdings nicht an ein bestimmtes Datum gebunden“, sagte Mikki. „Jeder kommt damit auf seine Art zurecht. Mr Yates hat Schwierigkeiten, die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind.“
    „Jane meinte, dass Mrs Yates vor Kurzem ihr Testament geändert haben soll“, erzählte Kylie.

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