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Julia Collection Band 09

Julia Collection Band 09

Titel: Julia Collection Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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überzeugt, wie einsam es hier für sie gewesen wäre, wenn er bis zum Hals in der Frühjahrsarbeit steckte. Schließlich hatte sie eingewilligt, aber an dem Tag, als sie abreiste, war ihr Gesicht tränenüberströmt gewesen, als hätte sie geahnt, dass sie sich nie wiedersehen würden.
    Das war das letzte Mal, dass er sie lebendig zu Gesicht bekam. Zwei Tage später erhielt er einen Anruf, der immer noch seine Träume heimsuchte. Emily geriet in ein Kreuzfeuer zwischen der Polizei und zwei Gangstern, die versucht hatten, ein Juweliergeschäft in Denver zu berauben. Sie wurde erschossen, ihre Schwester überlebte schwer verletzt.
    Morgans Schuldgefühle waren anfangs so lähmend, dass er jede Lebensfreude verlor. Seine Annahme, zu wissen, was das Beste für alle war, hatte eine unschuldige Frau das Leben gekostet und bewiesen, wie sehr er sich geirrt hatte. Er würde nie wieder riskieren, einen solchen Fehler zu machen.
    Er hatte sich damit abgefunden, niemals eine Frau und Kinder zu haben, und er hatte es gelernt, mit seiner Einsamkeit zu leben und mit dem kalten, leeren Platz neben sich im Bett. Und so würde es auch bleiben.
    In wenigen Tagen würde er Samantha eine entschieden größere Summe für die Ranch ihres Großvaters anbieten, als sie wert war, und so sicherstellen, dass sie eine ganze Weile keine finanziellen Sorgen mehr hatte. Dann konnte sie mit ihrem Sohn ein neues Leben beginnen, und er würde weiterhin die Lonetree Ranch leiten und sie zur besten Ranch in ganz Wyoming machen.
    „He, Boss, hast du mal eine Minute?“
    Morgan drehte sich beim Klang von Frank Milfords Stimme um. Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er ihn nicht hatte kommen hören. „Was willst du, Frank?“, fragte er und ging die Verandastufen hinunter.
    „Ich glaube, du lässt Ned und Chico die Klapperkiste zu einem Schrottplatz schleppen“, erklärte Frank, während er sich mit einem Tuch die Hände abwischte.
    „So schlimm?“ Morgan ging neben ihm zum Schuppen weiter.
    „Die Karre ist nicht einmal das Pulver wert, das man brauchen würde, um sie in die Luft zu jagen“, sagte Frank.
    „Was ist nicht in Ordnung?“
    „Was ist in Ordnung, solltest du besser fragen.“
    „Möchtest du bitte zur Sache kommen und mir eine Übersicht geben, damit ich weiß, was getan werden muss, um den Wagen zu reparieren?“, fragte Morgan geduldig. Er kannte Franks Neigung zur Übertreibung.
    Frank schüttelte den Kopf. „Als ich eine neue Batterie einsetzte und den Motor anließ, gab der Wagen ein hässliches Geräusch von sich. Er braucht neue Zündkerzen, neue Treibriemen und Reifen.“
    „Wie lange dauert es, den Wagen zu reparieren?“, fragte Morgan unbehaglich. Je eher Samanthas Auto wieder fuhr, desto eher würde sie sich mit seinem Scheck auf den Weg machen können. Dann würde er vielleicht endlich aufhören, sich jedes Mal auf sie stürzen zu wollen, wenn sie ihn mit ihren großen braunen Augen ansah.
    „Wohl ein, zwei Wochen“, sagte Frank. „Vielleicht länger. Ford stellt dieses Modell nicht mehr her. Ich bin nicht einmal sicher, dass wir noch Ersatzteile dafür finden.“
    Ein impulsives Gefühl der Erleichterung machte einer Sorge Platz. Morgan fürchtete, dass Samantha viel länger würde bleiben müssen, als sie vermutet hatten. Was ihn aber besonders störte, war die Tatsache, wie sehr ihm die Vorstellung gefiel.
    Er schüttelte gereizt den Kopf. „Sieh, was du tun kannst, Frank.“
    „Du bist der Boss“, meinte Frank. „Aber ich an deiner Stelle würde die Sache aufgeben und mich nach einem anderen fahrbaren Untersatz für die kleine Lady umsehen.“
    Während Frank zum Telefon schlenderte, um diverse Ersatzteilläden in Laramie anzurufen, öffnete Morgan die Fahrertür von Samanthas Wagen und zog den Schlüssel ab, um den Kofferraum aufzuschließen. Er holte die abgenutzten Gepäckstücke und eine Tüte mit Babysachen heraus.
    Die Tüte unter dem Arm, je einen Koffer in den Händen, machte er sich auf den Weg zum Haus. Samantha würde über den neuen Stand der Dinge nicht besonders erfreut sein. Zum einen konnte sie sich eine Reparatur eindeutig nicht leisten, und zum anderen hatte sich ihr Aufenthalt auf der Lonetree Ranch gerade für unbestimmte Zeit verlängert.
    Morgan stieß einen leisen Fluch aus über seine eigenen zwiespältigen Gefühle. Er freute sich viel zu sehr über die neue Lage. In Wahrheit konnte er eine Frau und ein Baby in etwa genauso sehr brauchen wie einen Preissturz auf dem

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