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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
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schnell, wie es gekommen war. „Dann musst du erst noch bei mir vorbeifahren.“
    „Warum denn? Ich habe eine Gästezahnbürste.“
    Renée lächelte. „Ich hätte gern noch etwas anderes zum Anziehen und Nachtwäsche.“
    „Die wirst du wohl kaum brauchen. Es sei denn, du besitzt einen schwarzen Seidenfummel, dessen Träger ständig herunterrutschen und der mehr zeigt, als er verbirgt.“
    „Damit kann ich leider nicht dienen. Aber im Augenblick trage ich ein schwarzes Strapstop, sodass ich mich heute Morgen komplett epilieren musste.“
    Rico stöhnte und versuchte, sich nicht vorzustellen, wie sie mit dem Dessous aussah.
    „Ich habe auch noch einen seidenen Babydoll, bei dem ich das Höschen verlo…“
    „Hör damit auf!“ Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Und du nennst mich einen raffinierten Teufel …“
    „Ich bin doch nur deine brave kleine Geliebte.“
    „Ich glaube eher, du setzt alles daran, dass ich mich in dich verliebe.“
    Damit hatte Renée nicht gerechnet und sah ihn entsetzt an. Doch er nutzte die Gunst der Stunde und stellte eine Frage, die ihm seit Langem auf der Zunge lag. „Und wie steht’s mit meinem Geld? Bist du vielleicht darauf aus?“
    „Noch weniger als auf deine Liebe.“ Sie sah ihm tief in die Augen. „Weißt du, wir könnten uns jetzt noch jahrelang die Bälle zuwerfen, so wie wir das immer gemacht haben. Aber ehrlich gesagt habe ich genug davon.“
    Rico machte ein betretenes Gesicht, und Renée fuhr fort: „Falls du dich danach besser fühlst, kann ich dir auch sagen, dass ich dich nicht so verachte, wie ich dachte. Ich habe dich schon immer unheimlich attraktiv gefunden und bin nur verbal auf dich losgegangen, weil du nicht mit mir schlafen wolltest.“
    Rico fühlte sich von dieser Neuigkeit mehr als geschmeichelt, bemühte sich aber, sich nichts anmerken zu lassen.
    „Hättest du mir das mal früher gesagt! Ich dachte immer, ich sei der Einzige, der freitagabends frustriert am Pokertisch sitzt.“
    „Nein, nein, so manches Mal hätte ich mich in der Pause am liebsten vom Balkon gestürzt.“
    Er lächelte. „Da bin ich aber froh, dass du es nicht getan hast.“
    „Typisch Rico, egoistisch wie immer.“ Sie lächelte. „Jetzt fange ich schon wieder damit an, dich zu necken.“
    „Die Macht der Gewohnheit.“
    „Wahrscheinlich. Aber mal im Ernst, Rico, wir sollten uns den kommenden Monat nicht mit Zanken verderben, sondern unsere gegenseitige Gesellschaft zur Abwechslung mal genießen.“
    „Gern, anstatt uns zu bekriegen, ziehe ich es ohnehin vor, wenn wir uns lieben.“
    „Na, so weit wollen wir dann doch nicht gehen. Wir spielen nur ein Spiel, Rico, wenn auch ein ziemlich erotisches. Aber bitte lass uns nicht mehr von Liebe reden.“ Sie schauderte. „Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen.“
    Rico war erschrocken und gekränkt zugleich, aber auch das ließ er sich nicht anmerken, sondern stellte lediglich fest: „Sehr ungewöhnlich, so etwas von einer Frau zu hören.“ Während er den Motor startete, sah er aufs Armaturenbrett, damit Renée ihm nichts von den Augen ablesen konnte. „Normalerweise denken Frauen doch zuerst an Liebe.“
    „Ich bin aber nicht wie andere Frauen.“
    „Wie wahr, wie wahr. Ich kenne dich jetzt seit fünf Jahren und weiß immer noch nicht, was dich antreibt.“
    „Das brauchst du auch nicht zu wissen.“ Sie sah ihn an, ohne dass er ihrem Gesichtsausdruck etwas hätte entnehmen können. „Konzentrier dich einfach darauf, was du mit mir tun willst, wenn wir bei dir sind – so wie letzte Nacht. Ehrlich gesagt hat es mir noch keiner besser besorgt.“
    Das war wahrscheinlich als Kompliment gedacht, aber Rico fühlte sich wieder auf seine Rolle als Lustobjekt reduziert. Und er wollte mehr für Renée sein, viel mehr. Verdammt! Hatten Ali und Charles womöglich doch recht? Liebte er diese Frau? Um sich von dem Gedanken abzulenken, stellte er beim Verlassen des Parkplatzes fest: „Das hört sich ganz so an, als hättest du ziemlich viel Erfahrung mit Männern.“
    Sie warf ihm einen spöttischen Blick zu. „Ich bin fünfunddreißig Jahre alt, Rico. Was erwartest du? Willst du Einzelheiten?“
    „Nein!“, stieß Rico kurz angebunden hervor. „Sag mir lieber, wo du wohnst.“
    „In Balmain.“
    „Tatsächlich?“ Rico war erstaunt. Eigentlich hatte er gedacht, eine Frau wie sie würde in einem reicheren Viertel Sydneys wohnen oder irgendwo an der Nordküste. Andererseits war Balmain in den letzten Jahren

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