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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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sich zum Fenster.
    Ein leises Lachen zu ihrer Linken verriet, dass ihr peinlicher Eifer bemerkt worden war. Entschieden lehnte sie sich zurück. Als das Video endete, folgte erneut eine Durchsage, von der sie kein einziges Wort verstand.
    Wiederum meldete sich ihr Mitreisender zu Wort. „Laut Auskunft des Piloten haben wir Glück, da wir nur an fünfter Stelle in der Warteschlange auf die Starterlaubnis stehen.“ Nachsichtige Belustigung schwang in seiner Stimme mit.
    Wie zur Untersteichung seiner Erklärung wurden die Motoren gedrosselt. Enttäuscht blickte sie zu dem Fremden hinüber.
    Unverhofft beugte er sich über den Gang und bot ihr die Hand mit einem strahlenden Lächeln. „Ich bin Lucien Tyrone.“
    Irgendetwas an dem Namen erschien ihr vage vertraut, aber sie konnte es nicht einordnen. Gute Manieren veranlassten sie, sich über den freien Sitz zu lehnen. Als seine warme Hand ihre Finger umfasste, durchströmte sie ein intensives Gefühl. „Avis Lorimer.“
    Die Stewardess eilte herbei. Sie lächelte Lucien an, griff aber nach dem Aktenkoffer auf dem Sitz neben Avis. „Den verstaue ich lieber vor dem Start.“
    „Lassen Sie nur. Darum kümmere ich mich schon“, entgegnete er.
    Mit offensichtlichem Unwillen gab die Stewardess nach. Dann heftete sie wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht und ging mit übertriebenem Hüftschwung davon.
    Er ließ den Aktenkoffer unter seinem Sitz verschwinden. „Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie ihn brauchen.“
    „Ja, danke. Da ist übrigens mein Laptop drin.“
    „Aha. Sie sind also auf Geschäftsreise?“
    „Nicht wirklich.“
    „Aber Sie können nicht loslassen, wie?“
    „So könnte man es ausdrücken.“
    „Ich frage nur, weil Sie allein zu reisen scheinen.“
    Sie lächelte, bestätigte es aber wohlweislich nicht, obwohl es offensichtlich war, dass sie allein an Bord gekommen war.
    „Treffen Sie sich vielleicht mit jemandem?“
    „Ja“, behauptete sie, ohne seinem Blick zu begegnen.
    Sehr entspannt und nebenhin bemerkte er: „Wenn es Ihr erster Flug ist, waren Sie wohl bisher noch nie in London, oder? Ich nehme an, dass Sie dorthin reisen.“
    „Nein. Ich meine, ja. Ich war noch nie in London, und dort will ich hin.“
    Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel. „Sie werden London lieben. Das verspreche ich Ihnen“, sagte er, und es klang wie ein ernster und sehr persönlicher Schwur.
    Plötzlich, ohne Vorwarnung, heulten die Motoren auf, und der Jet schoss vorwärts. Avis schnappte nach Luft und umklammerte erneut die Armlehnen. Der faszinierende Mann auf der anderen Seite des Ganges lachte.
    Die Maschine wurde schneller und schneller, rumpelte und ratterte immer mehr, und dann wurde Avis in den Sitz gepresst, als sich die Nase des Flugzeugs gen Himmel richtete. Sie blickte aus dem Fenster und sah den Erdboden entschwinden.
    Der Steigflug hielt lange Zeit an, und sie genoss jede Sekunde. Sie spürte die Sorgen und Lasten von sich abfallen, während sie Himmel gegen Erde tauschte.
    Irgendetwas zwang sie, den Kopf zum Gang zu drehen. Lucien Tyrone lächelte sie an. Seine dunklen Augen funkelten zufrieden, während er ihre Aufregung genoss, und sie erlebte wieder jenen seltenen Moment, in dem ihre Welt total in Ordnung war. Sekunden verstrichen, bevor sie sich zwang, den Kopf abzuwenden, und immer noch hielt dieses seltsame neue Gefühl der Zufriedenheit an.
    Manche Träume scheinen doch in Erfüllung zu gehen.

2. KAPITEL
    Lucien lächelte vor sich hin. Sein fein abgestimmter sexueller Radar hatte sich sofort auf die hübsche Brünette fixiert, noch bevor er von seiner Zeitung aufgeschaut hatte, und dennoch war er nicht auf die heftige Reaktion vorbereitet gewesen, die ihr Anblick in ihm ausgelöst hatte. Die Schönheit ihres ovalen Gesichts mit der hohen Stirn und dem schmalen Kinn hatte ihm momentan den Atem verschlagen.
    Ihr heller Teint und der volle, rosige Mund waren geradezu vollkommen. Ihre zierliche Nase, weder zu klein noch zu groß, trug zu der Gleichmäßigkeit ihrer Züge bei. Ihre Augen wiesen einen Hauch von Exotik auf. Sie waren groß, mandelförmig, ein wenig schräg noch oben geneigt und von dichten Wimpern umrahmt. Er war ihr noch nicht nahe genug gekommen, um die Farbe genau definieren zu können, aber das sollte sich bald ändern.
    Geduld, riet er sich. Er spürte eine gewisse Reserviertheit in ihr, trotz ihres sanftmütigen Wesens. Er konnte es sich leisten, sich Zeit zu lassen. Schließlich gab es für sie in den nächsten acht

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