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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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Geschäftsinteressen“, entgegnete Lucien ruhig „Außerdem habe ich dich ja hier.“
    Verärgert konterte sie: „Ich bin nicht deine Assistentin.“
    „Stimmt. Du bist eher meine gute rechte Hand.“
    Sie seufzte. Was sollte sie dazu noch sagen?
    Lucien behielt ein flottes Arbeitstempo bei, sodass Avis den ganzen Tag lang mit Papieren hin und her laufen und mit Zahlen jonglieren musste. Währenddessen führte Pete die Leute herein, die Lucien zu empfangen geruhte, und wies diejenigen ab, denen diese Ehre nicht zuteil wurde. Candy sorgte für Kaffee und Erfrischungsgetränke und bestellte den Lunch, der auf Luciens neuem Schreibtisch serviert wurde.
    Zu Zeiten war dieser Büroraum von einem halben Dutzend Personen bevölkert, die installierten, lieferten, Formulare ausfüllten und alle gleichzeitig sprachen. Chaos herrschte, doch Lucien mittendrin war so ruhig wie das sprichwörtliche Auge eines Sturmes.
    Als der letzte Besucher gegangen war, stopfte er einige Unterlagen in seine Aktentasche und stand auf. Er wirkte so energiegeladen wie eh und je. „Feierabend. Möchtest du zum Dinner ausgehen?“
    Avis schüttelte den Kopf.
    „Du musst aber was essen.“
    „Das habe ich auch vor. Aber vorher will ich eine Tasse Tee und ein langes, heißes Bad. Danach esse ich ein Sandwich oder so. Dann gehe ich ins Bett. Allein. Tu du, wozu du Lust hast.“
    Er schmunzelte. „Das tue ich immer, und jetzt habe ich Lust, Auto zu fahren, sofern du nichts dagegen hast.“
    „Bist du sicher, dass du das überhaupt kannst?“
    „Ich glaube, das schaffe ich noch.“
    Sie reichte ihm den Autoschlüssel. Insgeheim war sie froh, dass sie sich nicht mehr ans Steuer setzen musste. Doch sie ermahnte sich ernsthaft, dass sie sich nicht zu sehr daran gewöhnen sollte, Lucien Tyrone um sich zu haben.
    Lucien lauschte dem Rauschen des Wassers im ersten Stock und versuchte, sich nicht auszumalen, wie Avis nackt aus der Wanne stieg. Es kostete ihn all seine Willenskraft, nicht nach oben zu gehen und in ihr Schlafzimmer zu schlüpfen. Doch dazu war es noch zu früh. Er hatte geglaubt, in London ihr Vertrauen gewonnen zu haben, doch nun wusste er, dass dem nicht so war. Er fragte sich, ob ihr ausgeprägter Argwohn daher rührte, dass ihre Ehe so schlimm gewesen war. Die ganze Situation wirkte äußerst verwirrend, und zwar nicht nur, was ihre Gefühle anging.
    Er hatte sich eingeredet, dass sein heftiges Interesse an ihr nur auf verletztem Stolz beruhte, und sich deswegen sogar Vorwürfe gemacht. Dass er sich in sie verliebt haben könnte, wollte er sich nach wie vor nicht eingestehen.
    Er bereitete gerade einen Salat zu, als Avis in die Küche kam. Sie trug einen bodenlangen Vliesmantel und hatte die Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. „Was tust du denn da?“, verlangte sie zu wissen.
    „Ich mache das Dinner.“
    Sie lachte. „Ach ja?“
    „Du glaubst nicht, dass ich kochen kann?“
    „Warum solltest du das können?“
    „Weil ich beinahe so gern in der Küche hantiere, wie ich esse.“ Die Zeituhr klingelte, und er wandte sich ab und holte eine Kasserolle aus dem Backofen. „Ich habe keine Sahne gefunden. Deshalb habe ich Kondensmilch und Eigelb genommen. Wir müssen morgen unbedingt einkaufen. Wir brauchen Eier und Käse, Brot und … na ja, eigentlich alles.“
    „Ich habe Käse.“
    „Den habe ich aufgebraucht.“
    „Aber ich hatte große Stücke Romano und Parmesan.“
    „Den Romano habe ich für die Sauce genommen und den Parmesan zum Überbacken.“
    Mit großen Augen blickte sie ihn an. „Mrs. Baldwin wäre beeindruckt.“
    „Sie wäre entsetzt. Ich habe Lachs aus der Dose genommen, und du hast nur Servietten aus Papier.“
    Avis lachte, und er fasste es als gutes Zeichen auf.
    „Schenk schon mal den Wein ein, während ich das Essen auftische.“
    Sie griff nach der Flasche und murrte: „Du hast dich offensichtlich sehr vertraut mit meiner Küche gemacht.“
    „Das musste ich auch. Sonst hätte ich Pizza bestellen müssen.“
    „Hast du jemals Pizza bestellt?“
    „Gelegentlich. Meine selbst gemachte schmeckt besser.“ Er stellte eine Schüssel mit Salat und ein Schälchen mit Dressing auf den Tisch.
    „Ich habe Dressing im Haus.“
    „Aus der Flasche“, entgegnete er wegwerfend.
    „Ich mag es aus der Flasche.“
    „Meins wird dir besser schmecken, obwohl dein Olivenöl von minderwertiger Qualität ist.“
    Sie verdrehte die Augen und griff zu ihrer Gabel, während er die Kerzen anzündete, die er aus dem

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