JULIA COLLECTION Band 11
und ihr eigenes erwachen.
„Liebe mich“, flüsterte er.
Hilflos blickte sie ihn an, bevor er den Kopf hob und den Mund auf ihren drückte. Es fühlte sich ganz natürlich an, behaglich und doch aufreizend. Lange Zeit beließ er es bei einer zarten Liebkosung. Erst als ihr bewusst wurde, dass er ihr eine letzte Gelegenheit gab, sich zu wehren, rollte er sie abrupt auf den Rücken und lächelte sie strahlend an.
Ein unerwartetes Wohlgefühl durchströmte sie. Er wirkte so glücklich. Was konnte es schaden nachzugeben? Er sprach von Liebe, aber er meinte Sex und würde bestimmt gehen, nachdem er bekommen hatte, was er wollte. Oder nicht?
Erneut senkte er den Mund auf ihren und küsste sie mit zunehmender Leidenschaft. Schließlich barg er das Gesicht an ihrer Halsbeuge und hielt sie einfach nur fest in den Armen.
Nach einer Weile stemmte sie sich gegen seine Brust, und er richtete sich auf. Ihr Blick verriet ihm, was sie wollte. Er zog sie vom Bett hoch und streifte ihr Bademantel und Nachthemd ab.
Hungrig betrachtete er ihren nackten Körper, als sie sich zurücklegte, und dann ließ er die Hände seinem Blick folgen. Als er zwischen ihre Beine griff, schloss sie die Augen und verlor sich im Zauber des Augenblicks. Aufreizend streichelte er sie, bis sie es kaum noch ertragen konnte. Schließlich nahm sie die Dinge selbst in die Hand, schob seine Pyjamahose hinunter, schlang die Beine um seine Hüften und die Arme um seinen Oberkörper.
Er sank auf sie hinab, drang tief ein und flüsterte nachdrücklich: „Ich habe dich so sehr vermisst.“
Sie wand sich unter ihm, schloss die Beine noch fester um ihn, und er steigerte ihr Verlangen, bis all die Ängste von ihr abfielen, bis sie vor Euphorie weinte.
Einen Moment später stöhnte er auf und löste sich von ihr, kurz bevor er den Höhepunkt erreichte. Erst allmählich wurde ihr bewusst, dass sie diesmal nicht verhütet hatten und nur er vernünftig genug geblieben war, um das Schlimmste zu verhindern.
Luc drehte sich auf die Seite, zog sie an sich und murmelte: „Wie habe ich nur ohne das, ohne dich überlebt?“
„Irgendwie scheinst du es geschafft zu haben.“
„Aber auch nur gerade eben“, gestand er ein. „Ich sollte mich deswegen schämen, aber das tue ich nicht.“
Das Telefon auf dem Nachttisch klingelte. Widerstrebend griff sie nach kurzem Zögern zum Hörer. Die Stimme am anderen Ende war ihr vage vertraut. „Mrs. Lorimer, entschuldigen Sie, dass ich störe. Hier ist Lofton. Lucien geht nicht an sein Handy, und ich muss ihn dringend sprechen.“
„Moment bitte.“ Sie reichte Luc den Hörer.
„Hallo?“ Er lauschte ein paar Sekunden. „Verdammt. Der Botschafter persönlich?“
Avis schlüpfte in ihren Bademantel.
„Nein, es passt mir gar nicht, aber es ist wichtig.“ Luc seufzte. „Gut. Rufen Sie den Piloten an und schicken Sie einen Wagen her.“ Er beendete das Gespräch und schaute Avis zerknirscht an. „Tut mir leid, Darling. Es handelt sich um eine Krise, die Loftons Fähigkeiten übersteigt.“
„Ich verstehe.“ Sie stand vom Bett auf. „Keine Sorge, wir kommen hier schon ohne dich aus.“
Er packte ihr Handgelenk, als sie sich vom Bett entfernen wollte. „Ich will nicht von dir getrennt sein. Komm mit mir nach Prag.“
Prag. Das klang sehr verlockend. Doch sie entgegnete entschieden: „Ich habe hier zu arbeiten.“
„Pete kann sich für ein paar Tage allein um Tex-Bank kümmern.“
Sie löste sich aus seinem Griff. „Ich kann nicht einfach weg hier.“
„Warum nicht?“
„Ich habe Freunde, die sich um mich sorgen würden.“
„Ruf sie von unterwegs an.“
„Das geht nicht. Es ist dein Leben und dein Stil, nicht meiner.“
„Aber du gehörst jetzt zu meinem Leben“, widersprach er.
„Nein. Mein Leben ist hier, war immer hier. Und ich brauche mehr Freiraum.“
Enttäuschung sprach aus seinen dunklen Augen. „Freiraum?“
„Ja. Ich bin daran gewöhnt, allein zu leben, wie du weißt.“
„Aber du musst jetzt nicht mehr allein sein.“
Sie schüttelte den Kopf. „Du begreifst es wirklich nicht, wie? Ich kremple nicht mein ganzes Leben um wegen einer flüchtigen Affäre.“
„Flüchtig?“ Zorn schwang in seiner Stimme mit. „Du betrachtest unsere Beziehung immer noch als flüchtig?“
Sie drehte ihm den Rücken zu und wusste nicht, warum ihr plötzlich Tränen in die Augen stiegen. „Ja, natürlich. Das habe ich doch immer gesagt, oder?“
„Na prima!“, fauchte er. Er marschierte um das
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