JULIA COLLECTION Band 11
nicht.“
„Wen hast du denn da Hübsches bei dir?“
Ian erwiderte lapidar: „Hallo, Leute, das ist Valerie Blunt.“
„Hi, Val.“
„Freut mich.“
„Glaub dem Kerl bloß nicht alles, was er dir erzählt.“
„Genau. Wenn du die Wahrheit wissen willst, dann frag mich“, riet ihr ein Muskelpaket.
„Oder mich“, fügte seine Begleiterin mit einem eindringlichen Blick zu Ian hinzu. Sie war gertenschlank, hatte hüftlanges blondes Haar und trug ein knappes Top und Shorts, die den halben Po frei ließen. Valerie fand sie auf Anhieb unsympathisch.
So als fürchtete der Muskelprotz Probleme, forderte er seine Freundin auf: „Besorg uns schon mal was zu trinken. Ich komme gleich nach.“
Sie ignorierte ihn und schlug vor: „Wollen wir nicht zu viert eine Partie Billard spielen? Chuck und ich sind hier die Champions.“
Ian schüttelte den Kopf. „Dann habt ihr gegen uns sicher keine Lust.“
„Wieso nicht? Früher hast du doch ganz leidlich gespielt“, konterte sie.
„Aber ich habe in letzter Zeit einiges dazugelernt.“ Er deutete zu Valerie. „Sie ist eine wahre Kanone.“
„Und ich verliere nicht gern“, sagte Valerie.
Er lachte. „Als ob das je passieren würde!“
Bevor die Blondine noch etwas sagen konnte, drehte Chuck sie entschieden zur Bar um und sagte zu Ian: „Es freut mich echt, dich mal wiederzusehen, Mann.“
„Gleichfalls, Chuck.“
Die beiden plauderten eine Weile, und dann bat Ian: „Hör mal, kannst du uns eine Kellnerin vorbeischicken?“
„Na klar.“
Als alle alten Bekannten von Ian an ihre jeweiligen Tische zurückgekehrt waren, fragte Valerie mit einem Blick zu der Blonden: „Eine alte Flamme?“
„Alter One-Night-Stand. So was passiert, wenn man zu besoffen ist, um klar zu denken.“
„So was passiert, wenn du zu besoffen bist, um klar zu denken.“
Er grinste. „Gehören One-Night-Stands nicht zu deinem Repertoire?“
„Nein. Meine Beziehungen sind zwar sporadisch, aber langlebig.“
Er legte eine Hand auf ihre. „Gut.“
Die Kellnerin erschien. Sie war Anfang dreißig und trug eine Servierschürze über hautengen Jeans. „Hi, Ian, was kann ich euch bringen?“
„Hallo, Shirl. Bier für mich, Margarita für Valerie. Wir möchten auch was essen.“
Sie nickte und überreichte ihnen kleine Speisekarten aus der Schürzentasche.
Ian schob seine beiseite und bestellte Rippchen. Valerie brauchte etwas länger, um sich für gegrillte Hühnerbrust und Avocadosalat zu entscheiden.
Kaum war die Kellnerin wieder gegangen, als ein Polizist an ihren Tisch trat, der Valerie irgendwie bekannt vorkam. Er hatte praktisch die gleiche Größe und Statur wie Ian, die leuchtend blauen Augen und dichten schwarzen Haare, die jedoch sehr kurz geschoren waren.
„He, du alter Halunke“, sagte er. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du nach Hause kommst?“
Ian stand auf und legte dem Mann zur Begrüßung einen Arm um die Schultern. „Hallo, Warren. Das ist Valerie Blunt“, sagte er und setzte sich wieder.
„Nicht zu glauben. Du hast eine Frau gefunden“, murmelte Warren und reichte Valerie die Hand.
Ian ignorierte ihn und erklärte ihr mit finsterer Miene: „Meine Familie hegt ein sehr ungewöhnliches Interesse an meinem Liebesleben.“
„Ja. Es interessiert uns, ob du überhaupt eins hast. Wenn du mich fragst, wurde es höchste Zeit.“
„Ich frage dich aber nicht.“
„Sie ist nicht dein üblicher Typ“, bemerkte Warren. „Aber sie ist verdammt hübsch.“
„Danke“, murmelte sie und fragte sich, wie Ians üblicher Typ wohl sein mochte. Vermutlich blond und kurvenreich.
„Wie war der Name doch gleich?“, fragte Warren.
„Valerie Blunt.“
Er runzelte die Stirn. „Er kommt mir bekannt vor. Habe ich ihn schon mal gehört?“
„Ja, gerade eben“, murmelte Ian schnippisch. Er tippte sich an die Schläfe und sagte zu Valerie: „Er hat Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis.“
Warren ignorierte die Bemerkung und setzte sich zu Valerie. „Wie hast du es geschafft, ihn hierher zu locken?“
„Ich habe ihn darum gebeten.“
Er grinste. „Ach so? Wir bitten ihn seit einem Monat vergeblich, nach Hause zu kommen.“
„Ich war sehr beschäftigt“, grummelte Ian.
„Das kann ich mir denken.“Warren musterte Valerie mit unverhohlenem Interesse. „Warst du schon mal verheiratet?“
Verwundert über diese persönliche Frage schüttelte sie den Kopf.
„Hast du vor, demnächst zu heiraten?“
„Das reicht“, murrte Ian
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